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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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silbernen Talisman in Form eines Pfeils ab, den sie an einer Kette um den Hals trug, und betrachtete ihn. Wenn ein Dämon in der Nähe wäre, würde der Pfeil auf ihn zeigen. Doch der Pfeil drehte sich nur langsam im Kreis. Das Rufen stammte also nicht von einem Dämon.
    Alix sah sich besorgt um. Normalerweise war Jenna gesprächig
und lustig, aber im Moment benahm sie sich gar nicht so, wie Alix sie kannte.
    Jenna lauschte noch einige Minuten und auch Alix schwieg und lauschte mit ihr. Die Geräusche der Vögel, Insekten und kleinen Tiere des Waldes erschienen unnatürlich laut, während die beiden angestrengt die Ohren spitzten.
    Doch da war nichts.
    Schließlich winkte Jenna das Mädchen zu sich und legte freundlich den Arm um sie. »Entschuldige, wenn ich dir Angst gemacht habe«, erklärte sie sanft. »Vielleicht bin ich einfach ein bisschen schreckhaft, nach dem, was geschehen ist. Ich glaube, wir sollten jetzt nach Hause gehen. Wir haben reichlich Abendessen gejagt und müssen deiner Mutter schließlich noch etwas Zeit geben, damit sie sich überlegen kann, was sie aus unserer Beute zubereitet. Komm, wir ziehen los.«
    Alix blickte lächelnd zu Jenna auf. »Wenn ich mit dir zusammen bin, habe ich keine Angst«, erklärte sie und versuchte, möglichst gelassen zu klingen. »Mit deinem Bogen da triffst du ins Auge einer Mücke, die hundert Schritt entfernt ist. Warum sollte ich also Angst haben?«
    Jenna lachte. »Ganz genau«, erwiderte sie. »Könnte nur schwierig werden, wenn sie gerade blinzelt!«
    Alix hüpfte lachend nach Hause, und Jenna tat ihr Bestes, um ihr die gute Laune nicht zu verderben. Aber tief in ihr drin spürte sie, dass etwas nicht stimmte. Das letzte Mal, als Perdimonn sie rief, hatte er sich in einer verzweifelten Lage befunden. Ein Anflug dieser Verzweiflung hatte auch heute in seiner Stimme gelegen. Sie war gespannt, was der Schlaf heute für sie bereithielt, denn auch beim letzten Mal hatte sie Perdimonns Botschaft im Traum klar erkannt. Sie beschloss, an diesem Abend früh zu Bett zu gehen.
    Zurück in der Bauernstube erzählte Jenna nichts davon, dass sie wohl Perdimonns Stimme gehört hatte. Stattdessen saß sie lächelnd dabei, während Alix ihren Eltern fröhlich
plappernd von ihrem Jagdausflug berichtete. Das junge Mädchen malte die wundersame Jagdkunst Jennas in allen Farben aus und ihre Schilderung brachte ein schiefes Grinsen auf Gedds Lippen. Jenna zwinkerte ihm heimlich zu, während er sich davon tief beeindruckt gab, was seine Tochter erzählte. Als das Mädchen dann zu Bett gegangen war, dankte er Jenna für ihre Geduld.
    »Alix ist eine wunderbare junge Frau, Gedd«, erwiderte Jenna mit aufrichtiger Zuneigung. »Sie genießt die letzten Tage ihrer Kindheit, bis die Pflichten des Erwachsenenalters sie einholen. Ich möchte sie um nichts in der Welt um diese Zeit bringen.«
    »Du bist eine freundliche und geduldige Frau, Jenna. Aber ich spüre, dass heute nicht alles glattgegangen ist. Gibt es etwas, was Kerys und ich wissen sollten? Hat sich Alix irgendwie danebenbenommen oder sich Ärger eingehandelt?«
    »Aber nein! Nichts dergleichen. Du bist manchmal besorgter, als dir guttut, Gedd. Wenn es etwas mit Alix zu tun hätte, dann hätte ich es euch sofort gesagt. Ich begreife aber selbst noch nicht, was da im Wald eigentlich geschehen ist, und ich würde gern noch eine Nacht darüber schlafen, bis ich euch Näheres berichte. Ich möchte euch nicht verärgern, indem ich Geheimnisse vor euch habe. Ich verspreche, dass ich euch morgen davon erzähle.«
    Kerys lächelte Jenna warmherzig zu. »Jeder hat das Recht, Geheimnisse zu haben, Jenna. Erzähl es uns, wenn du das Gefühl hast, dass du es uns erzählen solltest. Wir werden dich aber bestimmt nicht unter Druck setzen, wenn du es für dich behalten möchtest.«
    Jenna nickte dankbar und zog sich zurück.
    Aber wie es so oft der Fall ist, wenn man unbedingt einschlafen möchte, wollte es auf einmal nicht gelingen. Aus Minuten wurden Stunden, und obwohl sie versuchte, sich zu
entspannen und an nichts zu denken, war es weit nach Mitternacht, bis Jenna endlich in einen unruhigen Schlaf fiel.
    Am nächsten Morgen fühlte sie sich schrecklich. Ihre müden Augen brannten, als sie sie öffnete und ein heller Streifen Sonnenlicht sie blendete, der durch die Lücke zwischen den Vorhängen hereindrang. Ihr Kreuz fühlte sich steif an, und ihr Körper schmerzte vor Erschöpfung – eine Erschöpfung, die Jenna sonst nur verspürte, wenn

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