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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Amerie und Yosh, wie sie um Felices bewußtlosen Körper herumstanden. Der japanische Krieger sagte: »Ich habe Claudes Holzbearbeitungswerkzeuge und die Messer und Beile und Sägen aus unseren Überlebens- und Kleinbauern-Packs gefunden.« Er hielt Richard ein grausig beflecktes Paket hin. »und hier sind außerdem ein Soldatenbogen und Pfeile, die die Zigeuner übersehen haben.«
    »Wir sind dir dankbar, Yosh«, antwortete der alte Mann. »Der Bogen könnte sehr wichtig werden. Wir haben, abgesehen von den Überlebensrationen, nur wenig zu essen, und bei der Ausrüstung sind nur Schlingen und Angelzeug. Die Leute, die mit Basil nach Süden gehen, werden Zeit haben, neue Waffen herzustellen, wenn sie das Jura-Ufer erreichen. Aber für unsere Gruppe ist die Gefahr, zu Lande verfolgt zu werden, viel größer. Wir müssen in Bewegung bleiben und auf dem Marsch jagen.«
    »Aber du solltest mit uns gehen, Yosh«, sagte Amerie. »Willst du deine Meinung nicht ändern?«
    »Ich habe meinen eigenen Überlebenspack und Tats Lanze. Ich werde den Rest der Werkzeuge nehmen, die ich für die Leute am Ufer besorgt habe. Aber ich will nicht mit ihnen gehen, und ich will nicht mit euch gehen.« Er wies zum Himmel, wo bereits dunkle Flecken im morgendlichen Gold kreisten. »Ich habe hier eine Pflicht zu erfüllen. Die Ehrwürdige Schwester hat meinem armen Freund die Letzte Ölung gegeben. Aber Tat darf nicht den Aasgeiern überlassen werden. Wenn ich fertig bin, plane ich, zu Fuß nach Norden bis zur Marne zu wandern. Sie vereinigt sich mit der Seine des Pliozän, und die Seine mündet in den Atlantik. Ich glaube nicht, daß die Tanu sich die Mühe machen werden, einen einzelnen Mann zu verfolgen.«
    »Nun gut aber halt dich hier nicht zu lange auf!« meinte Richard zweifelnd.
    Der Ronin kniete schnell neben Felices schlaffem Körper nieder und küßte sie auf die Stirn. Mit seinen ernsten Augen sah er von einem zum anderen. »Ihr müßt für dies wahnsinnige Kind gut sorgen. Wir verdanken ihr unsere Freiheit, und wenn Gott will, wird sie ihr Ziel doch noch erreichen. Das Potential hat sie.«
    »Das wissen wir«, erklärte die Nonne. »Geh mit Gottes Segen, Yoshimitsu-san!«
    Der Krieger stand auf, verbeugte sich und verließ sie.
    »Auch für uns wird es Zeit, zu gehen«, sagte Claude. Er und Amerie nahmen den rührend leichten Körper des Mädchens auf, während Richard zusammen mit den Werkzeugen und Waffen ihren Helm und Rucksack einsammelte.
    »Ich kann einhändig segeln«, erklärte der Pirat, als sie die wartenden Boote erreichten. »Legt Felice zu mir rein, und ihr beiden folgt.«
    Als letzte, die Segel setzten, stießen sie ab, und sie atmeten erst auf, als sie weit vom Land entfernt waren. Das Wasser des Sees war kalt und von einem undurchsichtigen Blau. Es stammte von den Flüssen des Jura und der Vogesen im Nordosten. Amerie starrte auf das zurückweichende Ufer, wo sich zögernd Aasvögel niedersenkten.
    »Claude ... ich habe nachgedacht. Warum ist Epone an diesen fürchterlichen Wunden nicht eher gestorben? Sie war buchstäblich in Stücke gerissen worden, ehe Richard und Yosh und Dougal in ihre Nähe kamen. Sie hätte verbluten oder am hypovolemischen Schock sterben müssen. Aber das tat sie nicht.«
    »Die Leute im Fort haben dir erzählt, daß die Tanu nahezu unverwundbar sind. Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich weiß es nicht vielleicht habe ich angenommen, diese Aliens seien fähig, ihre koerziblen Kräfte zur Abwehr von Angreifern einzusetzen. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, daß ein Tanu derartige körperliche Verletzungen überleben könnte. Es ist schwer, sie sich nicht als annähernd menschlich vorzustellen, zumal angesichts des Zuchtprogramms, über das Epone zu uns sprach.«
    »Sogar menschliche Wesen ohne Metafunktionen haben sich sehr zäh ans Leben geklammert. Ich habe in den Kolonien Dinge erlebt, die verdammt nahe an ein Wunder heranreichten. und wenn du die Verstärkung der mentalen Kräfte bedenkst, die die Tanu mit dem Ring erzielen ...«
    »Ob sie hier im Exil wohl Einrichtungen zur Regenerierung haben?«
    »Das glaube ich schon, in den Städten. und Gott weiß, welche sonstigen Techniken. Bisher haben wir nur die Ringe gesehen, den Apparat zur Messung der Gehirnströme und das Spürgerät, mit dem sie uns bei unserer Ankunft durchsuchten.«
    »Ach ja. und das bringt uns zu dem tödlichen Dolch.«
    Der alte Mann streifte seine Buschjacke ab und stopfte sie als Kissen zwischen seinen

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