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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Miliz befreit.
    Über seinem Kopf löste sich eine Rauchwolke auf. »Hattest du irgendwelche Schwierigkeiten? «
    »Was meinst du? « Beunruhigt fragte sie sich, worauf er hinauswollte, hob die Brauen und missverstand ihn absichtlich. »Ich habe mich mit einem Insektenschutzmittel besprüht. Und ich trug ein Sweatshirt mit langen Ärmeln. Lieb von dir, dass du dich sorgst…«
    »Hat er dich angefasst? «, erkundigte sich Ramón im Konversationston. Ohne mit der Wimper zu zucken, betrachtete er ihr Gesicht. Als er eine Hand ausstreckte, reichte Bruno ihm eine kleine silberne Nagelfeile, in der sich das rote Ende seiner Zigarre spiegelte.
    »Wer?« Lass dich nicht von deiner Fantasie ins Bockshorn jagen, ermahnte sie sich.
    »Komm schon,
mi paloma
«, murmelte er so leise, dass sie ihn kaum verstand. Sie zögerte etwas zu lange. Schließlich gab er seinem Leibwächter einen Wink. Bruno ging zu ihr und packte ihr Handgelenk kraftvoll genug, um zu bekunden, er würde ihr beim geringsten Widerstand den Arm brechen. Unsanft zerrte er sie zu seinem Boss, ließ sie los und postierte sich wieder neben dem Bett.
    Montero stand auf, übergab die Zigarre seinem Leibwächter und nahm Delanies Gesicht zwischen seine eisigen Hände. Weil er seine Finger ganz sanft und langsam an ihre Wangen drückte, dauerte es eine Weile, bis sie den Schmerz spürte.
    In seinen schwarzen Augen glänzte ein kaltes Feuer. »Lüg mich niemals an, puta. « In spöttischem Ton fuhr er fort: »Zweifellos hat er dich angefasst. Und nicht nur das. Ihr begehrt einander, verdad? «
    Großer Gott, diese grässlichen, grausamen Finger … Trotz ihrer Schmerzen zwang sie sich, seinen Blick ausdruckslos zu erwidern. »Keine Ahnung, wovon du redest …«
    Der Druck verstärkte sich und schnitt ihr das Wort ab. Zitternd grub sie die Fingernägel in die Handflächen und verzog keine Miene.
    »Wolltest du mir nicht erzählen, wie inbrünstig du dich nach meinem Freund sehnst? « Den Kopf schief gelegt, schaute er sie abwartend an. Dann hob er die andere Hand und strich mit der scharfkantigen Nagelfeile über die zarte Haut unter ihrem rechten Auge. »Hat Kyle diese schönen Augen bewundert, meine Taube? «
    Diese Drohung erzielte die gewünschte Wirkung. »Als ich von meinem Lauftraining zurückkam, traf ich ihn im Patio«, gestand sie vorsichtig. »Wir unterhielten uns eine Weile. Danach ging ich duschen. «
    Schweigend ließ er sie los, sank wieder auf den Bettrand und schob die Hand seines Leibwächters beiseite, der ihm die Zigarre zurückgeben wollte. Delanie schluckte bittere Galle hinunter. Unter dem Abdruck seiner Finger auf ihren Wangen pochte ein unregelmäßiger Puls, und die Haut, die seine Nagelfeile berührt hatte, fühlte sich frostig an.
    Noch nie in ihrem Leben hatte ihr jemand absichtlich wehgetan. Sie senkte die Lider, beschwor das Bild fröhlicher Kinder auf dem Spielplatz in der Vorschule herauf, den Klang von schrillem Gelächter … Sekundenlang schien ihr Herz stillzustehen, dann schlug es wie rasend.
    »Hat er dich angefasst? «, wiederholte Ramón und begann, seine Nägel zu feilen.
    Verdammt, sie hatte die Kameras vergessen.
    »Er küsste mich …« Um Himmels willen, er hatte sie Kyle
geschenkt.
Was erwartete er?
    »Glaubst du, es hat ihm gefallen? « Gespannt blickte Ramón auf, als würde von ihrer Antwort der Weltfrieden abhängen.
    »Nun ja zumindest sah es so aus. « Delanie hoffte inständig, sie hätte die richtigen Worte gefunden, und steckte einen Finger unter die eng verflochtenen goldenen Glieder ihres Halsbands, um es von der feuchten Haut zu lösen.
    »Ah!« Ein breites Grinsen entblößte perfekte schneeweiße Zähne. »Sehr gut. Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Auf seinem Fachgebiet ein brillanter Experte. Wegen seiner Kenntnisse von vielen Leuten gefürchtet.« Zwischen den Zeilen las sie,
er
hätte Angst vor Kyle.
    Auf welchem Gebiet sich Dr. Wright hervortat, wollte sie gar nicht wissen. Falls Ramón einen
Dr. Tod
fürchtete 一 würde ihr das helfen?
    »So eng sind Kyle und ich befreundet. « Er hielt zwei gekreuzte Finger hoch, und der kobraförmige Ring an seinem kleinen Finger funkelte im Lampenlicht. »Glücklicherweise konnte ich ihn für mein neues Unternehmen gewinnen. Und er bewies mir sein Vertrauen, indem er hierher kam. Allein.«
    Offensichtlich ging’s um einen großen Deal. Das verriet ihr Ramóns Miene, die fast an Heldenverehrung grenzte. Mit leiser Stimme fuhr er fort: »Für dieses Vertrauen möchte

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