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Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Das Versteckspiel (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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träumen lassen.
    Der Bursche einer der Soldaten, die sie am Pool bewacht hatten versteinerte. »
Madre de Dios!
« Entsetzt starrte er sie an und bekreuzigte sich. »Sie sind doch tot! «
    »Nun, die Reportagen über mein Ableben waren reichlich übertrieben. « Gebieterisch schwenkte sie ihren Colt und bedeutete ihm, die Finger von der Uzi zu lassen.
    Wie auf einer Filmleinwand beobachtete sie sich selbst mitten im südamerikanischen Dschungel, eine Waffe in der Hand. Unglaublich 一 Delanie erkannte die Frau, die aus ihr geworden war nicht wieder.
    Mittlerweile hatte sich der Soldat von seinem Schrecken erholt. »
Qué quieres?
«,fragte er herausfordernd. »Erschießen Sie mich,
puta gringa
. « Während er um sie herumging, wirbelten seine Füße welke Blätter auf. An wenigen Minuten werden
mis compañeros
hierher kommen. Die bringen Sie zu
El Patron
. Diesmal wird er Sie eigenhändig töten. «
    »Nein,
Sie
werden sterben. Und wenn Ihre Spießgesellen hier auftauchen, bin ich längst verschwunden. «
    Tapfere Worte aus dem Mund einer Frau, die sich vor Angst fast in die Hosen machte. Den Knall eines Schusses wollte sie nicht riskieren. Außerdem wusste sie gar nicht, wie der Colt funktionierte.
    Zwischen dem Soldaten und seiner Waffe postiert, behielt sie ihn im Auge, bückte sich, packte den Lauf der Uzi und schleuderte sie ins Gebüsch. Wütend fluchte er und zückte ein Messer mit einer scharfen, etwa zwanzig Zentimeter langen Klinge. Delanies Herz schlug ihr bis in den Hals. Doch sie verbarg ihre Angst. Die Beine
gespreizt
, richtete sie ihren Colt auf die Brust ihres Gegenübers. »An Ihrer Stelle würde ich nicht einmal blinzeln! «
    Da stürzte er sich auf sie. Mühelos schlug er ihr die Waffe aus der Hand. Ihre Finger schmerzten. Blitzschnell rammte sie ihr Knie zwischen seine Beine, und er krümmte sich brüllend zusammen, die Hände um seine Eier gekrallt.
    Genau der richtige Moment, um wegzulaufen, entschied Delanie. Hektisch schaute sie sich nach ihrem Colt um, dann gab sie’s auf. So lange, bis der Kerl zu stöhnen aufhörte, würde sie nicht hier herumhängen. Sie stürmte zwischen die Bäume. Sekunden später blieb sie abrupt stehen. Um Gottes willen wenn er zur Hazienda zurückkehrte, was er zweifellos beabsichtigte, würde er allen erzählen, sie sei noch am Leben. Und Kyles Tarnung würde auffliegen.
    Denk nach. Denk nach.
    Zurückgehen?
    In den Bunker flüchten?
    Diese Entscheidung nahm ihr der Soldat ab. Er hechtete hinter ihr her, packte ihr T-Shirt am Rücken und zerrte sie ins Unterholz. Schwankend schlug Delanie um sich, dann fand sie ihr Gleichgewicht wieder, riss sich los und versuchte, sein Messer zu vergessen.
    Erneut umkreisten sie einander. Er kam so nahe, dass sie seinen Schweiß und den Zigarettenrauch in seinem Atem roch. Während er spanische Beleidigungen hervorstieß, stach er mit der funkelnden Klinge in die Luft. Noch spielte er lediglich mit seiner Beute.
    Aber jetzt konnte Delanie ihren Nutzen aus der Rolle des blonden Dummchens ziehen, das sie so überzeugend dargestellt hatte. Der Soldat fühlte sich sicher genug, um ihr auf den Pelz zu rücken.
    In ihren Ohren rauschte ein gewaltiger Adrenalinstrom und aktivierte alle ihre Nerven. »Komm schon, du hässlicher Bastard! «, stachelte sie ihn an und tanzte aus seiner Reichweite. Wie ein Hund, der ein Auto anbellte. Was sie tun würde, wenn er sich tatsächlich auf sie warf, wusste sie nicht.
    Wütend sprang er sie an, wie ein wilder Stier, von einem roten Tuch gereizt. Ohne zu überlegen, benutzte sie die Schwungkraft seiner Attacke und rammte ihm ihre linke Faust ans Kinn.
    Autsch!
Ihre Fingerknöchel taten höllisch weh.
    Nur ein paar Sekunden lang taumelte er nach hinten, dann ging er wieder zum Angriff über, das funkelnde Messer drohend erhoben.
    Sie kämpfte bravourös, schwang ein Bein empor 一 eine Ballettfigur, die sie tausend Mal geübt hatte. Aber jetzt zog sie den Fuß nicht zurück, wie es die Tanzkunst verlangte, sondern trat mit voller Wucht nach ihrem Gegner und traf seinen Bauch. Als er stürzte, umklammerte er ihren Fußknöchel, und beide landeten im lehmigen Erdreich.
    Unentwegt trat und schlug sie nach ihm.
    Er fluchte in gutturalem Spanisch, drehte sie auf den Rücken, und ein Fausthieb auf ihren ohnehin lädierten Solarplexus vibrierte durch ihren ganzen Körper, quetschte ihr alle Luft aus den Lungen. Dann bohrte er ein Knie in ihr Zwerchfell. Vor ihren Augen verschwammen schwarze Schatten,

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