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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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unterbrechen. Ich melde mich wieder bei dir.“
    Jan schaltete seinen Computer aus. Mausi spitzte die Ohren, weil plötzlich das vertraute Rauschen des Rechners fehlte, machte aber keine Anstalten, den gemütlichen Platz auf dem Schreibtisch zu verlassen. Als jedoch die Türglocke läutete, sprang sie mit einem Satz hinunter. Mit ihrem Schwanz riss sie ein Glas herunter, in dem Jan seine Schreibstifte aufbewahrte, und verließ fluchtartig das Zimmer. Ein Wachhund wäre vielleicht auch nicht schlecht gewesen, dachte Jan, der hätte die ungebetenen Gäste vertreiben können.
    Jan ging zur Haustür und öffnete sie. Wie erwartet, standen zwei Männer am Eingang. Zunächst dachte Jan, dass Waldmann seit der letzten Begegnung noch weiter gewachsen sei, erkannte dann aber, dass er dieses Mal auf der obersten Stufe der Eingangstreppe stand. Sein Begleiter war wesentlich kleiner und stand zwei Stufen tiefer. Er hatte aber schätzungsweise mindestens das gleiche Gewicht wie sein Kollege. Er trug einen Oberlippenbart und hatte erschreckend große Ohren. Jan glaubte jedoch nicht, dass diese für irgendwelche Abhörmaßnahmen des Geheimdienstes von Nutzen sein konnten. Der Dicke atmete schnell und erzeugte dabei pfeifende Geräusche. Es schien so, als ob er mit dem Erklimmen der drei Treppenstufen bereits an seine Leistungsgrenze geraten sei.
    „Wir würden gerne ein wichtiges Gespräch mit Ihnen führen, Herr Sörensen“, sagte Waldmann ruhig und höflich.
    Jan antwortete ebenso betont höflich und mit einer einladenden Geste: „Herr Waldmann, Herr Nolte, treten Sie ein.“
    Jan erkannte, dass ihm bereits ein erster Fehler unterlaufen war. Die beiden Männer hatten entweder nichts bemerkt oder ließen sich nichts anmerken. Waldmann umschiffte geschickt die Deckenlampe im Flur und beide folgten Jan in sein Zimmer. Als der Dicke das Zimmer betrat, hörte Jan, wie ein Kugelschreiber unter seinem Gewicht zermalmt wurde.
    „Oh!“ meinte Nolte.
    „Die Katze“, bemerkte Jan.
    Beide Agenten setzten sich auf das Sofa. Während Waldmann seine Beine sortierte, hätte Nolte wohl eher Schwierigkeiten gehabt, den Boden mit seinen Füßen zu erreichen, wenn ihm nicht sein Gewicht und die Nachgiebigkeit der Polsterung zu Hilfe gekommen wären.
    „Herr Nolte ist unser Technikspezialist“, begann Waldmann.
    Nach einer kleinen Pause fuhr er fort:
    „Wie ich schon bei meinem ersten Besuch angedeutet habe, gibt es Hinweise darauf, dass das Internet vermehrt von ausländischen Geheimdiensten, vom organisierten Verbrechen oder dem internationalen Terrorismus genutzt wird.“
    „Ich vermute, dass das keine neue Erkenntnis des Bundesnachrichtendienstes ist“, erwiderte Jan ruhig.
    Eigentlich wollte er jeden ironischen Unterton vermeiden. Ganz gelungen war es ihm offenbar nicht, denn Waldmann zog den rechten Mundwinkel für einen kurzen Augenblick nach unten und zuckte mit den Augenbrauen. Er fuhr dann aber mit einem verkrampften Lächeln fort:
    „Natürlich wissen wir, dass sich allerlei Kriminelle des Internets bedienen. Wir haben es hier aber seit einiger Zeit offenbar mit einer neuen Dimension zu tun.“
    Nolte ergänzte: „Es scheint, als wenn sich im Internet ein sehr ausgedehntes Netzwerk etabliert hätte, dessen Funktionalität wir jedoch nicht kennen. Der gesamte Datenaustausch innerhalb des Netzwerks ist verschlüsselt.“
    „Der BND wird Möglichkeiten haben, den Transfer zu entschlüsseln“, warf Jan ein.
    „Das ist uns bisher leider nicht gelungen“, erwiderte Waldmann sichtlich zerknirscht.
    „Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragte Jan.
    Er wusste, dass er vorsichtig sein musste. Einerseits wollte er nicht zu viel über seinen Kontakt zu Christine preisgeben, andererseits durfte er sich auch nicht in Widersprüche verwickeln lassen. Dass er Nolte mit Namen angeredet hatte, war schon ein dicker Schnitzer gewesen.
    „Das Netzwerk hat eindeutige Verbindungen zu Ihrem Anschluss, Herr Sörensen.“ Die Stimme Waldmanns hatte etwas von ihrer Höflichkeit verloren.
    „Ich habe das Netzwerk, von dem Sie reden, nicht aufgebaut.“
    „Ich habe Sie bereits bei meinem letzten Besuch gefragt, ob Sie eine Person mit Namen Christine kennen.“
    „Ich erinnere mich. Ich kenne Christine nicht.“
    „Wir wissen, dass Sie Kontakt mit einer Person namens Christine hatten.“
    „Aber ich kenne sie nicht.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    Waldmanns Ton wurde von Mal zu Mal unangenehmer.
    „Ich unterhalte mich mit verschiedenen

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