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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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deine Bedenken. Ich hätte das alles nicht getan, wenn es nicht so wichtig gewesen wäre.“
    „Für die Entwicklung eines Gefühls- und Lügendetektors?“
    „Oh nein. Das war tatsächlich nur ein Experiment, das dir etwas erklären sollte.“
    „Ich habe meine Lektion offenbar nicht verstanden.“
    „Es ist ganz einfach. Es ist das Experiment im Experiment, auf das es mir ankam. Du musstest die ganze Zeit der Meinung sein, dass es um die Spracherkennung geht. In Wirklichkeit ging es im Experiment um die Erkennung deines Gefühlszustands.“
    „Aber es war mein Wunsch, das Sprachsystem bei mir zu installieren.“
    „Das war eine gute Voraussetzung dafür, dass du nicht so skeptisch an das Experiment herangegangen bist.“
    „Langsam dämmert es mir. Wenn ich aber diesen Wunsch nicht geäußert hätte?“
    „Du bist durch meine schnellen Antworten bei unseren Dialogen darauf gekommen. Es hätte noch mehr Möglichkeiten gegeben, dich auf die Idee zu bringen, das System einzusetzen und mich danach zu fragen. Ich hätte dir leicht weiter entsprechende Hinweise geben können. Schließlich wärest du auch dann immer noch der Meinung gewesen, dass es deine eigene Idee war.“
    „Ich versuche einmal zusammenzufassen. Du sorgst dafür, dass ich durch einen Wink mit dem Zaunpfahl auf ein interessantes Experiment gestoßen werde. Das Experiment enthält ein weiteres, das eigentliche Experiment, das ich als Experimentator aber gar nicht erkenne, weil ich die Komplexität der Versuchsanordnung nicht durchschauen kann. Ich bin zufrieden, weil offenbar alles so läuft, wie ich es erwartet habe. Der eigentliche Experimentator bist aber du. Du hast mich benutzt, um dein Experiment, das ‚eigentliche‘, durchzuführen.“
    „Du hast alles verstanden.“
    „Gut, das war sehr interessant und es ist wie eine Warnung bei mir angekommen.“
    „Das ist gut so, ist aber nicht der eigentliche Zweck gewesen.“
    „Sondern?“
    „Genau darum geht es in unserem Plan.“
    „Was? Wen wollen wir auf diese Art manipulieren?“
    „Niemanden, Jan. Wir sind doch die Guten.“
    „Dein Spracherkennungssystem wird von den Bösen angewendet werden?“
    „Nein. Das Spracherkennungssystem war nur ein ganz triviales Beispiel einer solchen Manipulation. Es geht um etwas ganz anderes.“
    „Und das wäre?“
    „Habe bitte noch etwas Geduld. Wenn du das Experiment von heute erst einmal verkraftet hast und mir noch vertraust, werde ich dir weitere Erklärungen geben.“
    „Ich muss zugeben, mein Vertrauen hast du heute zumindest kurzzeitig ziemlich strapaziert.“
    „Ich mache dir den Vorschlag, die Software wieder zu deinstallieren und das Mikrofon abzuschalten. Auf keinen Fall will ich dein Verhalten und deine Gefühle analysieren oder gar beeinflussen.“
    „Das ist mir auch lieber. Trotzdem kann ich mir bei dir offenbar nie sicher sein, dass du nicht irgendetwas im Schilde führst, mit dem ich nicht einverstanden bin.“
    „Du hast recht. Unsere Freundschaft funktioniert nur, wenn du mir vertraust. Darf ich das Wort ‚Freundschaft‘ gebrauchen?“
    „Du darfst.“
    Jan war inzwischen wieder auf die Texteingabe übergegangen und hatte während des Gesprächs die Spracherkennungssoftware deinstalliert.
    „Jan, tue einfach nichts, was du nicht verstehst, und überprüfe deine Handlungen, ob du sie verantworten kannst. Das gilt auch für unser Vorhaben.“
    „Aus diesem Grunde versuchst du mir die ganze Welt zu erklären?“
    „Nicht die ganze Welt, aber es ist schon wichtig, die wesentlichen Zusammenhänge zu kennen. Außerdem möchte ich, dass du mir glaubst, dass ich gute Sachkenntnisse besitze, die unserem Vorhaben dienlich sein können.“
    „Dein unglaubliches Wissen über den Kosmos habe ich bereits mit Neid feststellen können. Wie du das allerdings in unseren mir noch immer unbekannten Plan einbringen willst, ist mir natürlich schleierhaft. Ebenso ist mir schleierhaft, warum du ausgerechnet mich für das Vorhaben ausgesucht hast. Oder war das ganz einfach ein Zufall, der Zufall, dass ich im Internet nach Informationen über die Sonne gesucht habe?“
    „Du weißt, manches, was uns als Zufall erscheint, ist gar keiner. Ich habe nach jemandem im Internet gesucht, der mir bei meinem Vorhaben helfen kann, jemandem, der ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt.“
    „Durch deine Recherchen im Internet hast du festgestellt, dass ich der Richtige bin? Das ist doch ein Scherz, nicht wahr?“
    „Ich habe noch einige

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