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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Busen an seiner Brust flach gedrückt wurde.
    In der Hitze, die sie ausstrahlten, wirkte die schwüle Luft des Regenwalds fast mild. O Gott, so eng vereint glichen sie Nitro-und Glyzerin. »Ich liebe deinen Mund«, flüsterte er heiser, »und deinen süßen Kleinen Hintern. Ich liebe deine innere Kraft, deine unerschütterliche Loyalität. « Aus ihrem Kuss saugte er pures Leben. Wie gut sie zusammenpassten, in allen Dingen. Noch nie hatte eine Frau solche Gefühle in ihm geweckt. Zwischen seinen Lippen spürte er ihr leises Stöhnen.
    Unerträglich erregt, wusste er, dass sie sich nur Küsse gönnen durften. Sonst nichts. Er richtete sich auf, schaute sie an und hob eine Hand, um ihre Wange zu berühren. Gequält rang er nach Atem. »Delanie, ich liebe dich. «
    Sofort löste sie ihre Arme von seinem Nacken. Über ihren Rücken rann ein Schauer, während sie ihn ausdruckslos anstarrte. Ein dünner Sonnenstrahl beleuchtete ihr Haar und die goldenen Spitzen ihrer Wimpern. Eine goldene Madonna, mit geschwollenen Lippen, von seinen Küssen gerötet. Von tiefer Zärtlichkeit überwältigt, betrachtete er ihr schönes Gesicht.
    »Habe ich dir wehgetan? « Die Frage Klang doppeldeutig, und Delanies Schultern verkrampften sich. Da er sie an den Baumstamm drückte, konnte sie ihm nicht entrinnen. Aber emotional hatte sie sich von ihm entfernt. Schmerzhaft hämmerte sein Herz gegen die Rippen.
    »Nein«, stieß sie hervor.
    Hatte sie eine Frage aus der Vergangenheit oder aus der Gegenwart beantwortet?
    Irgendwie gelang es ihr, sich zu befreien, und sie ging davon. Nach ein paar Schritten drehte sie sich um. »Tut mir Leid, Kyle«, sagte sie tonlos, »ich liebe dich
nicht.
«

Neunzehn
    D elanie fühlte sich, als wäre sie gekränkt worden. Offensichtlich nahm Kyle ihre Erklärung gleichmutig hin, und sie hatte sich damit nur selber verletzt.
    Was sie am meisten ärgerte 一 er hatte nichts gesagt. Kein einziges verdammtes Wort. Sie stieg über den stinkenden Kadaver eines kleinen Tiers hinweg, der ihr den Weg versperrte und von Fliegen wimmelte. Okay, sie hatte nicht erwartet, Kyle wurde in tiefste Verzweiflung geraten, weil sie sein schwarzes Herz gebrochen hatte. Aber es wäre nett gewesen, wenn er irgendwelche Emotionen geäußert und zum Beispiel eine gewisse Enttäuschung bekundet hätte. Aber nein 一 kein Wort.
    Er war zurückgekommen, damals in San Francisco.
    Vier Jahre lang hatte sie geglaubt, er wäre wie ein Dieb in finsterer Nacht davongeschlichen. Nicht, dass es eine Rolle spielte. Früher oder später wäre er ohnehin verschwunden. Je früher, desto besser.
    Und warum wagte er jetzt zu behaupten, er wurde sie lieben? Zum Teufel, wie
konnte
er nur? Wo er sie doch gar nicht
kannte
… Zumindest nicht ihr wahres Wesen. Er hatte nur eine armselige Version von Lauren gesehen. In Wirklichkeit war sie eine ganz gewöhnliche Frau, an die man sich nicht erinnern musste. Wahrscheinlich hätte er die richtige Delanie nicht einmal
gemocht
, wäre sie ihm an jenem Abend begegnet.
    Und jetzt faselte er von Liebe.
    Sie unterdrückte einen Seufzer. Zum Glück war wenigstens sie vernünftig. Klar, ein starker sexueller Reiz trieb sie dauernd zueinander. Das ließ sich nicht leugnen. Aber er musste diese unwiderstehliche Anziehungskraft nicht mit einer Liebeserklärung rechtfertigen.
    Nach ihrer Ansicht wurde das Gefühl einer so genannten romantischen Liebe maßlos überschätzt. Außerdem gehörten gewisse Verpflichtungen dazu, die einen in Fesseln legten. Und wenn die Fesseln durchschnitten wurden, war man nicht erleichtert, sondern verzweifelt. Delanie hielt sich für eine gelehrige Schülerin. Nachdem sie ihre Mutter und ihre Schwester 一 abwechselnd glücklich und unglücklich verliebt jahrelang beobachtet hatte, fand sie ihre Theorie bestätigt. Fazit: Die Liebe tat weh.
    Wie gut, dass sie immun war …
    Gewissermaßen.
    Sie musste sich sehr beherrschen, um stoisch hinter Kyle herzutrotten, den Blick auf seinen Zopf gerichtet, der rhythmisch von einer Seite zur anderen schwang. In ihrem Knöchel brannte nach wie vor ein heftiger Schmerz.
    Eine Schlange landete direkt vor ihren Zehen. Zu geschwächt, um zu schreien, stieg sie über das Biest hinweg, das sich zwischen welken Blättern hindurchwand. Vor einem Monat wäre sie beim Anblick eines anderthalb Meter langen schwarzen Reptils, so dick wie ihr Handgelenk, in Ohnmacht gefallen. Aber inzwischen hatte sie sich an solche Situationen gewöhnt. Sie starrte Kyles Rücken

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