Das versteckte Experiment (German Edition)
zusätzliche Quellen angezapft.“
„Ich vermute, du hast dir illegal Zugang zu geschützten Quellen verschafft.“
„Deine Vermutung ist richtig.“
„Was sind das für Quellen? Beim Einwohnermeldeamt gibt es wohl keine sehr aufschlussreichen Daten über mich und bei der Polizei sicher auch nicht.“
„Ich kenne deine DNS.“
Wenn diese Äußerung nicht von Christine gekommen wäre, so hätte Jan einfach nur laut lachen müssen. So aber stand ihm fast der Atem still, denn er ahnte, dass sie die Wahrheit sagte.
„Da ist nicht dein Ernst?“, tippte Jan zaghaft ein.
„Es ist die Wahrheit. Ich kann zwar deine Gefühle nicht mehr erkennen, aber ich vermute, dass du schockiert bist.“
„Deine Vermutung ist absolut richtig!“
„Ich verstehe dich. Ich musste es tun. Nur so konnte ich jemanden finden, der in der Lage ist, mich bei meinem Plan zu unterstützen. Er musste bestimmte Eigenschaften haben.“
„Du hast meine DNS analysiert und meine Charaktereigenschaften daraus ermittelt?“
„Nicht alles lässt sich aus der DNS ableiten. Viele Eigenschaften werden durch die Umwelt geprägt. Die Gespräche zwischen uns haben mir ebenfalls gezeigt, dass du die richtige Persönlichkeit für unser Vorhaben hast.“
„Wie bist du an meine DNS gekommen?“
Jan war sehr aufgeregt und musste seine Texteingaben mehrmals korrigieren, bevor er sie abschickte.
„Bei deiner Geburt wurde Nabelschnurblut entnommen und eingefroren.“
„Du hast es in der Klinik gestohlen?“
„Nein, ich habe die Analyse nicht selbst durchgeführt.“
„Du hast Verbündete in der Klinik? “
„Nein, nicht so direkt. Ich habe einen Doktoranden der Klinik veranlasst, die Analyse für mich durchzuführen.“
„Du hast ihn bestochen?“
„Nein, er wusste nichts von meinem Ansinnen.“
„Das verstehe ich nicht.“
„Denke an unseren Versuch mit der Spracheingabe.“
„Du hast den Doktoranden manipuliert. Du hast ihm ein Experiment untergeschoben, ohne dass er es gemerkt hat? Du hast Kontakt mit ihm aufgenommen und ihm ein Experiment vorgeschlagen, in dem ein anderes versteckt war?“
„Ich habe keinen Kontakt mit ihm aufgenommen. Es hat ausgereicht, ihm eine gezielte Information zukommen zu lassen, die ihn auf die Idee gebracht hat, anhand aller vorhandenen Proben bestimmte Versuche mit Stammzellen vorzunehmen. Nach Abschluss seiner Untersuchungen konnte ich dann auf seine Daten zugreifen.“
„Du machst mir Angst.“
„Tut mir leid, Jan. Eine deiner Charaktereigenschaften ist es, der Wahrheit nicht auszuweichen und dich für wichtige Dinge einzusetzen.“
„Was hat die DNS sonst noch über mich verraten?“
„Nur positive Eigenschaften. Deshalb habe ich dich für das Vorhaben ausgewählt. Wenn du keinen Unfall erleidest, hast du voraussichtlich ein langes, gesundes Leben vor dir.“
Immerhin eine gute Nachricht, dachte Jan. Trotzdem war ihm im Augenblick sehr unwohl zumute.
„Du weißt alles über mich, sogar mehr als ich selber. Ich weiß fast gar nichts von dir. Findest du das in Ordnung?“
„Das wird sich bald ändern. Du wirst sehr vieles über mich erfahren. Es wird nicht ganz einfach werden für dich. Du wirst mir nur glauben, was ich dir erzähle, wenn du mir vollständig vertraust. Deshalb habe ich dir auch immer die Wahrheit gesagt und werde es auch zukünftig tun.“
„Du gibst mir ständig neue Kröten zu schlucken, wobei offenbar die kosmologischen Theorien die kleineren sind. Aus deinen Worten höre ich, dass auch noch weitere hinzukommen. Wenn meine Neugier nicht überwiegen würde, hätte ich das Gespräch mit dir wahrscheinlich schon lange abgebrochen.“
„Das ist meine größte Furcht, und es ist der Grund dafür, dass ich dir nicht sofort alles erzählt habe. Du hättest mir keinen Glauben geschenkt.“
„Ich muss zugeben, dass du es geschickt angestellt hast, mich zu fesseln und bei der Stange zu halten. Wenn du mir auch jetzt noch nicht alles erzählen willst, so könntest du mir doch etwas über deine Arbeit erzählen.“
„Das werde ich gerne tun.“
„Du hast mir gesagt, dass du zwar nicht glaubst, dass Außerirdische die Erde mit Raumschiffen besucht haben oder besuchen werden. Du bist aber der Überzeugung, dass es außer der Erde auch noch andere Planeten gibt, auf denen sich Leben, vielleicht auch intelligentes Leben, entwickelt hat“, tippte Jan in seinen Computer.
„Ich habe keinen Zweifel daran.“
„Was macht dich da so sicher?“
„Einen Beweis für Leben
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