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Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Die silberne Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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gern behaupten, es sei mir ein Vergnügen, aber das ist es beim besten Willen nicht. Die Mörder, die Ihr auf mich angesetzt habt, waren doch recht lästig, und ich bin hier, um Euch davon abzuhalten, noch mehr zu entsenden.«
    »Und warum sollte ich dem zustimmen? Deine Zauberkräfte haben keinen Einfluss auf mich, Vallaine. Du hast fünf ganze Legionen mit dieser versuchten Eroberung aufgerieben, die nach deiner weisen Voraussage doch so erfolgreich sein sollte. Erwartest du wirklich, dass du noch einen Funken Glaubwürdigkeit besitzt? Oder bist du gekommen, um dich den aufgebrachten Horden vor meiner Tür zu stellen? Sie werden kommen, so viel ist gewiss. Meine Spione sagen, es verbreiten sich Gerüchte über unsere Niederlage.«
    Vallaine starrte den Kaiser noch eindringlicher an, aber sosehr er sich auch bemühte, die Kräfte der Zauberei schienen am Bewusstsein des Kaisers abzugleiten. Es war niederschmetternd, aber es stimmte, Vallaine hatte wirklich keine Macht über den Kaiser. Der Illusionszauber hatte funktioniert, aber er konnte durch Willenskraft keine Gewalt über das Bewusstsein des Herrschers erlangen.
    »Ich bin nicht gekommen, um irgendwelche Vereinbarungen mit Euch zu treffen, Eure Majestät. Ich bin hier, um Euren Platz einzunehmen.«
    Dem Kaiser schlug das Herz bis zum Hals. Er hatte sich auf Vallaines unvermeidliches Erscheinen gut vorbereitet und die abstrusesten Vorkehrungen gegen seine Zauberkräfte getroffen, aber er hatte keine Ahnung, ob sein Plan aufgehen würde. Die nächsten Augenblicke waren entscheidend. Er musste dafür sorgen, dass Vallaine weiterredete.

    »Ach ja? Und natürlich wird das shandesische Volk vor dir auf die Knie fallen und dich als neuen Herrscher bejubeln.«
    »Sie werden gar nicht merken, dass Ihr ersetzt wurdet«, antwortete Vallaine. Wieder verschwammen seine Züge und sein Gesicht verwandelte sich in das Ebenbild des Kaisers.
    »Hm … ja, das könnte gehen – für eine Weile«, gab der Kaiser nachdenklich zu und tat, als unterziehe er Vallaines Truggesicht einer eingehenden Prüfung. »Aber dank deiner Einmischung ist dies nicht gerade der beste Zeitpunkt, um die Macht des Kaisers an sich zu reißen. So tauschst du nur die von mir geschickten Mörder gegen eine andere Bande. Meine Wachen haben heute den ersten von ihnen erwischt, aber ich bin sicher, da draußen sind noch viele andere, begabtere Mörder, die ihm in den nächsten Wochen nacheifern werden.«
    Vallaine lächelte und dem Kaiser lief ein Schauder über den Rücken. Der Kaiser hätte sich selbst nie als reinherzig beschrieben. Er hatte schließlich sein ganzes Leben damit verbracht, Fäden zu ziehen und Komplotts zu schmieden. In seiner Position war eine gewisse Verschlagenheit lebensnotwendig, aber als er den Blick bemerkte, der über Lord Vallaines Gesicht huschte, kam er sich dagegen wie das reinste Unschuldslamm vor.
    »Ach, aber hier werde ich mich so viel besser schützen können. Hier sind so viele Leute, die für meine Sicherheit sorgen. Diese Mörder müssen schon sehr begabt sein, wenn sie mir nicht in die Falle gehen. Niemand, der den Kaiser umzubringen versucht, wird ahnen, dass er sich in Wahrheit mit einem Zauberer einlässt. Ich muss Euch übrigens zur Wahl Eurer Mörder gratulieren. Sie waren alle sehr fähige Leute.«
    »Glücklicherweise habe ich mir den besten Mann für zuletzt aufgehoben«, erwiderte der Kaiser ruhig.
    »Ja, ich weiß«, antwortete Vallaine, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Komm herein, Shalidar. Du wirst doch deinen Kaiser nicht warten lassen wollen, oder? Wie Ihr seht, kenne
ich all Eure Vorkehrungen für meine Ankunft. Einige der besonders exotischen Maßnahmen habe ich selbst getroffen – nur für den Fall, dass einer der Zauberlords so klug und vorausschauend sein könnte, genau das zu versuchen, was ich gleich tun werde. Natürlich ist niemand von ihnen draufgekommen. Der einzige wirklich gerissene und schlaue Kopf unter ihnen war jener, den ich geschaffen habe, aber er hat unglückseligerweise beschlossen, eigene Wege zu gehen. Doch dafür wird er bezahlen. Oh ja, und wie! Aber Euch kann ich die Einzelheiten ersparen, denn im Jenseits nützen sie Euch nichts. Schaut Euch an. Na los. Seht in einen Spiegel. Werft einen letzten Blick darauf, wie die Welt Euch nach Eurem Tod sehen wird.«
    Den Kaiser packte das blanke Entsetzen. Warum sah Shalidar ihn so seltsam an? Wie konnte Vallaine seinen besten Mörder für sich gewinnen? Warum wollte Vallaine,

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