Das Versprechen deiner Lippen
Gentleman in ihm war erschöpft, und er hätte jetzt auch nicht mehr die Kraft, ihren Reizen zu widerstehen. Sie musste so weit wie möglich von ihm weg.
„Okay“, kam die Antwort – knapp und zornig. Anschließend hörte man Schritte, dann Stille.
Gott sei Dank.
Er trocknete sich tief in Gedanken versunken ab und rieb einen Kreis in den beschlagenen Spiegel. Als er sich fertig rasiert hatte, wischte er sich das Gesicht ab und warf das Badetuch in den Waschkorb in der Badezimmerecke. Nackt öffnete er die Tür und sah Mandy im Schneidersitz auf dem Boden am anderen Ende der großen Diele sitzen.
Er stieß einen herzhaften Fluch aus, und sie drehte blitzschnell den Kopf zur Seite und kniff die Augen zu.
„Hättest du dir das nicht denken können?“ Er schnappte sich ein neues Badetuch und wickelte es sich fest um die Hüften.
„Tut mir leid.“
Ihre zerknirschte Stimme besänftigte seinen Zorn. Es war nicht ihre Schuld. Was war nur los mit ihm?
„Mach dir nichts draus.“ In Wahrheit tat es ihm mehr leid, dass er sie in eine peinliche Situation gebracht hatte, als nackt gesehen zu werden.
„ Mir tut es leid“, entschuldigte er sich.
Sie öffnete ein Auge und spähte vorsichtig zu ihm hinüber.
Er lehnte sich mit einer nackten Schulter an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was machst du noch hier, Mandy?“
„Wir hatten noch keine Möglichkeit, miteinander allein in Ruhe zu reden, seit …“
„Seit du mich gestern Morgen in Lyndon abgewiesen hast?“
Sie hob die Brauen. „Du meinst, seit du mich abgewiesen hast.“
Das verkehrte für ihn die Tatsachen völlig. „Du warst es doch, die lieber frühstücken wollte.“
„Und du hast gesagt, ich solle mir das alles noch mal genau überlegen.“
„So?“
Ihre Stimme wurde lauter: „Und wer rät einer Frau, die einen Kuss erwidert, sie solle sich das alles noch mal überlegen ?“
„Jemand, der ein Gentleman und kein Draufgänger ist“, erwiderte er.
„Ich dachte, du hättest es dir anders überlegt.“
„Das dachte ich von dir auch.“
Sie trat einen Schritt auf ihn zu. „Also meintest du in Wirklichkeit …“
Er ging auf sie zu und gab seinem aufkeimenden Verlangen nach. „Ich meinte nur, du solltest dir ganz sicher sein.“
„Ich bin mir alles andere als sicher“, gestand sie.
„Das hab ich mir gedacht.“ Er schluckte seine Enttäuschung hinunter.
In dem eintretenden Schweigen streckte sie den Zeigefinger provozierend vor seiner nackten Brust aus. Noch bevor sie ihn berühren konnte, packte er sie am Handgelenk und sah ihr ernst in die Augen. „Ich werde nicht zulassen, dass du mir das noch einmal antust.“ Er war schließlich ein Mann, kein Heiliger. Dann musste sie ihre Verführungsspiele eben bei einem anderen praktizieren.
Sie trat einen Schritt vor, und ihre Körper berührten sich. Ihr Blick wurde träumerisch, die Lippen öffneten sich leicht und es war sonnenklar, dass sie ihn wollte. „Dann lautet deine Antwort also Nein?“
Er schüttelte leicht den Kopf. „Vielleicht stellst du die Frage so, dass ich sie verstehe.“
Sie warf ihr dichtes kastanienbraunes Haar zurück, blickte zu ihm auf, schmiegte sich noch enger an ihn und er musste aufpassen, dass er das Gleichgewicht halten konnte.
„Die Frage, Caleb Terrell, lautet, ob du mit mir schlafen willst.“
Noch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, senkte er seine Lippen auf ihre. Er küsste sie leidenschaftlich und konnte nicht genug bekommen von ihrem süßen, frischen Geschmack. Er umschloss ihr Gesicht mit den Händen, drückte sie gegen die Wand der Diele und seine Fingerspitzen erkundeten ihre Pfirsichhaut und ihr weiches Haar. Er küsste sie ein zweites, dann ein drittes und viertes Mal und wünschte sich inständig, die Zeit würde stehen bleiben.
Als er sich schließlich von ihr losriss, holte er tief Luft und sah ihr in die Augen. Mit dem Zeigefinger strich er über eine ihrer erhitzten Wangen und bewunderte ihre zauberhafte Schönheit. „Die Antwort, Mandy Jacobs, lautet Ja.“
Sie schlang ihm die Arme um den Nacken. Er drückte sie an sich, hob sie hoch, küsste sie hingebungsvoll und trug sie das kurze Stück in sein Schlafzimmer.
Der Mond schien durchs Fenster, und aus der Diele fiel ein Lichtkegel herein. Caleb stellte Mandy sanft auf die Füße.
Langsam zog er ihr das T-Shirt über den Kopf, darunter kam ein mauvefarbener Spitzen-BH zum Vorschein.
„Deine Dessous sind wunderschön“, stellte er
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