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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tate
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stand auf. Gekrümmt vor Schmerzen rannte und stolperte er zur Tür und lief hinaus. Die Tür blieb hinter ihm offen.
    So schnell er konnte, lief er zum Strand. Er mußte die Zähne zusammenbeißen, um die heftigen Seitenstiche zu ertragen.
    Fast den ganzen Strand von Playa 9 entlang folgte er der Küstenlinie, er keuchte, fiel und stand wieder auf.
    Dann watete er in das stille, tote Meer hinaus. Während in seinem Kielwasser links und rechts die toten Fische schaukelten, nahm er die Richtung zum Wellenbrecher auf.
    Als sie frisch gewaschen, rasiert und mit einem ordentlichen Frühstück im Magen zum Landungssteg hinunterkamen, ließ sich Julie bereits von dem Verleiher in die Bedienung des Bootes einweisen.
    Sie grüßte oberflächlich und wandte sich sofort wieder dem Armaturenbrett zu, als ob sie zeigen wolle, wie beschäftigt sie sei.
    Wortlos gingen sie über den Landungssteg, der mit Bootszeug überhäuft war. Am Skiständer blieb Henny stehen. Er wählte zwei Paar und kehrte damit zu Zak zurück, dem er es überließ, welches er nehmen wollte.
    Als sie die Skier angeschnallt hatten, war Julie ebenfalls fertig. Flink kletterte sie auf den Steg und küßte beide flüchtig auf die Wange.
    „Meine beiden Ritter“, sagte sie. „Ihr seht heute fabelhaft aus.“
    Zak knurrte unwillig. Henny fröstelte, obwohl ihm die Sonne auf den nackten Rücken schien. Wie kalter Schnee lag ihm die Angst im Magen. Warum sollte er es anders nennen?
    Ausdruckslos beobachtete er das Mädchen. Sie war heute besonders lebhaft. Eine spitze Aufgeregtheit war in jedem ihrer Worte, in jeder Bewegung ihrer Hände und in jedem kurzlebigen, schrillen Lachen erkennbar, das sie ausstieß.
    „Ist alles in Ordnung?“ Damit meinte sie: Können wir losfahren?
    Er sah, daß Zak sie ebenfalls beobachtete. Die gepanzerte Feindseligkeit, mit der er in der Bar auf die Andeutung reagiert hatte, daß er verlieren könnte, war jetzt gänzlich verschwunden. Vielleicht hatte er sich das ohnehin nur eingebildet. Jetzt jedenfalls lächelte Zak jedesmal fast entschuldigend, wenn sich ihre Blicke begegneten. So, als ob er ihm eine Menge zu sagen hätte und wissen wollte, ob Henny ihm alle Fehler verziehen hätte, die unterwegs geschehen sein mochten.
    Dies war nicht der Ort und die Zeit, um diese Blicke zu Worten zu machen oder jene Erklärungen abzugeben, die Henny geben wollte, aber indirekt konnte er Zak doch zeigen, wem seine Loyalität gehörte.
    Er wartete auf die nächsten Worte von Julie. Aber diese kamen erst, als sie schon vor dem Armaturenbrett des Bootes saß, während er und Zak auf der Kante des Steges hockten, die gefesselten Füße im lauwarmen Wasser streckten und geistesabwesend beobachteten, wie die Morgensonne auf den Klingen blitzte, die sie treffen sollten.
    Julie schenkte ihnen einen langen, bedeutsamen Blick, wobei sie den Kopf zur Seite neigte. „Wie ich euch liebe“, sagte sie. „Ich wünschte, wir könnten –“
    „Wenn man daran denkt“, sagte Henny eisig, „was wir jetzt für dich tun wollen, Julie, könntest du dich wenigstens darum bemühen, etwas ernsthafter zu sein.“
    „Aber –“ Julie erschrak. Henny stieß noch einmal nach. „Ich glaube, ich sollte es dir jetzt schon sagen, falls ich nachher keine Gelegenheit mehr dazu haben sollte: Für mich bist du nur die Person, die zufällig das Boot fährt. Vielleicht kannst du darüber nachdenken, warum ich dich bei meinen Überlegungen nicht höher einstufe.“
    „Zak …“ Ihr Gesicht spiegelte deutlich ihre Enttäuschung. „Was sagt er da, Zak?“
    „Das, was ich denke“, sagte Zak erbarmungslos. Er blickte zu Henny hinüber.
    „Keiner von euch … liebt mich?“
    „Bring das Boot schon in Gang“, sagte Zak. „Dann tut dir auch keiner mehr weh.“
    „Nein. Ich will Bescheid wissen, ehe ich losfahre. Was ist passiert?“
    „Das würdest du doch nicht verstehen“, sagte Henny.
    „Warum behaupten die Männer das immer? Warum versuchen sie es nicht einmal?“ Julie war im Sitz zusammengesunken. Es schien, als wolle sie zusammenbrechen.
    „Wir mögen Leute, die ehrlich sind“, sagte Henny. Es wäre lächerlich gewesen, wenn man es ihr hätte erklären wollen – besser, man speiste sie mit etwas ab, was sie verstehen konnte, was das Boot in Bewegung bringen würde. „Wir lieben das Reine und die Keuschheit … Aber wir möchten auch wissen, ob die Ursachen dieses Zustands ehrenhaft sind. Wir möchten nicht herausfinden müssen, daß man mit uns nur

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