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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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immerzu außer Sicht gerieten, um sogleich wieder sichtbar zu werden, während sie durch die Vegetation huschten, schlichen die Säurewesen den Gefährten hinterdrein. Covenant verschloß der Verfolgung sein Bewußtsein, heftete den Blick auf das Silberleuchten, das vor ihnen lag. Er vermochte es schlichtweg nicht zu ertragen, an den bevorstehenden Angriff zu denken – den Angriff, den er selbst unabwendbar gemacht hatte. Brinn folgte den glühenden Strängen der Wasserläufe, als wären sie eine Straßenkarte, und führte die Kolonne westwärts, so schnell es seine Vorsicht gestattete.
    Unvermittelt blieb er stehen. Von perligem Helligkeitsschein umrahmt, deutete er nach vorn. Im ersten Moment sah Covenant nichts. Dann biß er um seine Atemzüge die Zähne zusammen, um keinen Ton von sich zu geben. Zwischen dem Lichtquell und den Gefährten ließen sich die Silhouetten dunkler, verstohlener Gestalten erspähen. Wenigstens zwei waren es, so groß wie junge Bäume.
    Nachdrücklich veranlaßte Hergrom Covenant zum Hinkauern. Die Gefährten duckten sich an den Untergrund. Covenant sah Brinn als Schemen durch das geisterhafte Licht davongleiten. Dann verschluckten Gehölz und Finsternis den Haruchai .
    Covenant verlor die Gestalten, die sich durch die Helligkeit bewegt hatten, aus den Augen. Er starrte dort hinüber, wo er sie zuletzt gesehen hatte. Wie lange würde Brinn brauchen, um die Lage zu klären und zurückzukommen?
    Urplötzlich hörte er ein Geräusch, das nach einem heftigen Ausstoßen von Atem klang. Unwillkürlich wollte er aufspringen. Hergrom hielt ihn fest. Etwas Schweres fiel ins Unterholz. Man tauschte Hiebe aus. Der Abstand dämpfte sie; aber Covenant hörte die Wucht, die hinter ihnen stak. Er widersetzte sich Hergroms Griff. Einen Moment später ließ der Haruchai ihn los. Die Gefährten gaben die Deckung auf. Cail und Ceer rückten vor. Stell und Harn schlossen sich mit den Steinhausenern an. Covenant nahm Lindens Hand und zog sie mit, indem er Sunder folgte.
    Sie durchquerten die Breite zweier Bäche, und danach erstreckten sämtliche leuchtenden Stränge sich nur noch zur Rechten. Das silbrige Strömen sammelte sich in drei Kanälen, die verwunden in die Richtung der hauptsächlichen Lichtquelle verliefen. Doch der Trupp betrat nun wieder festen Untergrund. Das Unterholz zwischen den Bäumen war dicht. Hier konnten sich nur Haruchai lautlos bewegen.
    Hinter dem nähergelegenen Bach stießen sie in Ufernähe zu Brinn. Er stand mit in die Hüften gestemmten Fäusten da. Seine ausdrucksarmen Augen spiegelten das kränkliche Phosphoreszieren wider, als empfände er Freude. Vor ihm ragte eine Gestalt auf, die doppelt so groß war wie er; eine Gestalt, die für Covenants Begriffe im unheimlichen Licht wirkte wie eine Reinkarnation. Ein zum Leben erwachter Traum. Oder einer der Toten. Es war ein Riese!
    »Die alten Erzähler haben die Wahrheit gesprochen«, sagte Brinn. »Ich bin erfreut.«
    Der Riese verschränkte die dicken Arme auf seiner Brust, die so umfangreich war und wuchtig wie der Stamm einer Eiche. Er trug ein Panzerhemd, das aus aneinandergefügten Granitscheiben bestand, und schwere lederne Beinkleider. Auf dem Rücken trug er ein großes Bündel mit Vorräten. Er besaß einen Bart wie eine Faust. Seine Augen schimmerten wachsam unter wuchtigen Brauen. Der offenkundige Argwohn, der in seiner Haltung zum Ausdruck kam, zeigte an, daß er und Brinn sich geschlagen hatten – und daß er Brinns Freude keineswegs teilte. »Dann hast du Wissen, dessen ich entbehre.« Seine Stimme grollte wie Gestein in einer unterirdischen Höhle. »Du und deine Begleiter.« Er blickte den Gefährten entgegen. »Und was deine Freude angeht ...« Mit einer Hand betastete er sein Kinn. »... so ist sie eine gewichtige Sache.«
    In Covenants Augen standen plötzlich Tränen. Sie blendeten ihn; er vermochte die Erinnerungsbilder Salzherz Schaumfolgers nicht fortzublinzeln – Schaumfolger, dessen Lachen und reines Herz mehr getan hatten, um Lord Foul zu schlagen und dem Land Heil zu bringen, als jede andere Macht, trotz der Tatsache, daß seine Artgenossen von einem Riesen-Wütrich mit einem Bruchstück des Weltübel-Steins bis zum letzten Kind hingemetzelt worden waren, auf welche Weise sich die bis dahin unklare Prophezeiung erfüllte, die ihre Heimstatt an der Wasserkante betraf, die Stadt, die sie Coercri genannt hatten, Herzeleid. Alle Entwurzelten waren abgeschlachtet worden. Sie waren einem Seefahrervolk

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