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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dicker Wirt mit fleckiger weißer Schürze vor dem runden Bauch. Delanie und Kyle waren die einzigen Gäste, die anderen wackeligen schmiedeeisernen Tische blieben leer.
    Langsam tranken sie
café tinto
aus Mokkatassen, scharfen schwarzen Kaffee, der wie Tinte aussah. An diesen Geschmack musste sich Delanie erst gewöhnen. Aber sie brauchte das belebende Coffein.
    »Alles okay?« An diesem Morgen erschien ihr Kyle attraktiver denn je, in einer gut geschnittenen hellbraunen italienischen Hose, einem schmalen Schlangenledergürtel und einem hellbraun weiß gestreiften, langärmeligen Hemd, am Kragen geöffnet. Soeben war er aus dem Haus gekommen, wo er telefoniert hatte. Als er sich auf einen Stuhl an der Wand setzte, roch sie irischen Seifenduft.
    »Okay 一 im Großen und Ganzen.« Aber Delanies Stimme klang genauso unsicher, wie sie sich fühlte. Brennend stieg ihr das Blut in die Wangen.
    Während der Nacht waren lebhaftere Erinnerungen zurückgekehrt. Erotische Bilder, bedauerlicherweise außerhalb ihrer Reichweite. So als würde sie einen Film durch einen dichten Schleier sehen einen Film mit langen dunklen Pausen und Lücken, die ihre Fantasie füllten und alles noch schlimmer machten.
    Der Wirt servierte große Platten mit huevos
rancheros, tortillas
und
salsa
. Nach einer kurzen spanischen Konversation mit dem Mann widmete sich Kyle seinem Frühstück. Auf dem Weg zum Restaurant, das zwei Häuserblocks vom Hotel entfernt lag, hatte er kaum gesprochen. Allmählich gewann Delanie den Eindruck, jeden Augenblick müsste eine Bombe platzen. Mit allen Fingern kämmte sie ihr langes, von der Dusche immer noch feuchtes Haar und strich es nach hinten.
    Endlich brach Kyle das Schweigen. »Ich setze dich in der Stadt ab. Da kannst du einkaufen. « Kyle trank seine Mokkatasse leer. »Im Zentrum gibt’s ein Café. Dort treffen wir uns. « Er schaute auf seine Rolex. »Zu Mittag müsste ich alles erledigt haben. Dann hole ich dich im Café ab. Wenn du etwas länger warten musst und hungrig bist bestell dir was zu essen. «
    In ihrem Magen hatten sich die Eier, mit dem starken schwarzen Kaffee vermischt, bereits in Zement verwandelt. »Nach diesem üppigen Frühstück werde ich wohl kaum Hunger bekommen. « Sie warf ihm einen kühlen Blick zu. »Hol mich ab, wann immer du willst. Solange meine Schwester in Lebensgefahr schwebt, habe ich keine Lust auf einen Einkaufsbummel oder irgendwelche Sehenswürdigkeiten. «
    »Gut, dann bleib in deinem Zimmer«
    »Ich würde dich lieber begleiten. «
    »Leider habe ich keine Zeit, um mit dir zu spielen, Baby. Ich muss mich um meine Geschäfte kümmern. «
    »Nur zu deiner Information,
Baby
«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »ich
will
gar nicht spielen und nur sichergehen, dass ich wieder auf dem Izquierdo landen werde. Deshalb fahre ich mit dir in die City. «
    Kyle winkte den Kellner zu sich und beglich die Rechnung. Dann lehnte er sich zurück, während der Mann den Tisch abräumte. Sobald er wieder mit Delanie allein war, befahl er: »Steck deinen Reisepass ein. « Skeptisch musterte er ihr schlichtes T-Shirt und die hautengen Jeans. »Irgendwo.« Er öffnete seine Brieftasche und hielt ihr ein paar Hundert-Dollar-Scheine hin. »Nimm das. Die Polizei oder die Soldaten können dich jederzeit aufhalten und dir eine Gefängnisstrafe androhen. Aber sie lassen sich bestechen. Notfalls musst du ihnen das ganze Geld geben. Und, Delanie -um Himmels willen, geh den Leuten nicht auf die Nerven. « Wieder einmal betrachtete er sie mit jenem eisigen Blick, den sie hassen gelernt hatte. »Wenn sie in dieser Stadt jemanden einsperren, werfen sie den Schlüssel weg. «
    »Natürlich werde ich mich in Acht nehmen«, säuselte sie im Marilyn-Monroe-Ton und stopfte die Geldscheine zwischen die Seiten ihres Reisepasses.
    »Solange du die Hauptstraßen nicht verlässt, bist du sicher. « Kyle zog einen goldenen Füllfederhalter hervor, kritzelte eine Nummer auf eine Papierserviette, riss die Ecke ab und gab sie ihr. »Nimm das auch mit, falls du bestohlen wirst. «
    »Was ist das? «, fragte sie und betrachtete den Papierfetzen.
    Automatisch prägte sie sich die Nummer ein. »Dein Schweizer Bankkonto?«
    »Eine Telefonnummer. Ruf an, wenn du Ärger kriegst. Aber das würde ich dir nicht raten, Dschungel-Girl. Heute habe ich alle Hände voll zu tun. «
    »Keine Bange, ich werde mich vorbildlich benehmen«, versprach sie honigsüß.
    Kyle steckte den Füllfederhalter ein.

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