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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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den romantischen kleinen Teich, bis die Orchideen und die Schmetterlinge vor ihren Augen verschwammen.
    »Wirf das Fleisch ins Wasser.«
    Delanie gehorchte und beobachtete, wie die Fleischstücke durch die Luft flogen, ins klare Wasser tauchten und langsam hinabsanken.
    Sekunden später verwandelte sich die Idylle. Unter einem vorspringenden Felsen begann rosarotes Wasser zu schäumen. Erst jetzt merkte sie, dass ihre Hand immer noch über ihrem Kopf schwebte, und ließ den Arm sinken. Krampfhaft schluckte sie und trat ein paar Schritte zurück.
    Piranhas.
    Das makabre Spektakel schien Surano, Kensington und Karl Danzigger zu faszinieren. Die Beine gespreizt, standen die Soldaten am Rand der Lichtung, ihre Uzis im Anschlag. Ramón schenkte Delanie sein gewinnendes, jungenhaftes Lächeln. »Wenn du rohes Fleisch angefasst hast, musst du dir immer die Hände waschen, meine Taube«, mahnte er und packte ihren Ellbogen.
    Verdammt, sie hatte diese unsanfte Behandlung endgültig satt. »Lass mich los!«, fauchte sie und versuchte, seine Finger abzuschütteln. Verwirrt erwiderte er ihren Blick,als verstünde er nicht, warum sie protestierte, wo er doch so nett zu ihr war. »Ramón, um Himmels willen begann sie und grub die Absätze ihrer Stiefel ins weiche Erdreich. Seine Finger umklammerten ihren Arm noch festen
    »Verzeihung, Gentlemen«, bat er salbungsvoll. Sofort sprangen Sugano und Danzigger zur Seite, machten ihnen Platz und beobachteten neugierig, wie Montero sie unbarmherzig auf den Felsvorsprung zerrte. Der ganze Dschungel schien die Luft anzuhalten. Auf einem nahen Ast kreischte ein mitfühlender Tukan. Als Monteros unerbittlicher Griff von Delanies Ellbogen zu ihrem Handgelenk glitt, hörte sie seine ruhigen Atemzüge.
    Wollte dieser Hurensohn ihre Finger tatsächlich ins schäumende Wasser tauchen?
    Sie rührte sich nicht, bekam kaum Luft. Ein paar Sekunden lang eine halbe Ewigkeit 一 konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. In ihren Ohren hämmerte das Blut. Der Mann war verrückt. Völlig verrückt.
    Allmählich glättete sich das Wasser, die rote Farbe verblasste. Nachdem der Lunch beendet war, wirbelten die silbrigen Fische anmutig umher, auf der Suche nach dem Dessert. Delanie zuckte zusammen, als Montero ihre Hand zum Teich hinabstieß.
    Die Zähne zusammengebissen, wehrte sie sich. Glücklicherweise fanden die gestiefelten ruße sicheren Halt im weichen Moos. Bevor sie auch nur ihren kleinen Finger ins Wasser tauchte, würde sie Montero hineinwerfen.
    Sie nahm an, die Wachtposten, Ramóns Gaste und Kyle würden immer noch auf der Lichtung stehen. Doch sie kam gar nicht auf den Gedanken, um Hilfe zu rufen 一 viel zu beschäftigt mit ihrem Widerstand und der bangen Frage, wie weit der wahnsinnige Schurke gehen wurde.
    Schwankend balancierte sie am Felsrand. Nur Monteros fester Griff verhinderte, dass sie das Gleichgewicht verlor. Mit einem Fuß rutschte sie aus. Das Herz schlug ihr bis in den Hals. Endlich spurte sie wieder festen Boden unter den Sohlen. Vor lauter Anstrengung spannten sich alle ihre Muskeln an. Grinsend beobachtete Montero ihren Kampf.
    Sadistischer Bastard …
    Sie wandte den Kopf zur Seite, um zu sehen, was er jetzt plante. In seinen glänzenden schwarzen Augen las sie unbeugsame Entschlossenheit. Die Beine gespreizt, verlagerte sie ihr Gewicht in die Mitte und blieb in Blickkontakt mit ihrem Gegner.
    »Wenn ich runterfalle, nehme ich dich mit«, stieß sie hervor, und ihre freie Hand packte sein Hemd. Über ihren Kopf hinweg schien er irgendjemanden oder etwas zu beobachten, und sie wappnete sich gegen seinen nächsten Schachzug.
    Ein seltsames Licht flackerte in seinen Augen. Dann ließ er sie abrupt los, lachte leise und tätschelte ihre Wange, als wäre sie ein aufsässiges Kind. »Ein Scherz, meine Taube. Nur ein kleiner Scherz.« Mit sanfter Gewalt löste er ihre Finger von seinem Hemd, bevor er sich lächelnd zu seinen Begleitern wandte. Zitternd und verwirrt blieb sie auf dem Felsvorsprung stehen.
    Hurensohn … Erbost sprang sie vom Felsen hinab und rannte davon. So weit wie möglich entfernte sie sich von Montero und seinem gefährlichen Teich.
    In sicherer Entfernung hob sie den Kopf und begegnete Kyles Blick. Obwohl er nach wie vor lässig am Baumstamm lehnte, wusste sie, wer Montero an diesem Amüsement gehindert hatte.
    »Keine normalen Haustierchen. Aber trotzdem unterhaltsam.« Ungerührt bedeutete Ramón einem Soldaten, den Plastikbeutel seinen ぃasten anzubieten.

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