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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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feuchten Gras verlor ihr anderer Fuß den Halt, rasend beschleunigte sich ihr Puls.
    Einen Arm an ihren Hals gepresst, drehte Montero sie herum, so dass sie ihr Gesicht zum Wasser wandte, und hielt ihr das Messer vor die Augen. »Schau dich ein letztes Mal um, bevor du erblindest,
puta
. « Seine Hand, die den Messergriff umklammerte, zitterte. Beinahe berührte die Klinge Delanies Nase. Mit aller Kraft stieß sie ihren Ellbogen in seinen Magen. Da entglitt ihm vor lauter Überraschung das Messer. Als es in den Teich fiel, spritzte das Wasser hoch empor. Sofort drehte sich Delanie um. Die Finger ineinander geschlungen, landete sie einen harten Schlag an Monteros Schläfe.
    Schwankend stolperte er Richtung Uferböschung, Erdreich rutschte in den Teich. Brüllend kam er aus dem Gleichgewicht, ruderte verzweifelt mit beiden Armen durch die Luft, als ein Fuß im Schlamm versank und der andere vergeblich einen Halt im glitschigen Gras suchte.
    »
Madre de Dios!
Hilf mir, hilf mir!« Jetzt tauchte seine Hand im Wasser unter, und er kreischte hysterisch.
    O Gott. War sie imstande, tatenlos mit anzusehen, was ihm drohte? Sie griff nach einem seiner heftig rudernden Arme.
    »
Ándale! Ándale!
« Mit beiden Händen packte er ihren Unterarm. »Delanie!
Ayúdame!
«
    Verdammt, sie
bemühte
sich ja, ihn zu retten. So gut sie es vermochte, stemmte sie ihre Stiefel ins feuchte Gras, kämpfte mit Monteros Gewicht und versuchte, ihn hochzuziehen.
    Inzwischen reichte ihm das Wasser bis zu den Schenkeln.
    Delanies Fuß rutschte hinab, Wasser besprühte ihre Beine, und sie grub die Fersen noch tiefer in den Schlamm.
    Plötzlich spürte sie starke Hände an ihrem anderen Arm, dann wurde sie zurückgerissen.
    »Kennst du das Sprichwort: >Gute Taten werden nicht belohntく?”,fragte Kyle lakonisch. Eisern hielt er ihren Oberarm fest und renkte ihn ihr beinahe aus.
    Genauso verbissen klammerte sich Montero an ihren anderen Arm. Aus seiner Nase quoll immer noch Blut, färbte die klaren Wellen rosa. An der Oberfläche bildeten sich kleine Blasen. Etwas Silbernes blitzte auf. Dann noch etwas 一 und noch etwas.
    »Ah, Kyle … Wollen wir die Ereignisse ein bisschen beschleunigen? « Monteros Hand glitt an Delanies Arm hinab und erzeugte eine heiße Reibung, ihr Fuß näherte sich dem Wasserrand.
    Gerade noch rechtzeitig riss Kyle an ihrem Arm und warf sie hinter sich zu Boden. Mit einem gellenden Schrei stürzte Montero endgültig ins Wasser und ging unter. Sofort tauchte er wieder auf und kreischte schrill. Als er wieder versank, färbten sich die Wellen rot.
    Taumelnd erhob sich Delanie und stolperte neben Kyle. Rings um Monteros Körper tummelten sich die silbrigen Blitze immer dichter. »O Gott, wir dürfen nicht…«
    »Tut er dir etwa Leid 一 nach allem, was er dir angetan hat? «
    »Nein. Ja. Keine Ahnung. Jedenfalls können wir nicht tatenlos zuschauen, wie er bei lebendigem Leib gefressen wird. «
    Monteros Todeskampf ließ sie bis ins Mark frösteln.
    »Doch, das können wir«, erwiderte Kyle und beobachtete kaltblütig, wie Monteros Kopf im Wasser verschwand.
    Hilflos schlug der Mann um sich, versuchte erfolglos, die silbrige Gefahr zu verscheuchen.
    »Um Himmels willen, ich muss mich übergeben! «, übertönte Delanie die gurgelnden Geräusche. Obwohl sie Montero hasste, wollte sie ihn nicht auf diese Weise sterben sehen. »Bitte, zieh ihn aus dem Teich! «
    »Diese verdammten Fische fressen keine Menschen, die knabbern nur ein bisschen an unserem Freund. «
    »Umso schlimmer…«
    »Okay, das ist
deine
Entscheidung. Soll er wirklich rausgeholt werden? «
    »Ja.«
    Seufzend nahm er sein kleines Funkgerät aus der Hosentasche. »Doc an Dare.«
    »Ja?«
    »Kannst du einen Müllwagen zum Teich fahren? «
    »Bin schon unterwegs. «
    Kyle legte einen Arm um ihre Schultern. »Gehen wir. « Delanie warf einen kurzen Blick auf das aufgewühlte rote Wasser und würgte. »Und übergib dich lieber nicht, Dschungel-Girl, wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Auf dem Weg zum Luftschutzbunker folgten ihnen Monteros schrille Schreie.
    »Hör nicht darauf«, bat Kyle, der sich immer wieder bückte, um Waffen aufzuheben. Im Unterholz sah Delanie die dunklen Umrisse regloser Gestalten. Kommentarlos wandte sie den Blick ab.
    Nachdem der Adrenalinrausch verebbt war, schienen alle Nervenenden ihres Körpers zu schreien. Ihr verletzter Fußknöchel brannte heftiger denn je, ihr ganzer Körper schmerzte, vom Scheitel bis zur Sohle. Und trotz allem

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