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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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berühren. Immer schneller trommelten die Stiefel auf die Ziegel, die Herzen rasten. In die Mitte des Hofs, vorbei am Pool.
    Meilenweit, nicht nur ein paar Meter, schien sich das offene Terrain zu erstrecken. Der Widerschein der Explosion beleuchtete Delanies Gesicht. Endlich näherten sie sich dem Zaun. Eine Bewegung, direkt vor ihnen im Dunkel, warnte Kyle. Verdammt, sie wurden beobachtet. Er packte Delanie an der Schulter, schob sie hinter seinen Körper. »Runter mit dir!
Runter!
«
    Sofort bückte sie sich. Aber sie hielten nicht inne. einige hundert Meter weiter vorn erspähte Kyle schattenhafte Gestalten und zog Delanie wieder hoch. Nur mehr ein paar Schritte … Hinter dem Zaun erkannte er zwei nein, drei seiner Männer.
    »Lauf! «, schrie er. Erleichtert hörte er das plötzliche Deckungsfeuer seines Teams, als er mit Delanie am Zaun ankam. Er umfasste ihre Hüften und half ihr hinüber. Dann schwang er sich selbst auf die andere Seite.
    Geduckt sprang er neben ihr hinab. Das Gesicht von der Anstrengung gerötet, lag sie auf dem Rücken. In ihrem Haar hingen Blätter und Erdklumpen. Keuchend starrte sie in den Morgenhimmel.
    Kyle kniete neben ihr nieder und verscheuchte die Kameraden, die ihm Deckung gegeben hatten. Die Hände auf die Schenkel gestützt, rang er nach Luft und wartete, bis Delanie sich erholte.
    »O Gott…« Ihre Stimme zitterte. Aber sie setzte sich lächelnd auf. »Das war fantastisch. Einfach umwerfend …«
    Er lachte leise und küsste ihre Stirn. »Weißt du eigentlich, dass du völlig verrückt bist? «
    »Was glaubst du, wohin er geflohen ist? « Sie schlang die Arme um seinen Hals, und er hätte sie am liebsten auf der Stelle verführt. Mitten im Kugelhagel, im Lärm explodierender Granaten, unter surrenden Hubschraubern. Ich liebe dich, dachte er, verblüfft über die Intensität seiner Gefühle, und drückte ihren Rücken ins weiche Erdreich. Als sie noch etwas hinzufügen wollte, verschloss er ihr den Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss, den ihre weichen, heißen, verlockenden Lippen ebenso glutvoll erwiderten.
    Ringsum brach das Feuer zahlreicher Automatics aus. Kyle ließ Delanie los und richtete sich auf.
    Ein paar Sekunden lang starrten sie sich atemlos an. Dann sprach sie aus, was sie vor dem Kuss hatte sagen wollen. »Ich wette, er ist in den Luftschutzbunker gelaufen. «
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, meinte er, stand auf und zog sie hoch. »Während ich ihn suche, solltest du bei meinen Leuten bleiben. Aber ich fürchte, es wäre sinnlos, dir das vorzuschlagen. «
    »Allerdings. Ohne meine Hilfe wirst du wohl kaum mit Ramón und Bruno fertig. «
    Gegen seinen Willen grinste er und schüttelte ungläubig den Kopf. Tatsächlich sie amüsierte sich! Verdammt wollte er sein, wenn sie ihn nicht immer wieder überraschte. »Sei vorsichtig und halt dieses Ding entsichert in der Hand. «
    Halb fasziniert, halb angstvoll umklammerte sie die Beretta, die er ihr gegeben hatte. Der Krach des Maschinengewehrfeuers folgte ihnen in die Tiefe des Dschungels.
    »Los, Wrigth, beweg dich! «, befahl Delanie über die Schulter. Hinter ihr schwangen ihm Zweige entgegen, während sie vorauseilte. Zwischen den dicht belaubten Äpfeln schien lindgrünes Sonnenlicht herab. Da die Vegetation von unzähligen Stiefelsohlen flach gedrückt war, mussten sie sich keinen Weg durch das Unterholz bahnen und kamen schnell voran. Die Luft roch nach Schießpulver, Rauch und Furcht.
    Ohrenbetäubend verstärkte sich das Dröhnen der Hubschrauber, die höher emporstiegen und die ersten Gefangenen nach San Cristobal brachten.
    Um den Bunker zu erreichen, mussten sie die Lichtung überqueren, in deren Mitte der kleine Teich lag. Delanie sah die Lücke im Gebüsch am Waldrand. Gleichzeitig erklang Kyles Schrei hinter ihrem Rücken.
    »Zurück, Delanie! Lauf! «
    Ehe sie sich umdrehen konnte, sprang jemand aus dem Dickicht und warf sie zu Boden, so dass ihr Gesicht im Moos landete. In hohem Bogen flog die Beretta davon. Außerhalb ihres Blickfelds hörte sie Kyle mit seinen eigenen Problemen kämpfen. Mehrere Schüsse aus dieser Richtung schlugen kreischende Affen in die Flucht. Wer niedergeschossen worden war, fand sie vorerst nicht heraus.
    Ein gestiefelter Fuß hielt sie am Boden fest. Wütend spuckte sie Blätter aus.
    Verdammt, wie weh das tat… Sie versuchte, sich zu befreien. Aber der Schurke drehte ihr lachend den Arm auf den Rücken. Jetzt presste der Stiefel ihren Kopf noch tiefer ins Moos.

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