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Das verwundete Land - Covenant 04

Das verwundete Land - Covenant 04

Titel: Das verwundete Land - Covenant 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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ihn hörten, drehten sie sich um, als hätten sie während all der langen Zeitalter ihrer Pein auf diesen Ruf geharrt. In Reih und Glied begannen sie durch die Gänge und Gassen von Coercri herabzusteigen. Wie ein Fluß strömten sie auf den Felsvorsprung der Hafenanlagen. Auf das Feuer zu.
    Der Riesen-Wütrich versuchte, ihnen zu folgen. Doch die Beendigung des bisherigen Kreislaufs nahm ihm anscheinend die Gewalt über sie, brach die Macht seines boshaften Vergnügens. Seine Gestalt zerfiel, während er sich bewegte, verflüchtigte sich, bis er auf den Umrissen Herzeleids nur noch ein wabriger grüner Fleck einer Erinnerung war – schließlich in der Nacht vollends verflackerte und verschwand. Und die Toten rückten weiter dem Feuer entgegen.
    Die Haruchai wichen zurück, zogen Linden und die Steinhausener mit sich. Pechnase und die Erste machten sich mit schmerzerfüllten Gliedmaßen daran, sich um Seeträumer zu kümmern. Hohl rührte sich nicht. Er stand den Toten mitten im Weg und beobachtete Covenants Opfer mit Belustigung in den Augen. Doch die Toten zogen beiderseits an ihm vorüber, drängten vorwärts. Not und Hoffnung schimmerten aus ihren perligen Gesichtern.
    Covenant streckte ihnen seine Arme entgegen, als wären sie allesamt eins, niemand anderes als Schaumfolger in vielfacher Gestalt, und während er sie in seiner Umarmung umfing, weinte er weißes Feuer. Die wilde Magie fuhr mit Schmerzen in sie, versengte sie auf die Weise, wie eine körperliche Verbrennung ihre Leiber versengt hätte. Ihre Gestalten verkrampften sich starr, Kiefer klafften, Augen traten hervor: Geister schrien ihre Seelenqual hinaus. Aber ihre Schreie waren zugleich Gelächter. Und das Leben gewann die Oberhand.
    Covenant vermochte die toten Heimatlosen nicht in seinen Armen zu halten. Sie kamen in seine Arme, aber sie besaßen keine Körper, die er hätte an sich drücken können. Nichts füllte seine Umarmung aus; keine Berührung, kein Segen verhalf ihm zu sich selbst zurück. Er hätte ebensogut allein im Feuer stehen können.
    Doch das Lachen verblieb ihm. Es zeugte von froher Heiterkeit, Freude und Wiederaufrichtung, und Schaumfolger hätte es mit den toten Riesen zu teilen verstanden. Es drang in seine Ohren wie die Fluten der See und hielt ihn aufrecht, bis alles andere dahin war – bis er seine gesamte Kraft an den Himmel verlodert hatte und sich die Nacht über ihm schloß wie alle Wasser der Welt.

27
     

Riesenfreund
     
     
    Die Dromond Sternfahrers Schatz traf am folgenden Morgen im Glanz ihrer weißen Segel ein, als wäre sie gerade erst aus der Spiegelung der Sonne auf dem blauen Meer erschaffen worden. Sie schob sich in Sicht wie ein steinernes Kastell, das kühn mit dem Wind dahinschwebte, auf sonderbar schöne Weise sowohl geschwind wie auch wuchtig, ganz in Übereinstimmung mit der Anmut und Stärke der Riesen. Covenant beobachtete von der Klippe oberhalb Herzeleids herab, wie sie sich näherte. Er saß weit genug entfernt vom Rande des Abgrunds, um seine Höhenangst bändigen zu können, und nahe genug, um einen guten Ausblick zu haben. Linden, Sunder und Hollian befanden sich bei ihm, obwohl er nur die beiden Steinhausener darum gebeten hatte, ihn auf die Klippe zu begleiten. Brinn, Cail, Harn und Stell waren ebenfalls anwesend. Und Hohl war Covenant und Linden ohnehin durch Herzeleid nach oben gefolgt; seine Schwärze gab keinerlei Aufschluß über seine Beweggründe. Nur Hergrom und Ceer waren drunten bei den Riesen geblieben.
    Einige Zeit zuvor hatte Sunder Covenant berichtet, wie er gerettet worden war, als seine Macht schwand. Linden hatte ihn, während er im Feuer stand, unter Beobachtung gehabt, seine wilde Magie mit ihrem Wahrnehmungsvermögen ausgelotet, die Grenzen seiner Ausdauer eingeschätzt. Einen Moment bevor die weiße Glut flackerte und erlosch, hatte sie einen Warnruf ausgestoßen. Seeträumer war in die Flammen gestürmt und hatte sie auf der anderen Seite des Feuers mit Covenant in den Armen verlassen. Nicht einmal Covenants Kleidung war angekohlt worden.
    In der Morgendämmerung war er zu sich gekommen, als erwache er aus dem ersten friedlichen Schlummer seines Lebens. Die Sonne hatte aufs Felsgestein geschienen und die Gesichter Lindens und der Ersten erhellt, die bei ihm saßen und ihn betrachteten. Die eherne Schönheit der Ersten hatte gewirkt, als verberge sich dahinter tiefe Zärtlichkeit. Lindens Blick jedoch hatte Zwiespältigkeit und Unentschiedenheit bezeugt.
    »Weshalb hast

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