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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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sagte sie, ohne aufzusehen, »und du kannst alles haben.«
    »Dann wäre ich reich und würde wahrscheinlich anfangen, dumme Gedanken über dumme Dinge zu denken, wie vielleicht, zu versuchen, Freistatt zu übernehmen. Und was ist ein Dieb, der keinen Grund mehr hat, nachts hinauszugehen? Das ist mein Vergnügen am Leben. Nein, ich habe eine bessere Verwendung für das ganze Gold.«
    ». Neunzig, Einhundert«, sagte sie schließlich. Sie blickte auf. »Warum zwei Säcke?«
    »Gib mir einfach den da. Ich werde ihn dir zurückgeben. Für die Summe von einhundert Goldstücken kaufe ich den Liliengarten. Schreib das auf, Amoli. Ich wette die Urkunde liegt auf dem Boden der Truhe, richtig?«
    »Einhun.«, sie preßte die Lippen zusammen.
    »Ja, ich weiß«, sagte er. »Ich bin auch mehr wert, als du für mich erhalten hast. Tatsächlich bin ich sogar mehr wert als diese fünfhundert, die ich in einer dunklen Nacht durch Jubals Fenster werfen werde! Schreib es nur richtig auf, Amoli.«
    Vorsichtig fischte sie das kleine Ölhautpaket heraus und entnahm ihm die Urkunde. Sie hatte gerade damit begonnen, darauf zu schreiben, als jemand an die Tür klopfte. Sie zuckte zusammen und blickte dann Hanse an. Er hob die linke Hand und winkte.
    Amoli drehte sich auf ihrem lehnenlosen Stuhl herum und sprach in Richtung der Tür. »Ich will nicht gestört werden«, rief sie. »Sieh zu, daß du das jedem sagst. Jedem, Vissy.«
    »Aber Madame. «, begann die Stimme eines der Mädchen.
    Hanse verstellte seine Stimme so tief, wie er konnte. »Sollen wir sie in unser kleines Spiel aufnehmen, Schätzchen, oder soll ich nur die schwatzhafte Zunge von dem kleinen Plappermaul für dich rausschneiden?«
    Es kam kein Laut mehr von der anderen Seite der Tür. Amoli fuhr damit fort, Worte auf die Verkaufsurkunde zu schreiben. Sie unterzeichnete sie und benutzte ihren Stempel.
    »Es ist fertig. Willst du jetzt dein Zeichen daraufmachen?«
    »Knie dich dort auf den Boden, Amoli. Das ist eine sichere Position, während ich das Dokument unterschreibe.«
    Sie wußte sehr wohl, daß er weder schreiben noch lesen konnte, hatte aber trotzdem nicht gewagt, ihn zu betrügen. Sie wartete geduldig, während er mehr Zeichen auf das Dokument machte, als er benötigte, um ein X zu zeichnen. Sie war überaus überrascht, zu sehen, daß er fünf ziemlich grob geformte, aber deutlich erkennbare Buchstaben geschrieben hatte:
    HANSE
    »Jetzt sage ich dir etwas, Amoli«, meinte Hanse, packte das Dokument in das Paket zurück und steckte die Ölhaut dann in seine Tunika. »Ich gebe dir eine Garantie. Ich werde Marype besuchen. Du legst die Hände auf den Rücken und kreuzt sie, und ich schwöre dir, daß ich wiederkomme und zusehen werde, wie schnell du und der Sack mit den hundert Imperialen aus Freistatt verschwinden könnt.«
    »Wo soll ich hingehen?« wimmerte sie, während er Stoff zerriß und ihre Handgelenke fesselte.
    Plötzlich erschien das dunkle Gesicht des Nachtschattens über ihrer Schulter.
    »Du kannst in jede Hölle gehen, die dir beliebt, du verkommene Menschenhändlerin«, teilte er ihr voller Bosheit mit, »oder werde schlau und halt den Mund und zieh nach Suma, oder wohin auch immer die nächste Karawane geht. Du wirst hundert feine rankanische Imperiale haben, die aus mindestens neunzig Prozent Gold bestehen, um dich in dem Geschäft zu etablieren, das du am besten verstehst.«
    Sie schluckte und preßte ihre Zähne aufeinander.
    »Das ist gut. Nun mach weit auf. Weiter, verdammt noch mal!«
    Er ließ sie auf ihrem Bett liegen, mit dem Gesicht zur Wand. Ihre Handgelenke waren hinter ihrem Rücken gekreuzt und zusammengebunden und durch eine weitere Schnur mit ihren Knöcheln verbunden. Eine Menge Seide steckte in ihrem Mund;
    eine breite violette Schärpe hielt den Knebel am richtigen Platz. Ein breites und gefaltetes Stück Baumwolle verband ihr die Augen. Hanse ließ sie hören, wie er die Truhe schloß.
    »In Ordnung, Wunder«, sagte er und nahm die Katze hoch, »jetzt setzt du dich hier auf diese Truhe und hast ein Auge -nein, beide Augen auf diese müde alte Hure. Wenn sich ihr fetter Hintern bewegt, haust du Krallen und Zähne hinein!«
    Während ein neuer Schauer das gefesselte, blinde Bündel auf dem Bett überlief, verließ Hanse das Zimmer - mit Wunder auf dem Arm.
    Indem er die Hintertreppe benutzte, von der er wußte, daß Amoli sie ausschließlich für sich und besondere Kunden reserviert hatte, stieg er hinab ins Erdgeschoß und bewegte

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