Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
Vom Netzwerk:
führen würde.
    Calvyn hatte das Frühstück beendet und verließ gerade den Speisesaal durch eine Tür schräg gegenüber jener Tür, durch die Lomand im selben Moment eintrat. Calvyn sah ihn noch aus dem Augenwinkel und winkte ihm fröhlich zu, bevor er aus dem Raum verschwand und sich zu seiner ersten Unterrichtsstunde aufmachte. Lomand nickte ihm lächelnd zu und drehte sich dann zu Jenna um, die direkt hinter ihm gestanden hatte und nun an einen der Tische geführt wurde.
    »Kein Wunder, dass Lomand so riesig ist«, meinte Calvyn lachend zu einem der Adepten, der neben ihm über den Flur eilte. »Ich habe gesehen, wie er eben zum zweiten Mal in den Frühstückssaal gekommen ist. Ich frage mich, ober das mittags und abends auch so macht.«

    »Und ich denke trotzdem, das ist unsere beste Chance«, erklärte Fesha leise, aber entschlossen.
    »Du bist zu klein, um als Wachposten in der Arena durchzugehen, und ich wäre gar nicht überzeugend, aus verständlichen Gründen«, erwiderte Eloise hitzig.
    Die beiden hatten mehrere Möglichkeiten diskutiert, seit sie aus der Arena entkommen waren. Sie hatten entschieden, dass sie Derra nicht im Stich lassen konnten, und deshalb mehrere Befreiungspläne ausgeheckt. Aber bis jetzt hatte keiner dieser Pläne größere Aussicht auf Erfolg versprochen. Fesha war begeistert von seiner neuesten Idee, doch Eloise betrachtete sie als hellen Wahnsinn.
    Fesha wollte einer der Arenawachen in ihrer Freizeit ihre
Uniform stehlen, die Eloise dann rasch abändern sollte, damit Fesha den Platz des Postens einnehmen könne. Eloise gab zu verstehen, dass Nähen noch nie zu ihren Leidenschaften gehört hatte. Außerdem müssten die Kleider ganz erheblich abgeändert werden, wenn man sie auf Feshas Statur verkleinern wollte. Doch Fesha ließ sich durch Eloises Zweifel nicht von seinem Vorhaben abbringen.
    »Glaub mir, Größe spielt keine Rolle«, versicherte er.
    Eloise hob anzüglich eine Augenbraue und warf Fesha ein verschmitztes Grinsen zu, bevor sie in Gelächter ausbrach.
    Fesha schüttelte den Kopf und lachte mit, bemühte sich aber, das Gespräch erneut auf Kurs zu bringen.
    »Du nimmst die Sache nicht ernst genug, Eloise. Ich bin mit dir und Derra hergekommen, um Bek und Jez zu befreien. Jez ist tot und Bek ist es vielleicht auch bald, aber ich werde nicht zulassen, dass Derra diesem barbarischen öffentlichen Vergnügen zum Opfer fällt.«
    »Du irrst dich, Fesha. Ich nehme die Sache sehr ernst. Ich mache mich nur über deine verrückte Idee lustig. Zeige mir eine Wache in der Arena, die nicht mindestens einen Kopf größer ist als du und auch noch doppelt so viel wiegt, dann würde es sich vielleicht lohnen, über deinen Plan nachzudenken. Aber solche Wachen gibt es nicht. Die werden anscheinend nach Größe und Masse ausgewählt. Jedenfalls nicht nach Verstand und Schlagfertigkeit.«
    »Mach mir einen besseren Vorschlag und ich nehme ihn dankend an«, forderte Fesha sie heraus.
    »Du weißt, dass ich keine bessere Idee habe.«
    »Dann lass es uns doch wenigstens versuchen«, bat Fesha.
    »Also gut«, antwortete Eloise und gab ihren Widerstand schließlich auf. »Und wann?«
    »Morgen. Heute Abend folgen wir den Wachen, die von der Tagesschicht kommen, und halten nach einem leichten Opfer Ausschau. Der Wachplan läuft noch zwei Tage. Wir
suchen uns heute Abend einen Wachmann aus, den wir uns morgen schnappen, und dann übernehme ich seinen Platz beim ersten Nachtdienst, den er antreten müsste.«
    »Klingt nach einem Plan. Ein verrückter Plan, aber immerhin ein Plan. Tarmin steh uns bei! Wir haben die Gunst der Götter bitter nötig, wenn das klappen soll.«

    »Schneller, Bek, schneller!«, drängte Hammar. »Na los! Wenn du die Verteidigung eines alten Mannes, wie ich es bin, nicht durchbrechen kannst, wie willst du dann den besten Kämpfer der Arena besiegen?«
    Bek schnaufte vor Anstrengung und gab sein Bestes. Während der vergangenen Tage war sein Respekt vor dem Waffenmeister stetig gestiegen. Hammar mochte fast zwanzig Jahre älter sein als die meisten Arenakämpfer, aber Bek nahm stark an, dass keiner von ihnen den alten Meister ohne Schwierigkeiten besiegen würde. Im Grunde war Hammar gar nicht so alt, doch die wenigsten Kämpfer wurden älter als dreißig oder gar vierzig. Bek schätzte, dass Hammar auf die vierzig zuging.
    Da Bek keine Einrichtungsgegenstände besaß, die er zu den Möbeln in seiner neuen Unterkunft hätte stellen können, hatten sie in den

Weitere Kostenlose Bücher