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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Gewissensqualen gepeinigt, schluckte sie mühsam.
    Gefangen? Tot? Kyle? Niemals. Dafür war er zu clever, zu hart gesotten, zu skrupellos.
    Ohne den Kopf zu bewegen, spähte sie unter gesenkten Lidern hervor und versuchte, sich zu orientieren. Kühles Halbdunkel, luxuriös ausgestattet, mit Kristalllampen, farbenfrohen Samtsofas und plüschigen Teppichen. Diesen großen, fensterlosen Raum kannte sie nicht. Aus den Augenwinkeln sah sie eine aufwändige Stereoanlage und einen hohen, mit Laken bedeckten Massagetisch vor einem riesigen Spiegel am anderen Ende des Raums. Dieses schwelgerische Ambiente schien das Böse schlechthin zu verkörpern.
    Als sie Schritte auf dem Marmorboden hörte, sträubten sich ihre Nackenhaare. Irgendwo hinter ihrem Stuhl schien jemand ungeduldig umherzuwandern. Wo immer sie war und was ihr auch bevorstand, es würde ihr missfallen. Über ihren ganzen Körper zog sich eine Gänsehaut. Staubtrocken klebte ihre Zunge am Gaumen. Die Umgebung war ihr fremd das Parfüm, das in der Luft lag, unverwechselbar.
    Mit einer engen Lederhose und einer passenden ärmellosen Weste bekleidet, schlenderte Isabella ins Blickfeld und schaltete den CD-Player ein. Doch die sanften Brahms Klänge beschwichtigten Delanies Nerven kein bisschen.
    Isabella drehte sich um und musterte ihre Gefangene. Dann kam sie langsam näher, rückte einen vergoldeten Stuhl heran und setzte sich. Seelenruhig schob sie eine Zigarette zwischen ihre Lippen und entzündete sie mit einem kostbaren Feuerzeug. »Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen,
chica
«, seufzte sie, schloss ihr Zigarettenetui aus glänzendem Platin und warf es auf einen Tisch.
    »Wie tief ich das bedaure …«, antwortete Delanie trocken. »Würden Sie mir verraten, wem dieses Kleid gehört, das ich anhabe? « Die voluminöse blaue Baumwollrobe ließ ihre Arme und Beine frei. »Und wenn wir schon dabei sind warum ist mein Haar triefnass?«
    »Weil wir Sie baden mussten,
mija
. « Unter einer der Kristalllampen schimmerte Isabellas Kopf blauschwarz. »Als man Sie zu mir brachte, rochen Sie nach Schweiß und Sex. Obwohl mich solche Aromen normalerweise nicht stören in
diesem
Fall ziehe ich makellose Sauberkeit vor. «
    Unwillkürlich erschauerte Delanie. »Wir?«
    »Zwei Wachtposten und ich. Aber Sie brauchen sich nicht zu schämen,
bonita
, wo Sie doch einen so wunderschönen Körper besitzen. «
    Vor lauter Zorn bebte Delanies »wunderschöner« Körper vom Scheitel bis zur Sohle. »Wie können Sie es wagen…« Wasser tropfte in ihren Nacken und beendete den Wutanfall. Was dieses Biest plante, wusste sie nicht. Jedenfalls hasste sie allein schon den Gedanken, dass sie von Isabella und zwei Wachtposten gebadet worden war.
    »Als der Doktor auf Sie schoss, war ich ziemlich verärgert. «
    »Mich selber hat’s auch nicht gefreut…«
    »Sagen Sie doch 一 was sind Sie? Eine dumme puta oder eine raffinierte Agentin? «
    »Natürlich eine raffinierte Agentin.« Delanie versuchte ihre Finger zu bewegen, ohne zu stöhnen. O Gott, wie weh das tat … »Eine Agentin, deren Verschwinden die Regierung der Vereinigten Staaten nicht hinnehmen wird. Selbstverständlich wird man nach mir suchen, wenn ich mich nicht melde. «
Wär’s doch so…
    »Für welche Behörde arbeiten Sie? «
    »Außer meinem Namen, meinem Rang und meiner Dienstnummer darf ich Ihnen nichts mitteilen. «
    Desinteressiert zuckte Isabella die Achseln. »Für mich macht’s keinen Unterschied. Falls die Wahrheit sagen, werden Ihre Vorgesetzten glauben, Sie wären im Dschungel ums Leben gekommen, die Köpfe schütteln und überlegen, ob sie je wieder einer Frau so gefährliche Aufträge erteilen sollen.«
    »Wie herzensgut sind, meine Liebe
    Isabella schlug die Beine übereinander. Dann beugte sie sich in einer Wolke aus Chanel und Zigarettenrauch vor und zeigte ein üppiges Dekolleté. Als sie sich bewegte, knarrte schokoladenbraunes Leder. »Wie viel von den Aktivitäten meines Sohnes haben Sie Ihren Vorgesetzten verraten? «
    »Alles«, log Delanie, ohne mit der Wimper zu zucken, und wünschte, sie würde die Wahrheit sagen. »Was ich weiß, wissen sie auch. «
    »Jetzt flunkern mija.« Völlig unerwartet und blitzschnell knallte eine Ohrfeige, die Delanies Kopf in den Nacken warf. »Gar nichts wissen Sie. Und Sie sind auch keine Agentin.
Dr. Wright
ist ein Agent.
Qué no?
«
    Delanies Wange brannte wie Feuer, und ihre Augen tränten. »Machen Sie sich nicht lächerlich! Kyle und Ramón sind Partner.

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