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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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den sie so gut beherrschte.
    »Ladies, bewahrt mal die Ruhe. Ich habe genau das gekauft, wofür ich losgeschickt wurde. Und die paar Ergänzungen,
die ich auf eigene Faust besorgt habe, werden bestimmt euer Wohlgefallen finden«, behauptete Fesha und schnallte die vollgestopften Satteltaschen ab. »Hier, Eloise, das ist für dich«, sagte er und warf ihr ein Kleiderbündel zu. »Und das hier ist für Euch, Sergeantin. In der anderen Tasche sind die Sachen für Calvyn und mich.«
    »Wenn das wieder einer deiner Scherze sein soll, Fesha …«, grollte Derra und hielt ein unverschämt tief ausgeschnittenes Oberteil in die Höhe.
    »Sergeant, Ihr könnt mir viel vorwerfen, aber für die gegenwärtige Mode in Shandar kann ich nun wirklich nichts – obgleich ich den Kleidungsstil sehr befürworte«, erwiderte Fesha, zwinkerte Calvyn verstohlen zu und wich gleich darauf einem mit aller Kraft geworfenen Stiefel aus, der dicht an seinem Ohr vorbeisauste. »Aber nicht doch! Dafür besteht kein Grund. Zudem sollten die Damen sich beherrschen, sobald wir die Grenze überschritten haben. Die Frauen in Shandar sind zurückhaltend und höflich. Das Fluchen und Streiten überlassen sie ihren Männern.«
    »Dann ist es dort Zeit für eine kulturelle Revolution«, erklärte Eloise und schwang ihren zweiten Stiefel, als sei er eine Waffe.
    »Das reicht!«, unterbrach Calvyn sie lachend. »Fesha, du hast jetzt genug gestichelt. Sergeant, Eloise, lasst ihn in Ruhe. Er hat getan, worum er gebeten wurde. Jetzt wollen wir mal sehen, was diese zusätzlichen Dinge sind, auf die er so stolz ist. Also los, Fesha, zeig her. Wofür hast du unser Geld ausgegeben?«
    Fesha grinste ihn begeistert an und griff erneut in die geöffnete Satteltasche. Dann hielt er inne.
    »Wie ihr wisst, halte ich mich für so was wie einen Spezialisten im Messerwerfen. Da die Damen keine Schwerter mitnehmen dürfen, dachte ich, ihnen würden stattdessen vielleicht diese hier gefallen.«

    Er zog zwei Ledergürtel hervor, in denen jeweils ein halbes Dutzend kleine Messer steckten, und überreichte sie den Frauen, wobei er sich über ihre anerkennenden Blicke freute. Derra und Eloise zogen die Messer heraus, wogen sie in der Hand und wirkten zufrieden.
    »Aber eins hast du nicht bedacht, Fesha …«, platzte Eloise plötzlich heraus und sah ihn scharf an.
    »Ja?«
    »Wie in Tarmins Namen sollen wir die Messer unter dieser lächerlichen Kleidung verstecken?«
    »Ich kann es dir gern zeigen …«, bot Fesha an, und sein freches Grinsen wurde noch breiter. Derras Blick verfinsterte sich, und es sah ganz so aus, als würde sie im nächsten Moment eins der Messer testen, als Fesha rasch fortfuhr: »Werft einfach mal einen Blick in die Kleider, die ich euch gegeben habe, und dann versteht ihr auch, warum ich so spät zurückgekommen bin. Ich habe versteckte Innentaschen mit Futteral einnähen lassen, damit man von außen nichts bemerkt. An die meisten kommt man schnell und einfach heran, nur bei einigen könnte es kompliziert werden, wenn man in Eile ist.«
    »Schlau«, murmelte Eloise, während sie die sorgfältig eingenähten Verstecke prüfte.
    Die Sachen, die Fesha für Calvyn und sich erworben hatte, unterschieden sich nicht besonders von dem Kleidungsstil, der in Mantor herrschte. Nur die Paspeln um die Taschen herum, an den Ärmeln und am Kragen sah man in Thrandor eher selten. Sie ließen die Kleider raffinierter erscheinen, obwohl sie den gleichen einfachen Schnitt hatten wie die Kleidung eines normalen Stadtbewohners in Thrandor.
    Im Ganzen war die kleine Reisegruppe zufrieden mit ihrer Verkleidung. Niemand würde sie auf den ersten Blick für Thrandorier halten, wenn sie in dieser Aufmachung auftauchten. Um ehrlich zu sein, dachte Calvyn, als er später am Lagerfeuer zu Eloise und Derra in ihren neuen Kleidern hinüberschaute,
würden die Leute Fesha und ihn sowieso keines Blickes würdigen, solange sie in Begleitung der beiden Frauen waren. Eloise sah wie immer atemberaubend schön aus. Die große Überraschung jedoch war Sergeantin Derra.
    Calvyn hatte nie groß über Derras Wirkung als Frau nachgedacht. Die Sergeantin hatte ein so Furcht einflößendes Auftreten und war so durch und durch Soldat, dass es eine echte Offenbarung war, sie in Kleidern zu sehen, die ihre weibliche Figur betonten. Ihre anmutigen und kraftvollen Bewegungen im Kampf waren eine Sache, doch ihr schlanker, athletischer Körper und die ungewöhnlich kantige Gesichtsform machten sie zudem

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