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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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nicht, dass ich es war?«
    »Das Inserat«, sagte Winter.
    »Was? Das Inserat?«
    »Wir haben mit deinem Nachbarn geredet. Er hat zugegeben, dass er... Briefkasten gespielt hat, oder wie man das nun nennen soll«, sagte Ringmar.
    »Himmel, das hat doch keine Bedeu... Ich hab nicht mal... « Er sah Winter an. »Es ist nie was draus geworden.«
    Winter machte einen Schritt auf ihn zu. »Wenn das so ist, hast du uns etwas vorenthalten.« »Darüber können wir später reden«, sagte Morelius. »Aber wenn's eilt, dann eilt es, oder, Winter?« »Was meinst du?«
    »Es gibt also eine Spur, die zur Polizei führt. Die Uniformen und das. Das wissen wir hier im Revier ja auch. Ich hab drüber nachgedacht, weil ich im Augenblick auch über meinen Job nachdenke. Ich werde aussteigen, aber ich hab einen Kollegen , der das nicht tut. Er will Fahnder werden, bildet sich ein, dass das was Feineres ist.« Morelius sah Winter wieder an. »Ich rede von Bartram. Greger Bartram.«
    »Und?«
    »Ihr habt ihn in der letzten Zeit nicht gehört, ihm nicht zugehört. Ihn nicht gesehen. Mit ihm ist irgendwas. Ich weiß nicht... ich hab viel darüber nachgedacht. Bin durch die Stadt gelaufen. Hab mir einen Tag frei genommen. Hab gedacht, er hat wohl Recht zu spiel...« Er sah Winter wieder an. »Aber dann kam die Sache mit deiner Frau.« Er sah Ringmar an. »Ich wollte ihn besuchen, aber er war nicht zu Hause. Das heißt, er wohnt gar nicht mehr dort. Er ist vor über einem Jahr umgezogen, aber er hat seine neue Adresse nicht gemeldet.« Jetzt sah er Ivarsson an. »Wir haben also die ganze Zeit seine alte Adresse gehabt.«
    »Und wo wohnt er jetzt?«, fragte Ivarsson.
    »In der Tolsegärdsgatan, in Mölndal. Ich bin nicht dort gewesen, aber... «
    »Woher weißt du das?«, fragte Ringmar. »Die neue Adresse?«
    »Von der Auskunft«, sagte Morelius. »Ganz einfach.«
    »Wo liegt die Tolsegärdsgatan«, sagte Winter. »Die kommt mir bekannt vor.«
    »Sie ist genau am Ende der Hagäkersgatan«, sagte Morelius. »Und die ist ja in der Nähe vom HSB-Haus, wo das Paar umgebracht wurde. Oder er... falls sie überlebt. In der Häradsgatan war das.«
    Er hat nicht Kroken gesagt, dachte Winter. Oder Manhattan Livs. Niemand außerhalb meines innersten Kreises weiß etwas von Manhattan Livs. Hätte er den Laden genannt, wären wir da gewesen.
    »Wo hat er früher gewohnt?«, fragte Winter.
    »In der Nähe«, sagte Morelius. »Noch näher am HSB-Haus.«
    Er machte eine kurze Pause. »Im Erdgeschoss ist ein kleiner Supermarkt, glaube ich.«
    Bevor Winter etwas sagen konnte, hob Morelius die Hand.
    »Ich will euch was auf seinem Computer zeigen.«
    »Seinem Computer?«
    »Kommt mit«, sagte Morelius. Sie gingen die Treppe hinunter und durch das neu eingerichtete Gebäude auf der anderen Seite vom Lichthof. Niemand sagte etwas. Morelius stellte sich vor den Computer und loggte sich ein. Er wartete und klickte weiter. Wartete.
    »Du kannst das offenbar«, sagte Ivarsson, der auch mitgekommen war.
    »Ja«, sagte Morelius. »Sonst scheinen Computer ja nicht kompatibel mit beschränkten Bullen zu sein.«
    Er gab noch einen Befehl ein und sah die anderen an, dann ließ er den Blick zum Bildschirm zurückkehren.
    »Was ist das?«, fragte Winter.
    »Das sind die Listen mit Adressen und Namen von diesen Statisten, die in dem Film mitspielen, der hier gedreht wurde.« Er sah Winter an und dann wieder auf den Bildschirm. »Alles scheint da zu sein. Er hat sie sich von euch geholt.«
    Sie starrten auf den Monitor.
    »Und es gibt noch mehr«, sagte Morelius. »Er scheint Zugang zu fast allem gehabt zu haben. Entweder betreibt er eine Art Privatfahndung, oder... «
    »Hat er nie davon gesprochen?«
    »Nein.« Morelius gab einen neuen Befehl ein. »Guckt mal, hier.« Winter beugte sich vor. »Wir haben ja seine alte Adresse gehabt, in der Nähe vom Ort des Verbrechens, aber er hat sie geändert. Nach diesen Angaben wohnt er in Hisingen.«
    Winter dachte an all die Adressen von Polizisten, die ihnen zum Vergleich vorgelegen hatten. Hätte er Bartrams richtige Adresse zu dem Zeitpunkt gesehen...
    Bartram hatte die Listen geändert.
    Wenn man sich auf Morelius verlassen konnte.
    »Hat er heute frei?«, fragte Winter.
    »Ja«, antwortete Ivarsson.
    »Ich fahre«, sagte Ringmar.
    Sie kamen an Krokens Livs vorbei, Manhattan. Die Filmplakate hingen immer noch da. Die Stadt der Engel. The Avengers. Ringmar parkte auf der Straße, und sie waren schon ausgestiegen, ehe das Auto

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