Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
Dschungel-Girl. Jetzt weißt du, was ich meine. Montero hat dich auf eine wichtige Tatsache hingewiesen. Was ihm beliebt, kann er tun. Davon wird ihn niemand abhalten. Hätte ich heute Morgen nicht eingegriffen, wären wir
beide
in Stücke gerissen worden.«
»Das gefällt mir so an dir, Dr. Jekyll-du bist stets berechenbar. Und ein wahrer Held. Nach meiner Heimkehr werde ich mich mal erkundigen, ob man dir eine Medaille verleihen könnte.«
»Wann wird das sein?«
»Sobald ich dazu bereit bin. Wenn du so drauf versessen bist, mich loszuwerden warum reist du nicht ab?«
»Weil ich hier bleiben und was erledigen muss.«
»Genau wie ich.« Delanie verdrehte die Augen. »Wieso bildest du dir eigentlich ein, deine Pläne wären wichtiger als meine?«
»Wollen wir sie miteinander vergleichen?«, schlug er tonlos vor.
Sie schüttelte den Kopf. In diesem Spiel würde sie eine Niederlage erleiden. »Wie war die Besprechung?«
»Aufschlussreich und ärgerlich. Willst du wirklich drüber reden?«
»Nein.« Mühsam trat sie Wasser. Zu große innere Anspannung und Ungewissheit. Zu viel Kyle Wright. Und die Dinge geschahen zu schnell für ihre Gehirnwindungen. Sie brauchte eine Pause, um ihre Gedanken zu ordnen. An diesem Morgen hatte sie zum ersten Mal ihre Sterblichkeit gespürt. Sie erschauerte. Wenn sie den Tod fand, war Lauren verloren. Ohne jeden Zweifel.
Kyles breite Schultern glänzten nass,der schwarze Zopf dümpelte in sanften Wellen. Mit diesen lächerlich langen Haaren müsste er feminin wirken. Stattdessen sah er aus wie ein heidnischer Wassergott, wild und ungezähmt. In seinem gebräunten Gesicht verströmten die hellen Augen einen fast unheimlichen Glanz.
Als ihre Beine ermüdeten, merkte sie, dass sie gar nicht Wasser treten musste. Sie konnte stehen, bis zum Kinn im kühlen Nass versunken. Verwundert trat sie einen Schritt zurück, und da tauchten ihre Schultern auf. Kyles Lächeln erzeugte seltsame Gefühle in ihrer Magengrube. »Jetzt gehe ich raus. Meine Haut ist schon ganz verschrumpelt.«
Obwohl sie die Flucht ergreifen wollte, rührte sie sich nicht. Warum sie im Pool blieb, wusste sie nicht. Einfach albern, der Versuch, das dunkle Kraushaar auf Kyles Brust zu ignorieren, ihre eigenen heftigen Herzschläge. Wenn er sie so viel sagend anlächelte, war er besonders gefährlich.
Nur zu gut erinnerte sie sich an dieses erotische Lächeln.
Er folgte ihr und entfernte eine feuchte Haarsträhne von ihrer Wange. »Feigling«, murmelte er.
»An so etwas darfst du nicht einmal denken …«,protestierte sie mit schwacher Stimme, wütend auf sich selbst. Warum hatte sie diesen unwiderstehlichen Mann so nahe an sich herangelassen?
Unter Wasser berührten sich ihre Schenkel. Als er ihre Taille umfasste, zuckte sie zusammen, »eigentlich habe ich viel mehr vor, als nur zu denken, Dschungel Girl.« In seiner leisen Stimme schwang eine subtile Warnung mit.
»Oh ich …«
»Schau mich an!«, befahl er.
»Ich will dich nicht anschauen, du Barbar … « Beinahe versagte ihre Stimme. »Würdest du mich loslassen?«
Statt ihren Wunsch zu erfüllen, zog er sie noch fester an sich. Dann nahm er ihr Kinn zwischen seinen Zeigefinger und den Daumen. Sein kühler feuchter Mund streifte ihren. An seinen Körper gepresst, erhärteten sich ihre Brustwarzen und jagten heiße Spiralen durch ihren Körper. Seine Schenkel, an ihre Hüften gepresst, schürten das Verlangen.
»Zwing mich nicht, dir wehzutun!« Verdammt, er trieb kein faires Spiel mit ihr.
»Fürchtest du dich vor einem kleinen Kuss?«, spottete er.
»Nein. Aber ich bin nicht interessiert.«
»Lügnerin!«
»Ein
kleiner
Kuss? Mit Halbheiten gibst du dich nicht zufrieden.« Sie wollte sich gegen die Verlockung seiner Lippen wehren, starrte aber unentwegt darauf. Zum Teufel mit Kyle …
Um ihn wegzuschieben, stemmte sie eine Hand gegen seine Brust und spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag. Ihre Finger gruben sich in das harte Fleisch. Wie stark er war … Ein Mann, bei dem sich eine Frau geborgen fühlen konnte. Sie schloss die Augen. Für ein paar Sekunden gab sie sich der Illusion hin, sie hätte keine Angst. Sie wünschte, er würde sie mit irgendeiner ironischen Bemerkung aus der Trance reißen. Nein, das will ich nicht, gestand sie sich ein und schaute ihn wieder an den sinnlichen Mund, den Puls in seinem Hals. Gab es ein Gesetz, das besagte, sie müsste einem Mann vertrauen, um sich küssen zu lassen?
Schließlich kapitulierte sie,
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