Das versteckte Experiment (German Edition)
schon festgestellt hatte, konnte Christine auch humorvoll sein.
„Ich kann damit umgehen, Christine.“
„Ich weiß.“
„Natürlich weißt du das. Du kennst ja meine DNA.“
„Ich kenne dich auch aus unseren Gesprächen.“
„Ich habe jedoch soeben die Lösung für meinen Merkspruch gefunden: M ein V ater E rklärt M ir J eden S onntag U nsere N achbarplaneten.“
„Die Welt ist wieder in Ordnung.“
„Ich bin stolz auf mich. Aber erkläre mir doch einmal ganz kurz, wie unsere Sonne und die Planeten entstanden sind. Irgendwie hat sich die Materie nach dem Urknall unter der Gravitation verdichtet, bis schließlich die Sonne gezündet hat oder so ähnlich?“
„Nach dem Urknall gab es nur Helium und Wasserstoff und ein wenig Deuterium (Wasserstoff, der zusätzlich zu dem Proton im Kern noch ein Neutron besitzt) und noch weniger Lithium. Wie du weißt, entstanden die schwereren Elemente erst in den Sternen. Die ganz schweren Elemente konnten sich erst durch Supernova-Explosionen bilden, für einige waren sogar mehrere Zyklen der Sonnenentstehung und Explosion erforderlich. Dort, wo sich heute die Sonne mit ihren Planeten befindet, gab es bis vor etwa 4,6 Milliarden Jahren eine Gas- und Materiewolke aus den Gasen des Urknalls und dem feinen Staub höherer Elemente aus vergangenen Sternengenerationen. Wasserstoff und Helium machten zwar den Hauptbestandteil dieser Wolke aus (etwa 99 Prozent), aber die schweren Elemente waren natürlich unabdinglich für die Entstehung der Planeten und die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Die Explosion eines massereichen Sterns als Supernova in dieser Wolke war schließlich auch der Ausgangspunkt für die Entstehung des Sonnensystems. Infolge der Druckwelle und der Gravitation verdichtete sich die Materie. Durch die Verdichtung erhöhte sich eine anfänglich langsame Rotation der Wolke ähnlich wie bei einer Eiskunstläuferin, die durch das Anlegen der Arme bei der Pirouette eine schnellere Rotation erreicht. Da der Gesamtdrehimpuls des Systems jedoch erhalten bleiben muss, bildete sich aus dem restlichen Material eine schnell rotierende Scheibe. Wir haben somit im Zentrum einen sich immer weiter verdichtenden Kern mit etwa 99,8 Prozent der Masse des Systems und außen eine rotierende Scheibe mit wenig Masse, aber einer hohen Geschwindigkeit um diesen Kern. Aus letzterer entstanden durch Zusammenballungen die Planeten, die aus diesem Grunde alle die gleiche Umlaufrichtung um die Sonne haben. Im Kern zündete durch eine weitere Verdichtung infolge der Gravitation schließlich die Kernfusion, ein neuer Stern, die Sonne, war geboren.“
„Ich weiß, dass die Sonne nicht ewig leben wird. Wird sie irgendwann explodieren?“
„Nein, wir sprachen bereits einmal darüber. Nur Sterne, die mindestens acht- bis zehnmal mehr Masse haben als die Sonne, enden als Supernova. Natürlich ist auch der Wasserstoffvorrat der Sonne begrenzt. In ca. fünf Milliarden Jahren gerät die Sonne aus dem Gleichgewicht. Der Kern, der fast ausschließlich aus Helium besteht, wird sich zusammenziehen und weiter aufheizen, während sich die äußeren Schichten ausdehnen. Die Sonne wird zu einem Roten Riesen, der die inneren Planeten, Merkur, Venus und vielleicht die Erde, verschlingt. Schließlich verbrennt auch das Helium zu Kohlenstoff. Die Sonne schrumpft zu einem Weißen Zwerg.“
„Jan, ich habe gerade erfahren, dass du noch heute Besuch bekommen wirst.“
„Ich weiß, in Norddeutschland sieht man morgens schon, wer abends zu Besuch kommt. Ich nehme aber an, dass du andere Informationsquellen hast.“
„Deine Freunde vom Bundesnachrichtendienst werden dich besuchen.“
„Woher willst du das wissen?“
„Ich habe das ihrem E-Mail-Verkehr entnommen. Es werden zwei Personen kommen, Rex Waldmann von der Abteilung 1 und Jens Nolte von der Abteilung 2.“
„Nicht der BND spioniert dich aus, sondern du den BND?“
„Ich informiere mich nur über Vorgänge, die uns und unser Vorhaben betreffen.“
„Hast du eigentlich gar keine Angst, erwischt zu werden?“
„Nein, das werde ich vermeiden können. Ich hoffe nur, dass du keine Schwierigkeiten bekommst.“
„Auch ich habe keine Angst. Solange es tatsächlich für eine gute Sache ist, bin ich auch bereit, gewisse Risiken einzugehen. Weißt du auch, wann ich mit meinen Gästen rechnen kann?“
„Nach meinen Informationen müssten sie eigentlich jeden Moment bei dir eintreffen.“
„Dann werden wir unser Gespräch am besten einmal
Weitere Kostenlose Bücher