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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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ruhiger und gerate ins Grübeln. Eigentlich hatte ich mir mein Ableben anders vorgestellt. Ich hätte doch erwartet, von meinen Ahnen, wenigstens von meiner verstorbenen Großmutter, abgeholt zu werden. Gut, wir haben uns längere Zeit nicht gesehen, aber ist man deswegen gleich vergessen? Wenn ich recht darüber nachdenke, war ich vor Jahren das letzte Mal auf dem Friedhof, vermutlich nimmt sie mir meine Nachlässigkeit ein wenig übel. Andererseits frage ich mich, ob man im Himmel überhaupt beleidigt sein darf. Hier sollte doch Nächstenliebe und Vergebung großgeschrieben werden.
Ich werde besser keine voreiligen Schlüsse ziehen, bestimmt ist ihr nur etwas dazwischengekommen. Schließlich kenne ich mich hier noch nicht aus, womöglich gibt es wichtige Verpflichtungen, wie Vereine oder Komitees? Ich könnte mir durchaus vorstellen, selbst bei einem Projekt mitzuwirken. Oder sogar eines zu leiten?
Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her, inzwischen bin ich mehr als gespannt. Als ein lauter Gong ertönt, zucke ich zusammen. Zur gleichen Zeit leuchtet an der gegenüberliegenden Wand die Nummer 36 auf. Irritiert starre ich auf die Ziffer, da gongt es von Neuem und ein Gerät wird nun sichtbar. Zaghaft stolpere ich darauf zu und lache laut auf. Das gibt es doch nicht! Amüsiert drücke ich den Knopf und entnehme den frisch gedruckten Zettel mit der Aufschrift 36. Das Nummernziehen scheint ein neuer Trend zu sein und gewinnt mehr und mehr an Popularität. Vor einem Monat hat sogar mein Metzger dieses neue Wartesystem eingeführt, damals war ich überraschter.
Verdutzt setze ich mich wieder und vergesse meinen Aufruf. Der Apparat gibt das Läuten auf und eine glockenhelle Stimme ruft nun meinen Namen. Ich bin verzückt, welch wundervoller friedlicher Klang, das muss ein Engel sein! Verträumt neige ich leicht den Kopf zur Seite und lausche auf das Nachhallen. Da ertönt es nochmals. "Charlotte Wiese, bitte!"
Der liebreizende Tonfall bröckelt allmählich. Ich beschließe über das ruppige Verhalten der Sprecherin hinwegzusehen und so gewissermaßen als Vorbild voranzugehen. Dennoch kann ich mir ein Naserümpfen nicht verkneifen. Geduld und Großmut sucht man hier oben also vergebens. Was mich wohl stattdessen hinter den Türen erwartet? Vielleicht die Geschäftsleitung? Hoch genug wären wir ja! Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich mir. Dass es im Himmel eine Führungsebene in Form einer Regierung oder eines Vorstandes geben muss, steht außer Frage. Diese Vielzahl an Menschen kann ja nicht einfach durch das Paradies schweben, wie es ihr beliebt.
Und noch ein weiterer Fakt ist unübersehbar: Dieser Vorstand benötigt dringend eine kompetente und engagierte Assistenz. Wie soll er denn alleine all seine Geschäfte regeln? Die gereizte Sprecherin scheint ohnehin urlaubsreif zu sein und wer wäre als Nachfolgerin geeigneter als ich? Die nötigen Referenzen und Vorkenntnisse habe ich ja, ich muss mich nur ein wenig ins rechte Licht rücken und mit meinen Vorzügen nicht hinter dem Berg halten. Ein wenig ärgere ich mich schon, dass ich keinen Lebenslauf oder Zeugnisse dabei habe. Man hätte mich doch ruhig darauf vorbereiten können. Nun ja, dann wird es eben ohne gehen müssen, ich habe schon ganz andere Dinge geleistet.
"In der Tat!", dröhnt es aus der Halle und ich drehe mich erschrocken um. Leider kann ich die Herkunft der Stimme nicht eindeutig zuordnen. Geistesabwesend hatte ich völlig vergessen, dass ich nicht alleine bin.
"Ich bin überall, das sollte sich doch in den letzten Jahrtausenden herum gesprochen haben", brummt es wieder.
Mit wem dieser Mann wohl so unsanft ins Gericht zieht? Mit der armen Socke möchte ich wahrlich nicht tauschen, obwohl Charlotte Wiese schon ganz andere harte Nüsse geknackt hat.
"Hast du mich gerade eine Nuss genannt? Ich weiß nicht, ob ich lachen oder wütend werden soll!", poltert es erneut.
Der laute Widerhall lässt mich zusammenzucken. Mein Mund steht inzwischen so weit offen, wie der Hosenstall von Frau Knauss auf unserer letzten Betriebsfeier. Kann es sein, dass der Mann mit mir spricht? Ich verharre einige Schrecksekunden regungslos, dann verwerfe ich diesen Gedanken wieder. Das wäre unmöglich, da müssten ja übernatürliche Kräfte im Spiel sein!
Mit angehaltenem Atem lausche ich in die Stille, aber der erwartete Einwand bleibt aus. Beruhigt lehne ich mich in die Polster zurück, als es laut im Nebenraum scheppert. Das Geräusch erinnert mich

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