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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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nachdem er eine jüngere, hübschere Gespielin gefunden hatte.
    »Da.«
    Verwirrt blickte sie auf. Kyle reichte ihr eine Antimalariapille und eine Wasserflasche.
    »Danke. « Sie schluckte die Pille. Dann gab sie ihm die Flasche zurück.
    »Kümmern wir uns um dein Bein, bevor wir schlafen. «
    »Damit ist alles okay. «
    Selbstverständlich ignorierte er ihren Einwand. Er schnürte ihre zu großen Stiefel auf, streifte sie von ihren Füßen und stellte sie beiseite. Dann entblößte er ihren rechten Fuß, entfernte den Verband und rückte sein Erste-HilfeKästchen zu sich heran.
    »Was ist das? «
    Kyle riss ein kleines Päckchen mit den Zähnen auf. »Ein schmerzstillendes Pflaster.«
    »So was brauche ich nicht …«
    »Soll ich dir stattdessen eine Spritze geben? «
    »Nein«, entgegnete sie widerstrebend. O Gott, hätte sie bloß ihre Beine rasiert…
    »Warum runzelst du die Stirn? «
    Weil alles glatt und sauber aussehen und duften sollte, wenn sie mit ihm zusammen war. Obwohl er zweifellos zu den grässlichsten Männern auf diesem Planeten zählte. »Fließt Raubtierblut in deinen Adern? Wieso kannst du in dieser Finsternis sehen? «
    »So dunkel ist’s gar nicht. Ich sehe dich ganz deutlich, Dschungel Girl. Tut das weh? «
    Autsch.
»Nein.«
    Er lachte. Fachkundig säuberte er die Wunde und verband den Knöchel wieder der natürlich kaum noch schmerzte, nachdem er das Pflaster darauf geklebt hatte. »Gut, das musste vorerst genügen. « Er schloss das ErsteHilfe-Kästchen. »Leg dich hin und schlaf.«
    Schon jetzt vermisste sie seine Berührung. Närrin. »Und was tust du? «
    »Ich treffe Vorbereitungen für morgen. Angenehme Träume.«
    Klar
. Delanie sank auf den Rücken und wandte sich zur dunklen Segeltuchwand, nur wenige Zentimeter von ihrer Nase entfernt. Zum Teufel mit Kyle. Wenn er nicht drüber reden wollte sie wurde eisern schweigen. Was sie ihm mitteilen wollte, hatte sie bereits gesagt.
    Verdammt.
Einfach großartig
.
    Die Augen geschlossen, drehte sie sich auf die andere Seite und presste ihren Hintern ans Segeltuch, damit er genug Platz fand 一 für alles, was er tun wollte.

    Während er die Waffen inspizierte und reinigte, lauschte er auf jeden ihrer Atemzüge. Um das Gespräch fortzusetzen, das so unbefriedigend geendet hatte, fühlte er sich viel zu frustriert.
    Aber wir
werden
noch mal drüber sprechen, gelobte er sich und nahm die letzte Uzi auseinander. Die Waffen waren mit einer nicht rostenden Schicht überzogen. Trotzdem rieb er alle mit einem ölgetränkten Lappen ab, dann putzte er die beweglichen Teile mit einer Zahnbürste. Schließlich stellte er fest, ob die Sprungfedern straff gespannt und die Magazine sauber waren, damit es nicht zu Fehlzündungen kam.
    Als er wieder einmal zu Delanie hinüberschaute, begegnete er ihrem Blick. So viel musste gesagt, so viel versprochen werden. Aber obwohl er wusste, dass sie auf eine Erklärung wartete, musste sich seine erzürnte kleine Liebste in Geduld fassen.
    Im Augenblick galt seine ganze Konzentration den Dingen, die während der nächsten Stunden geschehen würden. Er holte das Messer hervor, das er entwendet hatte, und prüfte mit einer Fingerspitze die Scharfe. Dann zog er seinen Zopf über einer Schulter nach vorn. Seit vier Jahren ließ er das verdammte Ding wachsen. Jeder Zentimeter hatte ihn diesem Moment näher gebracht. Mit einer einzigen blitzschnellen Bewegung schnitt er den Zopf ab und fühlte sich erstaunlich befreit. Er hatte ein Versprechen gegeben und gehalten.
    Verblüfft schnappte Delanie nach Luft. »Ich glaub’s einfach nicht. Dass du das getan hast …«
    »Diesen Zopf habe ich nur für meine Tarnung getragen«, erklärte er und kürzte sein Haar auf Schulterlänge. Lässig warf er den Zopf beiseite und steckte das Messer in die Scheide an der Innenseite eines Beutels, dessen Lederriemen er um seinen Unterarm wickelte.
    Delanie richtete sich auf, ergriff den Zopf und drehte ihn zwischen den Fingern umher. Von einem lächerlichen Lustgefühl erfasst, schaute Kyle ihr zu. Als würden diese sensitiven Finger über seinen Körper gleiten…
    »Nun muss ich dir endlich danken, dass du mich aus Isabellas Klauen befreit hast. « Delanie hob den Kopf und hielt seinen Blick fest. »Leider rannte ich nicht schnell genug zum Luftschutzbunker zurück. Ich wurde geschnappt. Und daran bin ich ganz allein schuld. « Die zuckte die Achseln. »Wäre ich bloß vor dem Eingang des Bunkers geblieben und hätte auf dich gewartet

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