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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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entdeckt.«
    Während die Mädchen sich unterhielten, hatten die Männer weitergegraben. Als die letzten Steine weggeschafft wurden, sah Lalo etwas, das wie eine heilgebliebene Steinplatte aussah. Ein Symbol war tief in die glatte Oberfläche gehauen. Lalo trat näher, um es zu betrachten. Er kannte es nicht, aber die Linien und Flächen weckten vage Erinnerungen. Hatte er nicht etwas Ähnliches bei Enas Yorl gesehen?
    Er kam jedoch nicht dazu, es näher zu betrachten, denn Wedemir hob seine Hacke und ließ sie mit aller Kraft auf den Stein niedersausen.
    Violettes Licht flammte aus dem Siegel, so gleißend, daß Lalo geblendet war. Aber er konnte das Krachen hören und Schreie und das dumpfe, unheilvolle Poltern herabfallender Steine. Sein Schrei vermischte sich mit denen anderer, aber der Luftdruck schleuderte ihn zur Seite. Um ihn war es dunkel, doch auf der Innenseite seiner Augenlider hatte sich das Siegel wie mit feurigen Linien eingebrannt.
    »Wedemir! Wedemir!«
    Schmerz brannte in Lalos Kehle. Er kämpfte gegen die Dunkelheit, seine Halt suchenden Hände fanden etwas Sanftes, Festes. Arme legten sich um ihn, und sein Atem wurde ruhig. Er wußte, auch ohne sehen zu können, wer ihn hielt. Mit einem erschauernden Seufzer lehnte er den Kopf gegen Gillas gewaltigen Busen und sog tief den süßen Duft ihres Haares ein.
    »Es ist alles in Ordnung - ich bin hier - ruhig, mein Liebster -es war nur ein Traum.« Gilla tätschelte ihm den Rücken, als wäre er ein Kind. Die kühle Luft verriet ihm, daß noch Nacht war. Er hörte aus der Richtung des Labyrinths das ferne Bellen eines Wachhundes und einen Schrei, der abrupt endete.
    »Ein Traum.«, flüsterte er. »Bei den Göttern, das hoffe ich!« Er wartete, bis sein Herz ruhiger schlug. Bilder zogen an ihm vorbei - das Siegel, Wedemirs Gesicht, als die Steine herabstürzten.
    »Wedemir hatte doch vor, den Schutt der Magiergilde aufzugraben«, meinte Lalo schließlich. »Wann, Gilla - hat er gesagt, wann?«
    »Ich weiß nicht genau«, erwiderte sie und zuckte zusammen, als sich seine Finger fester um ihren Arm schlossen. »Morgen vielleicht. Ist es wichtig?«
    »Wir müssen ihn aufhalten, Gilla. Wenn Wedemir die Schutzwälle zu durchbrechen versucht, wird es sein Tod sein!«
    »Welche Schutzwälle?« Er fühlte, wie sie ein wenig zurückwich, um ihn zu mustern. »Die Gildenhalle ist ein Trümmerhaufen, Lalo. Ich habe sie gesehen!«
    »Das habe ich auch!«
    »Lalo, wovon sprichst du?« fragte Gilla scharf.
    »In meinem Traum sah ich Wedemir in den Trümmern graben, und ich sah, wie er von den herabfallenden Steinen erschlagen wurde!«
    »Du machst dir Sorgen um ihn - nun, das tue ich auch«, sagte sie vorsichtig. »Das ist unvermeidlich, wenn man Kinder hat. Ich hatte jede Menge Alpträume, in denen die Kinder in Gefahr waren. Es war ein Alptraum, nichts mehr.« Ihre Stimme klang vernünftig, beruhigend.
    Lalo schüttelte den Kopf. »Gilla, sprich nicht mit mir, als wäre ich eines der Kinder! Du benimmst dich, als hätte ich neben meinem Augenlicht auch noch den Verstand verloren! Hör mir zu, Gilla!«
    »Wovon redest du? Ich habe dich behandelt wie sonst auch. Ich mußte dich schonen, natürlich, aber.«
    »So hast du mich also immer schon insgeheim verachtet?« rief er. »Selbst in unseren schlimmsten Zeiten hast du nie im anderen Zimmer geschlafen.«
    »Du warst verletzt«, begann sie. »Du brauchtest Ruhe und Abgeschiedenheit. «
    »Gilla, mein Kopf ist seit Wochen wieder heil! Ich bin noch immer dein Ehemann - ich bin noch ein Mann, auch wenn ich nichts sehen kann!«
    Es war still. Er hörte, wie sie stockend atmete, und kämpfte darum, sein eigenes Atmen unter Kontrolle zu bringen. Ihr Körper war ihm so vertraut - Lalo kannte die großzügigen Täler und Hügel ihres Körpers besser als die seinen. Aber nun schien es ihm, als läge eine Fremde neben ihm.
    »So hast du es empfunden?« flüsterte sie schließlich. »Das wollte ich nicht. Aber vielleicht hast du recht. Ich hatte Angst -ich konnte nur daran denken, die Kinder zu beschützen. O Lalo, was kann ich tun?«
    Lalo war froh, daß die Dunkelheit sein unwillkürliches Grinsen vor ihr verbarg. Ihre Frage erinnerte ihn sehr an einen Vers eines schlüpfrigen Liedes, das Gilla, seiner Ansicht nach, wohl kaum kannte.
    »Laß mich deine Abwehr durchdringen, meine Liebe«, flüsterte er, berührte ihre Wange mit Fingern, die zartfühlender geworden waren, ließ die Hand sanft abwärt gleiten, bis sie sich um ihre

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