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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Tür.
    »Es ist eine Tür - es ist nur eine Tür.«, flüsterte sie. »Du kannst doch durch solche Dinge hindurchgehen, Lalo. Erinnere dich daran, wie du mit mir durch das Bild auf der Spielkarte gegangen bist. Kannst du nicht dasselbe für den Jungen tun, mit Worten?«
    Er runzelte die Stirn, langte nach Gilla und fühlte, wie sie seine Hand umklammerte. »Ich nehme es an.«, sagte er langsam. »Wedemir, mein Sohn - verstehst du, warum ich es versuchen muß?«
    »Ja, Papa«, sagte Wedemir rauh. »Es ist besser, wir bringen es rasch hinter uns, wie immer es auch ausgehen mag.« Wenn er das Mädchen nicht für sich hatte gewinnen können, solange Darions Schicksal ungewiß war, würde er sie schon gar nicht bekommen, wenn ihre erste Liebe hinter diesem Stein langsam verhungerte!
    »Darios, kannst du mich hören?« sagte Lalo lauter. »Hör zu -ich weiß, daß du das gelernt hast - hör zu und stell dir das vor, was ich sage.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Hör einfach zu!« Aus Gewohnheit schloß Lalo die Augen. Damals hatte er die S'danzo-Karte vor sich, aber er erinnerte sich lebhaft an jeden Pinselstrich. »Sei ganz ruhig, atme gleichmäßig - du kannst es. Stell dir vor, du blickst auf einen Torbogen - einen Torbogen von einer Größe, daß man einen Streitwagen durchlenken kann. Sieh dir die Steine an. Sie bestehen aus hellem Granit mit dunklen Flecken, die im Sonnenlicht glitzern - sechs große Steine auf jeder Seite, größere obenauf, drei auf jeder Seite und ein trapezförmiger Schlußstein. Siehst du es, Junge?« Lalo sah es klar vor seinem inneren Auge, nicht als gemaltes Bild, sondern als wirklichen Torbogen aus festem Stein. Darios gab zu verstehen, daß er ihn auch sah.
    »Schau jetzt durch den Torbogen - dort siehst du einen Garten.« Lalo begann das grüne Gras zu beschreiben, die Rosen und Bäume. Während er sprach, sah er es selbst. Er ging darauf zu. »Geh durch den Torbogen, Darios - geh in den Garten - in den Garten hinein.«
    Lalo fühlte kaum Gillas Arme, die sich um ihn legten, als er seinen Körper verließ und seine eigenen Worte ihn forttrugen. Er empfand es nicht als Schock, daß er sehen konnte, denn dies war nur die Fortsetzung der Bilder seines inneren Auges. Er wandte sich um und sah jemanden auf sich zukommen. Einen hochgewachsenen jungen Mann von ebenmäßigem Wuchs, dessen Haut blaß war, als würde er seine Tage nicht im Freien verbringen. Sein gelocktes schwarzes Haar und der Bart glänzten wie das Fell der verwöhnten Pferde im Palast, und seine dunklen Augen leuchteten.
    Ein gutaussehender junger Mann, dachte Lalo. Kein Wunder, daß Rhian ihn liebte. Rasch paßte er in Gedanken seine Kleidung an - ein sauberes Hemd und seinen besten Rock. Dann hob er die Hand zum Gruß.
    Der junge Mann machte große Augen. »Wer seid Ihr?«
    »Lalo, der Maler.« Es schien eine so unangemessene Antwort für diesen jungen Mann, der im vornehmen Ornat seines Ordens vor ihm stand und ihn verwundert ansah.
    »Ich habe von Euch gehört. Aber Ihr seid kein Magier!«
    »Ich bin mir nicht mehr sicher, was ich bin.« Lalo sah sich um. Wenn er nur hier bleiben könnte, hier, wo es so wunderschön war - wo er sehen konnte. Aber zumindest kannte er nun den Weg hierher.
    »Wenn wir nicht irgend etwas unternehmen, wirst du, mein Sohn, bald tot sein!«
    Er konzentrierte sich kurz und hielt einen Skizzenblock und Kohle in der Hand. Das Siegel gleißte in Lalos Erinnerung. Er konnte es wohl nicht beschreiben, aber sein Arm bewegte sich leicht und schuf die verzerrten Formen auf dem Papier, und er genoß das Gefühl der Sicherheit, mit der er zeichnete, und da erst wurde ihm bewußt, wie sehr ihn die Enttäuschung, daß er es nicht mehr konnte, verbittert hatte. Hier konnte er wieder malen, auch wenn keiner seine Werke jemals sehen würde.
    »Wirst du dich daran erinnern?« Er hielt dem jungen Mann das Blatt hin. Darios starrte es an, seine Augen wurde glasig, als tief verwurzeltes Erlerntes die Kurven und Winkel seinem Gedächtnis einprägte.
    »Ich werde es behalten«, sagte Darios entschlossen. »Ich habe es nie genau gesehen. Das Siegel war nicht in dem Buch, das ich fand - nur der Spruch. Und sollte ich versagen«, seine Lippen verzerrten sich ein wenig, »so habt Ihr mir zumindest einen leichten Ausweg gezeigt. Seid bedankt, Meister Lalo.« Sie reichten einander die Hände.
    Beide sahen durch den Torbogen, der zurückführte in die Dunkelheit der Welt. Lalo richtete sich auf und erkannte, daß er nahezu

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