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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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erwartet Sie."
Schlagartig ist Pauls Selbstsicherheit verflogen und er räuspert sich.
"Das muss ein Missverständnis sein, ich habe keinen Termin. Eigentlich wollte ich nur kurz den Zwischenbericht abholen."
Julia lächelt verständnislos: "Ach Paul, wann werden Sie endlich lernen, dass hier andere Gesetze gelten?"
Beschämt wischt Paul sich den Schweiß von der Stirn. In diesem Zustand kann er doch unmöglich John gegenüber treten! Doch Julias eindringlicher Blick lässt keinen Widerspruch zu.
"John möchte Sie sehen. Jetzt", betont sie mit Nachdruck und Paul schlüpft kleinlaut zum Fahrstuhl.
Während der kurzen Fahrt herrscht Chaos in seinem Kopf, nun verflucht er die Idee, hier aufzutauchen. Als sein Blick in den Spiegel im Aufzug fällt, erschrickt Paul von Neuem. Rasch streicht er sich die verklebten Haare aus dem Gesicht und setzt ein selbstbewusstes Lächeln auf. Viel zu früh öffnen sich die schützenden Türen und geben den Blick in Johns versteinerte Mine frei.
Paul schluckt. Es ist das erste Mal, dass John ihn vor dem Fahrstuhl erwartet und Paul schwant Böses.
In seiner Stimme schwingt Angst: "Hallo John, entschuldigen Sie bitte meine Aufmachung, aber ich wusste nicht …"
Johns unwirsche Handbewegung bringt ihn zum Schweigen. Nackte Wut steht ihm ins Gesicht geschrieben und Paul weicht erschrocken zurück. Für einen Moment befürchtet er sogar, John würde ihn schlagen.
"Folge mir!"
Die polternden Worte hallen dröhnend zwischen den Wänden wider und Paul schleicht stumm in Johns Büro. Dieses ist allerdings nicht leer. Erstaunt registriert Paul eine, ihm den Rücken zugewandte, Person und eine merkwürdige Vorahnung überfällt ihn. Als sich die Frau umdreht, wird Paul übel vor Schmerz.
Mit rot verheulten Augen schaut Anka ihn vorwurfsvoll an und schnieft: "Danke Paul, wirklich vielen Dank auch!"
Obwohl unter Tränen gesprochen, sind die Worten scharf wie Messer. Paul versteht weder wie noch warum, doch er weiß sofort, dass Anka von seinen Intrigen spricht. Als sie an ihm vorbei aus dem Zimmer stürmt, senkt er beschämt den Kopf.
John mustert ihn wortlos.
"Was ist mit ihr?"
Paul bricht als Erster das kalte Schweigen.
"Kannst du es dir nicht denken?"
John mustert ihn eindringlich.
"Nein? Dann will ich dir mal auf die Sprünge helfen."
Mit diesen Worten holt John ein silbernes, Paul nur allzu bekanntes, Buch hervor und schlägt die letzten Einträge auf. Schwungvoll pfeffert er es auf den Tisch.
"Was denkst du dir nur dabei, Gott zu spielen?!", ruft er aus und Paul sackt auf seinem Stuhl zusammen.
"Du kannst doch nicht einfach in dem Leben anderer Menschen herum-pfuschen, wie es dir beliebt! Das Buch für deine eigenen Zwecke zu missbrauchen ist unglaublich! Was hast du dir bloß dabei gedacht? Glaubst du tatsächlich, dein Schicksal würde sich zum Guten wenden, wenn Kim und Max sich trennen?"
"Ich weiß es nicht." Traurig schüttelt Paul den Kopf. "Ich liebe Kim, verstehst du das nicht? Ich tat es nur aus Liebe", fügt er leise hinzu.
"Liebe?!"
Das laute Brüllen schmerzt in Pauls Ohren.
"Du weißt doch gar nicht was das Wort bedeutet! Einen Menschen den man liebt, verletzt man nicht. Dass du es wagst, dein Verhalten mit Liebe zu begründen, schlägt dem Fass den Boden aus!"
John ist außer sich vor Zorn und Paul schließt, in Erwartung der nun folgenden Strafe, seine Augen. Er wird sich nicht wehren, er verdient es in der Hölle zu schmoren.
"Ich habe nicht nachgedacht, ich war einfach so unendlich traurig und wütend. Es tut mir leid."
Seine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern und er zittert. Vor Angst. Vor Scham. Aus Trauer.
"Für Entschuldigungen ist es jetzt ein bisschen spät, oder?", brummt John. "Hätte ich gewusst, dass dich die Situation derart überfordert, hätte ich dir ein anderes Projekt zugewiesen."
Schweigend kämpft Paul gegen seine Tränen an. John zu enttäuschen schmerzt ihn unheimlich.
"Eigentlich bin ich selbst schuld an der Misere. Als du mich um eine neue Aufgabe batest, habe ich deine Bitte abgeschmettert. Womöglich habe ich dir einfach zu viel zugemutet. Oder besser gesagt zugetraut?"
John spricht wie zu sich selbst. Mit dem Rücken zu Paul schaltet er den Fernseher ein und Charlottes Bild erscheint auf dem Bildschirm. Charlotte, wie sie mit zitternder Hand Rouge auf ihre Wangen aufträgt und einen Hut tief ins Gesicht zieht, voller Angst vor dem kommenden Tag.
"Hast du sie tatsächlich vergessen? Und dass du die Schuld an Ihrem Unfall trägst?"
Paul schüttelt

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