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Das verräterische Tonband

Das verräterische Tonband

Titel: Das verräterische Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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jetzt endlich !« Sie erstickte beinahe an den Worten. »Bitte!«
    »Ich bin nur hereingeschneit,
um ein bißchen mit Ihnen zu plaudern«, gestand ich. »Sie brauchen sich keine
Sorgen zu machen, Marcia, es ist mir nicht im geringsten peinlich .«
    »Es ist Ihnen...« Ihre Füße
strampelten plötzlich wild auf den Teppich.
    Ich glitt auf den nächsten
Sessel und zündete mir eine Zigarette an. »Was gibt es also Neues ?« sagte ich im freundlichen Konversationston.
    »Na gut !« sagte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich komme auch einmal an
die Reihe, Holman ! Und wenn es soweit ist, dann werde
ich...«
    »Wir werden ganz sicher etwas
finden, worüber wir reden können«, sagte ich lässig. »Ich sehe, Sie haben eben
ein gutes Buch gelesen, aber ich wette, es ist eins, das ich noch nicht kenne .« Ich blies einen dünnen Strom Rauch in ihre Richtung und
beobachtete interessiert, wie er ihren nackten Rücken entlangschwebte. »Aber
ich bin überzeugt, wir werden ein uns gemeinsam interessierendes Gesprächsthema
finden .«
    Sie starrte mich einen
Augenblick lang wütend an, brach dann in verzweifeltes Schluchzen aus und
vergrub das Gesicht in den Armen.
    »Jetzt hab’ ich’s« Ich
schnippte aufgeregt mit den Fingern. »Gemeinsame Bekannte! Irgendeinen netten,
hübschen Skandal — das wirkt doch immer wie ein Zauberwort. Nicht wahr?«
    »Nur ein kleiner Blitzstrahl !« murmelte sie mit fiebriger Stimme. »Mehr nicht. Nur ein
ganz kleiner Blitzstrahl, um ihn zu erschlagen und so einschrumpfen zu lassen,
daß nichts mehr übrigbleibt als ein angenehmer kleiner Duft — nach gebratenem
Schinken!«
    »Wen ?« überlegte ich. »Ah, ich weiß! Edgar Larsen vielleicht? Er ist ein gemeinsamer
Bekannter und kein Freund von mir, so daß mich keine Reue überfallen wird, wenn
wir ihn in Stücke zerreißen. Und Ihr Freund ist er auch nicht. Aber das wissen
Sie wahrscheinlich bereits ?«
    Sie hob vorsichtig den Kopf,
und ihre Brillenfassung funkelte ebenfalls vorsichtig — aber interessiert,
stellte ich fest.
    »Erinnern Sie sich an diese
Theorie, die ich Ihnen und dem alten Harv im
Arbeitszimmer unterbreitet habe ?« sagte ich ruhig.
»Die, derzufolge der alte Harv ein Loch in den Kopf von Doktor Sex geschossen hat und Sie und der alte Harv die Tonbänder aus der Praxis gestohlen und mit den
Erpressungsmanövern begonnen haben ?« Ich blinzelte
heftig. »Raten Sie mal, von wem diese Theorie stammt !«
    »Von Larsen ?« sagte sie mit gepreßter Stimme.
    »Ganz recht .« Ich erzählte ihr von der falschen Barbara Doone , die
Susanne Faber angerufen und ihr eingeredet hatte, ich hätte die Tonbänder, und
sie solle ihren Muskelprotzen einsetzen, um mich zu überreden, den
Erpressungsplan aufzugeben. Ich erzählte ihr auch von Karen Reiner. Sie hörte
gespannt zu, während ich sprach, und ihre Augen hinter den dicken
Brillengläsern waren mit Aufnehmen und Verarbeiten beschäftigt.
    »Und so«, schloß ich endlich
meinen Vortrag, »nehme ich an, daß die Stimme der falschen Barbara Doone entweder die Ihre oder die Karen Reiners war. Ich
hatte gehofft, der alte Harv würde heute abend hiersein , denn ich
nehme an, er ist nicht so raffiniert wie Sie, und ich hätte ihn dazu bringen
können, hier und dort ein bißdien Wahrheit zu verspritzen.
Aber man kann nicht alles haben«, ich seufzte wehmütig, »und ich bin weit davon
entfernt, eine nackte Marcia Robbins gering einzuschätzen .«
    »Warum muß es denn unbedingt
entweder Reiners Witwe oder ich sein ?« fragte sie
kalt. »Woher wissen Sie überhaupt, daß die Faber die Wahrheit gesagt hat? Woher
wissen Sie, daß sie nicht einfach alles erfunden hat ?«
    »Das ist unmöglich«, sagte ich
entschieden. »Wieso sollten sonst sie und ihr Muskelprotz gestern
abend auf meiner Veranda auf mich gewartet haben ?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie mit
Schärfe. »Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit: Das, was die Faber gesagt
hat, stimmt .«
    »Das ergibt keinerlei Sinn«,
sagte ich. »Warum sollte mich Barbara Doone erst
engagieren und dann sofort die Faber anrufen und ihr sagen, sie solle mich
durch ihren Muskelprotz einschüchtern lassen ?«
    »Vielleicht ist es ein anderer
gewesen, der vorgeschlagen hat, Sie zu engagieren — wie zum Beispiel Larsen — , und sie mußte sich nur fügen?« sagte Marcia stur. »Wenn
Barbara diese Tonbänder in die Finger bekommen hat, so hat sie darin eine
wundervolle Gelegenheit erblickt, mit ihr gleichzuziehen, darauf gehe ich

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