Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)
unkontrollierte Wut. « Er leerte sein Glas und bedeutete der Kellnerin, noch zwei Bier zu bringen. »Drucken wir’s mal so aus einer Person aus meiner Vergangenheit, die nichts auf dem Izquierdo verloren hat, ist’s in zwei Tagen gelungen, meine normalerweise funktionsfähigen Gehirnzellen zu beschädigen. «
In den kürzesten, obszönsten Shorts, die er je gesehen hatte, stellte die Kellnerin zwei Gläser Bier auf den Tisch. Kyles finsterer Blick ermutigte sie nicht, etwas länger stehen zu bleiben. Sobald sie sich entfernt hatte, informierte er Dare über Delanies Verdacht, ihre Schwester wäre entführt worden.
»Fliegst du morgen sofort zurück, wenn du beim Zoll warst? «
»Ja, alles ist vorbereitet. « Kyle nahm einen Schluck lauwarmes Bier, ohne den Geschmack zu registrieren. »Um Palacios kümmere ich mich auch, dann beginnt da oben das große Finale. «
»Kannst wohl das Ende kaum erwarten? «, fragte Dare fast mitfühlend.
Kyle grinste. »Sieht man’s mir so deutlich an? «
Lässig zuckte Dare die Achseln und legte die Finger um sein Glas. »He, Mann, du hast eine Familie, ein richtiges Leben. Aber ich bin für immer dabei. Der Vorrat an Terroristen ist unerschöpflich. Wenn wir Montero unschädlich gemacht haben, wird’s keine fünf Minuten dauern, bis ich woanders gebraucht werde. «
»Klar, mit einem schönen, ruhigen, berechenbaren Labor lässt sich nichts vergleichen«, gab Kyle seufzend zu. »Diesen Job habe ich nur übernommen, weil es niemand anderen gab, der Montero so nahe stand. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, und er vertraut mir. Nur der Himmel weiß, warum ich nach vier Jahren mitten in dieser Scheiße immer noch am Ball bleibe. Stinkt’s dir nicht auch? «
»Nein.« Die Narbe auf Dares Wange straffte sich. »Eins weiß ich jedenfalls nach dieser langen Zeit 一 ich hoffe inständig, wir müssen uns niemals mit der schlimmsten Realität herumschlagen. Allein schon dieser Gedanke jagt mir eine Heidenangst ein. «
»So scharf bin ich auch nicht drauf. Aber das Pockenvirus ist unter Kontrolle. Niemand außer mir kann den Koffer öffnen. Wenn ich ihn morgen beim Zoll abhole, werde ich ihn genauso behandeln, wie’s der tödliche Inhalt erfordert. « Kyle schaute sich in der tristen Kantine um und musterte die zusammengesunkenen Gestalten. Auf keinen Fall wollte er ein Unglück verursachen, das diese armen Menschen noch tiefer ins Elend stürzen wurde. »Montero ist paranoia«, fuhr er fort und begegnete wieder Dares geduldigem Blick. »Sobald ich die Fläschchen auf die Hazienda bringe, wird er sie überprüfen lassen. Danach werden die Viren der Vergangenheit angehören 一 das Risiko wäre mir zu groß. «
»Und wir alle stehen hundertprozentig hinter dir. Pass einfach nur auf deinen kleinen Koffer auf. Wir kümmern uns um die weiteren Einzelheiten, und du kannst in den Schoß deiner Familie zurückkehren. «
In bestem Einvernehmen lächelten sich die beiden Männer an.
»Gestern habe ich Michael gesehen«, erzählte Dare. »Andere Spezial-Agenten von der Navy sind nicht in die Sache verwickelt. Was wird er tun? Aussteigen? Oder ist der große Bruder vor Ort, um deinem kleinen Arsch Rückendeckung zu geben? «
»Soll das ein Witz sein? Michael ist ein Navy-Karrierist. Solange sein Herz schlägt, wird er niemals den Dienst quittieren. Jetzt hat er sich beurlauben lassen, um sicherzugehen, dass ich alles richtig mache. «
»Moment mal, Kumpel, wenn irgendjemand glauben würde, du könntest was falsch machen, wärst du bestimmt nicht hier. Glaub mir. «
Noch nie hatte die Last der Verantwortung so bleischwer auf Kyles Seele gelegen. Dankbar dachte er an seinen älteren Bruder, der ihn in zwei Tagen unterstützen würde. Nur zu gern hatte die T-FLAC-Organisation den Offizier für die Dauer der Aktion in eins ihrer Eliteteams aufgenommen.
Da ihm Männer wie Michael und Dare beistanden, zweifelte Kyle nicht am Erfolg seiner Operation.
Bedauerlicherweise legten nicht alle involvierten Behörden so großen Wert auf ein enge Zusammenarbeit untereinander. Für jedes Land stand eine ganze Menge auf dem Spiel. Und wie leicht konnte etwas schief gehen … Kyles Männer waren daran gewöhnt, in der Unterzahl zu kämpfen, und sie liebten die Herausforderung. Aber um eine so gigantische Operation zu bewältigen, besaßen sie zu wenig Streitkräfte.
Deshalb brauchten sie so viel Rückendeckung wie nur möglich.
Ein paar Minuten unterhielten sie sich noch. Dann stand Dare auf, ließ
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