Das vielfarbene Land
nur, um uns zu befreien, sondern auch, um die anderen zu retten Bryan, Elizabeth, Aiken, Stein. um alle menschlichen Sklaven zu befreien! Siehst du das nicht ein? Ich hätte es geschafft. Mit dem goldenen Ring hätte ich dieses Ding in meinem Innern zähmen und benutzen können.«
Amerie hörte sich selbst plappern: »Wir alle sind dir dankbar, Felice. Glaub mir! Wir waren einfach zu überwältigt von allem, als daß wir nach dem Kampf etwas hätten sagen können. und Dougal er war einfach zu schnell für Basil und Yosh, die ihn aufhalten wollten, und zu verrückt, um sich bewußt zu sein, was er tat, als er den Ring fortwarf. Wahrscheinlich glaubte er, vor Epones Macht erst sicher zu sein, wenn der Ring von ihrem Körper getrennt wäre.«
Felice antwortete nicht. Nach einer Weile meinte die Nonne: »Vielleicht kannst du einen anderen bekommen.«
Ein Seufzer. »Sie wissen jetzt über mich Bescheid, deshalb wird es sehr gefährlich sein. Aber ich muß es versuchen. Vielleicht eine andere Karawane überfallen oder vielleicht sogar nach Finiah gehen. Es wird schwer sein, und ich werde Hilfe brauchen.«
»Wir werden dir helfen.«
Felice lachte leise.
»Ich werde dir helfen. Ich werde mich noch für eine ganze Weile nicht in eine Einsiedelei zurückziehen.«
»Ah. Das ist ... gut. Ich brauche deine Hilfe, Amerie. Ich brauche dich!«
»Felice. Mißversteh mich nicht.«
»Oh, ich weiß alles über deinen Eid, zu entsagen. Aber den hast du vor sechs Millionen Jahren in einer anderen Welt abgelegt. Jetzt glaube ich, daß du mich ebenso sehr brauchst, wie ich dich.«
»Ich brauche deinen Schutz. Den brauchen wir alle.«
»Du brauchst mehr als das.«
Amerie wich zurück, stolperte über einen Stein, fiel und riß sich die verschorften Schnittwunden an ihren Händen auf.
»Komm, ich helfe dir!« sagte Felice.
Aber die Nonne mühte sich ohne Unterstützung auf die Füße und kehrte an die glühenden Reste des Lagerfeuers zurück, wo die anderen schliefen. Sie taumelte und krallte die Finger in die zerschlitzten Handflächen, so daß die Nägel die Wunden noch weiter öffneten. Hinter ihr lachte Felice in der Dunkelheit.
16
»Es ist soweit, Sukey. Du mußt die endgültige Entladung aufnehmen.«
»Aber kann ich das? Ich könnte es wieder vermasseln, Elizabeth.«
»Das wirst du nicht. Du bist imstande, diese Maßnahme zu seiner Heilung zu treffen. Mich würde er es nicht tun lassen, aber du kannst es. Hab keine Angst!«
»Gut. Laß ihn langsam aus dem neuralen Bad des Rings kommen. Ich bin bereit.«
... Maisfelder in Illinois, flach wie ein Tisch. Sie erstrecken sich von Horizont zu Horizont, und die Spielzeughäuser und Nebengebäude der Farmen stehen einsam inmitten der Unendlichkeit. In einer der Furchen sitzen ein drei Jahre alter Junge und eine Schäferhündin. Der Junge, geschickt mit den Händen und voll toller Einfälle, überlistet einen angeblich kindersicheren Verschluß und entfernt einen Peilsender von seinen Jeans. Er hält ihn der Hündin hin. Sie ist trächtig und hat Appetit auf die seltsamsten Dinge, und so verschluckt sie ihn. Der Junge steht vom Boden auf und tippelt in der Furche auf ein weit entferntes, interessantes Geräusch zu. Die Hündin, von ihrem elektronischen Imbiß nicht befriedigt, läuft zum Farmhaus, wo der Lunch zubereitet wird ...
»Nein! Dorthin kann ich nicht zurückgehen!«
»Still. Du kannst es! Du bist nahe daran, ganz nahe.«
... Eine Robot-Erntemaschine, beinahe so groß wie das Farmhaus und von leuchtender Orangefarbe, bewegt sich vorwärts, verschluckt dreißig Reihen von Maispflanzen auf einmal, zermahlt die Stengel zu nützlicher Pulpe, schält die Kolben lang wie der Unterarm eines Mannes und verpackt die dicken goldenen Körner zum Versand an andere Farmen im ganzen Galaktischen Milieu in Container. Diese neue Mais-Hybride wird zwanzig Kubikmeter Körner pro Hektar liefern ...
»Ich will nicht hinsehen. Zwing mich nicht, hinzusehen!«
»Sei ruhig! Nimm es nicht so schwer! Komm mit mir! Nur ein einziges Mal noch!«
... Der kleine Junge wandert die gerade Furche entlang, wo die schwarze Erde zu krümeligem grauem Staub gebacken ist. Riesige Pflanzen ragen über ihm auf, braune Quasten vor dem blauen Himmel, geschwollene Kolben, reif und zur Ernte bereit, drängen sich aus den Halmen. Der Junge geht auf das Geräusch zu, aber es ist weit von ihm entfernt, und so muß er sich hinsetzen und ein bißchen ausruhen. Er lehnt sich gegen einen Maishalm, der so dick
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