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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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Leuten im Internet. Teilnehmer in Foren und Chatrooms verwenden beliebige Benutzernamen. Darunter ist auch ein Benutzer mit Namen Christine. Ich weiß nicht einmal, ob sich hinter diesem Namen eine männliche oder eine weibliche Person verbirgt.“
    „Herr Sörensen, erzählen Sie uns doch bitte, was Sie über den Benutzer oder die Benutzerin Christine wissen.“
    „Eigentlich weiß ich gar nichts über Christine. Ich gehe einmal davon aus, dass es sich tatsächlich um eine Teilnehmerin handelt.“
    „Was sind die Inhalte Ihrer Gespräche mit Christine?“
    „Wir unterhalten uns über das Universum.“
    „Geht es etwas genauer?“
    Es war Waldmann anzumerken, dass er versuchte, die Worte in einem möglichst höflichen Tonfall hervorzubringen. Es gelang ihm jedoch nicht besonders gut.
    „Haben Sie schon einmal etwas von der Hintergrundstrahlung gehört?“ fragte Jan.
    „Äh, nein“, antwortete Waldmann und runzelte die Stirn. Er blickte fragend zu Nolte hinüber, der mit dem Kopf schüttelte.
    „Das sind elektromagnetische Wellen im Mikrowellenbereich. Sie durchdringen den gesamten Weltraum und enthalten viele Informationen.“
    „Informationen?“ fragte Nolte.
    Information war immerhin ein Wort, mit dem er etwas anfangen konnte.
    „Von wem stammen die Informationen und welchen Inhalt haben sie?“
    „Sie stammen vom Anfang, vom Anfang des Universums und geben uns Auskunft über sein Alter und seine Entstehungsgeschichte. Ich erkläre Ihnen gerne genaue Details.“
    Waldmann und Nolte sahen sich entgeistert an.
    „So, so“, setzte Waldmann das Gespräch fort, als wenn er noch nicht genau wüsste, was er jetzt sagen sollte. „Sie führen Gespräche über den Weltraum.“
    „Sehr interessante Gespräche“, ergänzte Jan. „Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie die Reststrahlung des Urknalls im Fernsehen sehen können? Und wussten Sie, dass es vielleicht unendlich viele Universen gibt, dass Sie und ich dann ebenfalls unendlich oft existieren. In manchen sitzen wir zusammen und unterhalten uns über Christine. In manchen sind Sie Bundeskanzler oder Popstar.“
    „Herr Sörensen, wir sind nicht gekommen, um uns Ihre wirren Theorien anzuhören!“ entrüstete sich Waldmann. Spätestens jetzt konnte er seine unfreundliche Grundhaltung gegenüber Jan nicht mehr verbergen.
    „Das sind keine wirren Theorien. Das ist Wissenschaft. Sie haben mich gefragt, worüber ich mit Christine chatte. Ich habe Ihnen geantwortet“, erwiderte Jan ruhig.
    Waldmann stand vom Sofa auf, wodurch der Dicke noch weiter in der Polsterung versank. Mit prüfendem Blick schritt Waldmann durch Jans Zimmer und betrachtete die Bücher im Regal. Dazu nahm er eine gebückte Haltung ein und stellte seinen Kopf so schräg, dass dieser fast auf seiner Schulter ruhte. „Francis, Mount Dragon, die Zeitmaschine, Gefälschtes Gedächtnis, Schrödingers Kätzchen, Gottes Gehirn, Solaris“, murmelte er. Das Buch „Rapid Web Development“ nahm er in die Hand, blätterte ein wenig darin herum und stellte es wieder an seinen Platz im Regal. Er blätterte im Kalender, der neben der Eingangstür hing und auf dem mit großen Buchstaben „Greenpeace“ stand.
    „Sie sind Mitglied bei Greenpeace?“ fragte Waldmann beiläufig.
    „Ja“, antwortete Jan kurz. Er wunderte sich zunächst, dass keine weiteren Fragen zu seiner Rolle in der Umweltorganisation folgten, schloss aber daraus, dass der BND immerhin darüber genauestens informiert war und auch alle seine Aktivitäten kannte. Waldmann machte noch eine Runde durch den Wintergarten und setzte sich schließlich wieder auf die Couch.
    „So kommen wir nicht weiter, Herr Sörensen“, versuchte Waldmann in gemäßigtem Ton das Gespräch wieder aufzunehmen. Am Zittern seiner Stimme konnte man jedoch seine Erregung deutlich ablesen.
    „Unsere Vermutung ist, dass Sie sich auf etwas eingelassen haben, das Sie nicht überschauen können. Wir könnten Ihnen helfen, da wieder herauszukommen. Wir würden uns erkenntlich zeigen.“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, erwiderte Jan misstrauisch.
    „Wenn Sie uns helfen, könnten wir Ihnen Ihre zeitlichen Aufwendungen entlohnen. Gleichzeitig brauchten Sie keine Angst zu haben, dass Sie strafrechtlich verfolgt werden.“
    „Sie wollen, dass ich Christine ausspioniere?“
    „Wir möchten, dass Sie Informationen sammeln und uns helfen, die Bundesrepublik Deutschland zu schützen.“
    „Tut mir leid, meine Herren, für diesen Job bin ich ungeeignet. Ich

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