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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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großzügigen Räumen genug Platz für ihre Trainingskämpfe. Die Decke war hoch genug, um sich aufzurichten und Überkopfschläge zu erlauben. Und durch den begrenzten Raum war außerdem kaum ein Rückzug möglich, ohne an Wände oder Möbel zu stoßen. Diese Enge verlieh ihren Kämpfen noch mehr Intensität.
    »Halt, halt! Bek, das kannst du besser. Da warst du ja mit dem Eisenschwert gegen Bitranis schneller. Warum hältst du dich zurück? Diese Schwerter sind aus Holz und noch leichter als das Kurzschwert, mit dem du so gern kämpfst. Was hast du für ein Problem?«

    »Die Spitze ist scharf genug, um bei einem Ausfall schwere Wunden zuzufügen«, brummte Bek, vor Anstrengung nach Luft schnappend. »Die einzigen Lücken in deiner Verteidigung hätte ich nur für einen Angriff mit Ausfallschritt nutzen können.«
    »Aha! Dann bist du also doch noch wach! Ich hatte mich schon gefragt, ob ich mir nicht ein Schild um den Hals hängen sollte, mit der Aufschrift: ›Stich nur zu!‹ Das nächste Mal, wenn du die Chance zum Angriff siehst, versuchst du es! Vertrau mir. Wenn du mich verletzt, werde ich dir keine Vorhaltungen machen.«
    »Na schön.«
    Sie begannen erneut, und das Klacken ihrer Holzschwerter hörte sich fast an, als würden Schiffchen von Webstühlen im schnellen Takt auf den Rahmen treffen. Bek erkannte zunächst keine Lücken und konzentrierte sich darauf, die rasanten Angriffe Hammars abzuwehren. Der Schweiß rann ihm in Strömen über die Stirn, brannte ihm bald in den Augen – und immer noch keine Chance. Dann tauchte für eine Sekunde die verlockende Möglichkeit für einen Ausfall nach vorn auf, die Bek nicht länger ignorieren, geschweige denn ablehnen konnte. Mit einer blitzschnellen Richtungsänderung stieß Bek vor. Doch sein Schwert wurde abgewehrt und die Waffe seines Gegners bohrte sich in seinen Brustkorb.
    »Ha! Noch ein Treffer für den alten Mann!«, jubelte Hammar. »Los, Bek … schneller! Du wirst dir doch von einem Ehemaligen wie mir nicht so zusetzen lassen!«
    Bek zögerte nicht. Wieder ging er zum Angriff über mit einer teuflisch schnellen Abfolge von Hieben, aber Hammar begegnete seinen Schlägen mit einer sicheren Verteidigung. Bek glaubte schon, der Waffenmeister sei unfehlbar, als er endlich Hammars Arm touchieren konnte.
    »Halt!«, befahl Hammar, trat zurück und salutierte Bek. »Gut. Der letzte Angriff war viel besser. Du bist stärker drangeblieben
und hast ihn mit größerer Überzeugung durchgezogen. Wir machen Fortschritte. Lass uns mit dem Zweikampf eine kurze Pause machen und stattdessen sehen, wie deine Übungen mit zwei Schwertern voranschreiten.«
    Bek fing das Holzschwert, das der Waffenmeister ihm zuwarf, mit der linken Hand auf. Sofort begann er mit einer schnellen Abfolge von gleichzeitigen Abwehr- und Angriffsschlägen. Er wirbelte die Schwerter mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Bewegungsabläufe, die Hammar ihm erst am Vortag gezeigt hatte, und demonstrierte dem Waffenmeister seine Fortschritte. Hammar beobachtete ihn zufrieden und nickte anerkennend, als Bek endete und in der letzten Position verharrte.
    »Nicht schlecht, gar nicht schlecht. Also, ich habe hier noch zwei Schwerter. Jetzt gehen wir dieselbe Abfolge mit einem Gegner durch. Weiche noch nicht vom Muster ab, bleibe bei den Bewegungsabläufen. Wir werden schon noch richtig kämpfen, aber das Training mit zwei Schwertern ist mehr als doppelt so gefährlich wie mit einem Schwert. Fang langsam an und wir erhöhen dann nach und nach das Tempo.«

    »Rikath … Rikath? Kannst du uns hören, Rikath?«
    Perdimonn und Arred ließen ihren Geist über die Meerenge von Ahn wandern und riefen nach der Hüterin des Wassers. Es war ihr vierter Versuch, und Perdimonn verlor bereits die Hoffnung, dass ein Kontakt über eine so große Entfernung möglich sein könnte.
    Die Menschen in Kaldea waren dabei, die durch den Vulkanausbruch angerichteten Schäden abzuschätzen. Die beiden Magier waren nach ihren spektakulären Maßnahmen am Tag zuvor wie Könige behandelt worden. Schnell hatte sich die Kunde von ihrer beeindruckenden magischen Kraft verbreitet,
mit der sie den Ausbruch gestoppt, die Lavaströme aufgehalten und die überall in der Stadt wütenden Feuer gelöscht hatten. Einige besonders abergläubische Bewohner Kaldeas mieden Perdimonn und Arred daraufhin und verflochten ihre Finger zu einem traditionellen Abwehrfluch gegen das Böse, sobald sie die beiden Magier erblickten. Die große

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