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Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne

Titel: Das verrueckte Schwein pfeift in der Pfanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorna Sternekieker
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noch aufarbeiten, aber momentan solltest du sie für deinen Auftrag hinten anstellen."
Aufgebracht pustet Anka eine Strähne aus ihrem Gesicht, ihre Phrasen rufen wieder ein verdächtiges Zucken um Pauls Mundwinkel hervor. Nur der ungewöhnliche Ernst auf ihrem hübschen Gesicht lässt ihn heftig auf seine Lippe beißen und damit einen Lachanfall verhindern. Pauls Problem scheint ihr überaus wichtig zu sein.
"Ich weiß nicht, ob ich das kann", sagt er tonlos und Anka greift beherzt seine Hand.
"Ich weiß, es muss wahnsinnig schwer für dich sein, aber du bist nicht allein. Zu zweit schaffen wir das!"
In ihren Augen liegt ein seltsames Flehen und Paul bemerkt abermals wie bedeutend das Gespräch für Anka ist.
"Warum?", fragt er und ihr Ausdruck verändert sich.
Die Gesichtszüge werden schlagartig weich und Paul erkennt eine Traurigkeit, die er nur schwer ertragen kann.
"Ich möchte dir einfach helfen, okay?", fragt sie und Paul nickt verständnislos. "Irgendwie tue ich es nicht nur für dich, sondern auch für mich, verstehst du das?"
Wieder nickt Paul und wieder hat er keine Ahnung, wovon Anka spricht.
Hat die hübsche Frau selbst eine so schmerzhafte Vergangenheit, dass sie sich davon ablenken muss? Ist sein Kampf gleichzeitig auch der ihre oder fällt es ihr einfach schwer, allein an diesem Ort zu sein? Paul kann es nicht sagen, traut sich aber auch nicht nachzufragen. Obwohl Anka seit wenigen Minuten seine innersten Wünsche und tiefsten Geheimnisse kennt, befindet sich zwischen ihnen eine unsichtbare Grenze, die nicht übertreten werden darf. Nun bereut er, die intime Frage gestellt zu haben und wechselt rasch das Thema.
"Was würdest du denn machen, wenn du an meiner Stelle wärst?"
Kaum hörbares Aufatmen ertönt auf der anderen Seite des Tisches und Paul muss ein Grinsen unterdrücken.
"Nun, zuerst einmal musst du vergessen, dass dieser Max in dein Projekt involviert ist und dich bedingungslos in die neue Aufgabe reinhängen."
Paul blickt stur auf seinen Teller, so leicht kann er an diesem Punkt nicht zustimmen.
"Hey, das hat sonst keinen Sinn, sonst können wir die Sache gleich vergessen!"
Die Art, wie Anka "wir" sagt, wärmt Paul das Herz und er schaut mit glänzenden Augen auf.
"Na gut, gehen wir mal davon aus."
"Sehr schön."
Nachdenklich klopft Anka mit der Zeigefingerspitze auf die Tischplatte.
"Was den Rest angeht, hast du recht, es handelt sich ernsthaft um eine vertrackte Angelegenheit. Aber lass uns doch deine Erfahrungen nutzen, wie arbeitest du denn sonst so?"
Paul überlegt kurz, bevor er loslegt: "Also, übergeordnet handelt es sich bei jedem Auftrag um einen Planungsprozess, der sich in einzelne Teilbereiche gliedert. Dazu gehört unter anderem natürlich der Entwurf, die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und Vergabe von Bauaufträgen oder der Bauleitung. Dann müssen natürlich bei jedem Bauvorhaben noch verschiedener Fachingenieure hinzugezogen werden. Die Funktion als Schnittstelle ist oftmals gar nicht so einfach, da ist ein hohes Maß an Kommunikation und Koordinationsfähigkeit, aber auch Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen gefordert. Ach ja, und all das muss selbstverständlich in einer qualitativ hochwertigen Präsentation übermittelt werden, um den potenzielle Kunden zu überzeugen und unter dem hohen Wettbewerbsdruck überhaupt bestehen zu können."
"Ach so, ja natürlich! Warum bin ich da nicht von selbst drauf gekommen?"
Die Ironie in Ankas Stimme ist unverhohlen und Paul zuckt entschuldigend mit den Schultern.
"Du wolltest es wissen."
"Ja klar, außerdem ist dein Ansatz gar nicht so übel. Fangen wir doch mit dem Entwurf an, wie hast du die neue Struktur geplant?"
Paul denkt an seine - inzwischen wertlos gewordenen - Notizen und gesteht zerknirscht: "Alles was sich die Inhaberin gewünscht hat, wurde in die Wege geleitet, aber ich bezweifle dass sich dies auch mit den Vorstellungen der Außenwelt deckt."
"Dann solltest du sie unbedingt darauf aufmerksam machen!", wirft Anka ein und Paul schüttelt betrübt den Kopf.
"Wie denn? Die alten Ansichten sind derart verfestigt, dass es schwer sein dürfte, sie einfach auszulöschen. Ich weiß ehrlich nicht weiter."
"Gut, dann versuche ich es mal. Wenn ich es richtig verstanden habe, besteht deine Aufgabe darin, ein Gefühl von Erfüllung und Glück hervorzurufen, stimmt's?"
Anka wartet Pauls Reaktion nicht ab.
"Reicht es da aus, ein paar reiche Geschäftsleute anzulocken und somit an Geld und Macht zu kommen? Ich denke nicht!

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