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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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weiterhin beharrlich.
"Na schön, Charlotte, du hast ja bereits erfahren, wo du dich befindest. Die meisten der Neuankömmlinge platzen vor Fragen."
Ich bleibe stumm. Was soll ich auch sagen, ich habe keine Ahnung was jetzt von mir erwartet wird. Natürlich bin ich verwirrt, ich bin tot und im Himmel. Wo sollte ich denn anfangen Fragen zu stellen? Herrje, der Herr sollte den Job doch schon öfter gemacht haben! Eine kurze Video-Einweisung oder ein kleines Handbuch wären jetzt hilfreich. Aber so wie es aussieht, ist bisher noch niemand auf diese simple Idee gekommen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto grandioser finde ich meinen Einfall und das Entdecken dieser Marktlücke. Stolz auf meinen Geschäftssinn frohlocke ich. Erst eine knappe Stunde befinde ich mich in dieser Welt und stehe bereits vor einem neuen Karrieredurchbruch. Aber das war schon immer mein Motto: "Gibt dir das Leben Zitronen, frage nach Tequila und Salz".
Als der Bärtige unerwartet mit der Faust auf den Tisch haut, fahre ich erschrocken in die Höhe.
"Das darf doch nicht wahr sein! Du bist erst vor Kurzem gestorben und hast nichts Besseres zu tun, als deine weitere Karriere zu planen? Du bist unglaublich Charlotte Wiese, aber deshalb bist du ja auch hier!"
Ich benötige einige Sekunden um seinen Ausbruch zu begreifen. Dass der Titan meine Gedanken lesen kann, hatte ich völlig vergessen. Aber muss er deshalb gleich so laut werden? Was denkt er denn wer er ist? Auf der Suche nach einem Namensschild oder Ähnlichem blicke ich mich in seinem Zimmer um. Doch Fehlanzeige, keine Urkunde hängt an der Wand und keine Fotos schmücken den Tisch. Nichts als weiße Farbe ist zu sehen.
Er seufzt: "Charlotte, du wirst nicht finden, was du suchst, begreifst du denn nicht, wo du bist?"
"Doch!", antworte ich keck. "Ich bin tot und nun auf dem Weg in den Himmel oder wie ihr das hier nennt. Und im Übrigen ist Ihr herablassendes Auftreten vollkommen überflüssig und fehl am Platz. Natürlich habe ich keine Ahnung wie es mit mir weiter geht, woher auch? Aber das ist noch lange kein Grund für …"
Ich verstumme um nach Luft zu schnappen und auch der Mann ohne Namen schweigt. Doch nicht etwa, um über meine Vorwürfe nachzudenken, vielmehr betrachtet er mich nun amüsiert von Kopf bis Fuß. Das macht mich noch wütender und ich setze zu einer weiteren Schimpftirade an.
"Und dass Sie fremde Hirne ausspionieren, ist nicht nur unhöflich, sondern sollte einem Neuankömmling, wie Sie mich nennen, vorher mitgeteilt werden. Also echt!", schließe ich meine Rede und warte gespannt.
Der amüsierte Blick des Bärtigen ist inzwischen verschwunden und er betrachtet mich verdutzt, während seine Mundwinkel zu zittern beginnen. Ich bereite mich innerlich auf die nächste Explosion vor, doch was nun folgt, habe ich noch nie erlebt. Das laute Lachen gleicht einem Regenausbruch nach langer Trockenzeit. Der Mann lacht und lacht, wischt sich die Tränen von den dicken Backen und lacht weiter. Dann endet der Anfall so abrupt, wie er begonnen hat. Mit wachen Augen atmet er tief ein.
"Zunächst einmal möchte ich dich bitten, mich nicht weiter "den Bärtigen" zu nennen. Ich heiße Gott und bin es gewohnt, dass man mich auch so anspricht. Zum zweiten bin ich froh, dass du deine Sprache nicht verloren hast. Du verlangst nach Aufklärung und du hast auch ein Recht darauf. Wie du richtig bemerkt hast, bist du vor Kurzem verstorben. Hierfür möchte ich dir noch mein herzliches Beileid aussprechen. Aber du befindest dich nicht wie angenommen im Himmel, sondern auf einer Art Zwischenstock."
Es folgt ein Räuspern, während ich weiterhin unter Beobachtung stehe. Dieses Blickduell sprengt allmählich meine Nerven und ich frage mich, ob meine Gedanken abermals gelesen werden. Prüfend blicke ich zurück und Gott schaut ertappt zur Seite. Seine Unsicherheit beunruhigt mich. Was auch immer er verkünden möchte, es kann sich nicht um etwas Angenehmes handeln.
"Um die Wahrheit zu sagen, ist die Sterbequote momentan sehr hoch. Es sterben natürlich ständig Menschen, aber durch die außergewöhnlichen Umstände in den letzten Jahren ist ein stetiger Anstieg von Todesfällen zu verzeichnen und diese sind kaum noch zu bewältigen."
Ich schaue ihn fragend an: "Außergewöhnliche Umstände?"
Er nickt: "Abgesehen von euren Kriegen, die in ihrer Brutalität und Häufigkeit zunehmen, beendet der technische Fortschritt in der Waffenindustrie häufig gleichzeitig das Leben vieler Menschen. Zusätzlich

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