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Das verräterische Tonband

Das verräterische Tonband

Titel: Das verräterische Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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klang
plötzlich ernst. »Ich hasse diesen Leroy! Wissen Sie was? Er hatte doch tatsächlich
den Nerv, mich für das,
was Sie ihm gestern angetan haben, verantwortlich zu machen! Wir hatten einen
Streit, und ich habe ihm gesagt, er solle zum Teufel gehen und dort bleiben.
Wenn ich ihn also von jetzt an irgendwo draußen vor meinem Haus herumlungern
sehe, werde ich die Polizei rufen !«
    »Okay«, sagte ich. »Was ist
denn so dringend, daß Sie unbedingt darüber reden müssen ?«
    »Über Sex«, sagte sie prompt.
»Worüber sonst?«
    Ich war plötzlich hellwach. Der
Gedanke an Susanne Faber, die ein intimes Gespräch über Sex mit mir führen
wollte, reichte aus, um alle meine Nerven gleichzeitig zucken zu lassen, selbst
zu dieser frühen Morgenstunde. Aber dann gewann die elende Vernunft die
Oberhand.
    »Sie meinen Reiner ?« knurrte ich.
    »Genau — den alten Doc Sex selber.
Möge er in Unfrieden ruhen«, sagte sie. »Aber das Ganze ist streng vertraulich.
Verstehen Sie? Ich habe mich gestern abend in Ihnen getäuscht, und das weiß ich nun. Wir werden uns über diese
Angelegenheit einigen, Rick, Honey, dessen bin ich sicher .«
    »Okay, ich komme«, versprach
ich. »Achtzehn Uhr dreißig, ja?«
    »Großartig!« Ihre Stimme klang
aufrichtig begeistert. » Tschüß .«
    » Tschüß «,
sagte ich. »Holen Sie sich bei den Dreharbeiten keinen Schnupfen.
    »Keine Gefahr«, sagte sie
vergnügt. »Es handelt sich nur um eine ganz kleinwinzige Szene; nichts als ein
Schaumbad — und ich .«
    Ich war guten Willens, aber
meine Phantasie war gegen diese Art der Provokation nicht gerüstet. Also legte
ich auf und versank anschließend sofort in ein Koma, das während der ganzen
Routine des Duschens, Rasierens, Anziehens und Frühstückens andauerte. Es hielt
sogar noch eine Stunde länger an, nämlich bis zu dem Augenblick, als Barbara Doone mir persönlich die Vordertür ihres Hauses öffnete;
und dann verschwand dieses Koma schlagartig beim Anblick der nackten Wut auf
ihrem Gesicht.
    »Es freut mich, daß Sie endlich
kommen«, fuhr sie mich an. »Ich habe andauernd bei Ihnen angerufen !«
    »Was ist denn los ?« fragte ich vorsichtig.
    »Kommen Sie herein, dann
erzähle ich es Ihnen .«
    Sie drehte sich auf dem Absatz
um und schritt ins Haus zurück, während ich pflichtschuldigst hinter ihr her
trottete. Heute morgen trug
sie einen engen schwarzen Pullover und noch engere schwarze Hosen; von hinten
sah sie wie ein Langstreckenläufer von ungeklärtem Geschlecht aus, der sich auf
sein Konditionstraining vorbereitet. Wieder einmal überlegte ich wehmütig, daß
es, wenn sie Sex-Appeal hatte, keinen logischen Grund gab, warum ich die Einsteinsche Relativitätstheorie nicht begreifen sollte.
    Als wir ins Wohnzimmer traten,
sah ich, daß sie bereits Besuch in der Person des überlebensgroßen Edgar Larsen
hatte. Dieser gesträubte Schnurrbart und all die glänzenden weißen Zähne waren
so verhältnismäßig früh am Morgen schwer zu ertragen, aber ich riß mich zusammen
und lächelte ihm zu. Es kostete mich angesichts seines sonnverbrannten Skalps,
der wie der Technicolor -Sonnenuntergang im Rahmen
eines Lichtbildervortrags glänzte, gewaltige Mühe. And so we bid farewell to this hairless land, as Old
Baldy sinks slowly in the west ... Ich kämpfte den heftigen Drang
in mir nieder, mitten auf diesen nackten Schädel eine Flagge zu pflanzen, auf
der James Fitzpatrick war hier stand.
    Larsen erwiderte mein Grinsen
nicht; statt dessen starrte er mir mit der
schockierten Mißbilligung entgegen, die man bei einem
Leichenwärter erwartet, wenn jemand neben dem offenen Grab kichert.
    »Sie müssen jetzt etwas
unternehmen, Holman «, sagte er, seinen kathedralenfüllenden Bariton zu einem feierlichen Flüstern
gedämpft. »Die Situation ist inzwischen einfach unmöglich geworden .«
    »Meine Phantasie weigert sich,
die Tragweite dieser Bemerkung zu erfassen«, sagte ich aufrichtig. »Wovon, zum
Kuckuck, reden Sie denn ?«
    »Darüber !« zischte Barbara Doone und schob mir ein Blatt Papier
in die Hand.
    »Es ist vor einer halben Stunde
per Eilboten gekommen«, fügte Larsen mit Grabesgeflüster hinzu.
    Der Brief war kurz, bündig und
deutlich.
    »Neunzehn
Donnerstage in Paris« ist nichts für Sie. Lehnen Sie die Rolle ab, oder die
intimen Geständnisse Ihres schmutzigen Privatlebens werden veröffentlicht.
    Das Ganze war natürlich nicht
unterschrieben.
    »Diese Neunzehn Donnerstage in Paris ist
der neue Film, über den Sie gestern

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