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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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kümmern. Wir haben ein paar gestohlene Medikamente, aber viele von ihnen sind nicht dafür geeignet, von Laien angewendet zu werden. Sie werden jede Menge zu tun finden schlecht verheilte Knochenbrüche, Pilzinfektionen, innere Parasiten. Wenn die gegenwärtige Notlage vorbei ist, werden Uwe Guldenzopf und Tadanori Kawai Sie in unser Dorf bei den Verborgenen Quellen nordwestlich von hier bringen. Sie sollen in meinem eigenen Häuschen wohnen, und die Leute werden zu Ihnen kommen.«
    Häuptling Burke sagte: »Khalid Khan wird die Leute anführen, die das Eisen schmelzen. Sagen wir, zehn starke Männer. Claude kann Khalid sagen, wonach sie Ausschau halten müssen, und wenn die Jungs das Erz finden und sich gleich an die Arbeit machen, können sie eine schöne Zahl von Waffen fertig haben, bis wir wiederkommen.«
    »Wenn wir wiederkommen!« rief Richard aus. »um Himmels willen, warum setzt jeder schlicht voraus, daß ich bereit bin, bei diesem Plan mitzumachen? Ich denke nicht daran! Sobald die Tanu sich abgekühlt haben, haue ich hier ab!«
    »Du kannst nicht kneifen«, sagte Felice. »Wir brauchen dich.«
    »Soll doch der andere Kerl dieser Eier-Flieger den Piloten machen! Ich kämpfe anderer Leute Kriege nicht aus.«
    Madame berührte mit einer Hand die schwarze Samtweste von Richards Kostüm. »Der Fliegende Holländer, nicht wahr? Ich habe in Lyon viele Aufführungen von ihm gesehen ... Oh, Richard! Das braucht nicht Ihr Schicksal zu sein. Laufen Sie nicht fort! Wir brauchen Sie. Helfen Sie uns anderen, die Freiheit zu gewinnen, und finden Sie dabei Ihren eigenen Frieden! Stefankos Flugerfahrung ist sehr begrenzt. Sie wissen doch, wie das mit unseren vollautomatischen Eiern war. Aber Sie! Sie haben sich gerühmt, die fortschrittlichsten Sternenschiffe, Orbit-Landefähren und sogar primitive Flugzeuge geflogen zu haben. Wenn irgend jemand unter uns mit der fremden Maschine fertig wird und den Speer Lugonns zurückbringen kann, sind Sie es!«
    Ihre Gedanken schienen ihn zu umarmen seine Einwände zu beseitigen, seine Furcht zu überwinden. Richard spürte, daß sein Entschluß gegen seinen Willen ins Wanken geriet. Er wußte, die verdammte Frau koerzierte ihn, spielte ihre eigene Melodie auf seinem Superego, beugte seinen Willen. Aber je mehr er sich gegen sie wehrte, desto zwingender wurde ihr mentaler Griff ...
    Richard! Lieber Sohn, sollte ich dich nicht kennen? Ich, die Mutter von einhunderttausend unglücklichen Reisenden, die zu mir als ihre letzte Hoffnung kamen? Du bist immer allein gewesen, immer auf dein eigenes Ich fixiert und voll Angst, dich anderen Menschen zu öffnen, denn wer das tut, riskiert Ablehnung und Schmerz. Aber wir sind dazu geboren, dies Risiko auf uns zu nehmen, wir Menschen. Wir können nicht allein leben, können allein kein Glück und keinen Frieden finden, können allein nicht lieben. Der Mensch, der allein ist, muß immer fliehen, immer suchen. Er flieht vor der Einsamkeit ohne Ende. Er sucht, ob er will oder nicht, nach einem anderen, der seine Leere füllen soll ...
    Richard wich vor der schrecklichen alten Frau zurück, bis das morsche Holz des Baumes ihn aufhielt. Er versuchte, sich zu verteidigen gegen den Druck ihrer Not und Hoffnung und verdammt soll sie sein! ihr echtes Mitgefühl, das wie ein Gesundbrunnen aus ihr herausfloß und seine gesprungene, schmutzige Seele heilte.
    Laut sagte sie: »Kommen Sie mit uns, Richard! Helfen Sie uns uns allen, die wir Sie brauchen. Ich kann Sie nicht wirklich koerzieren. Nicht über einen flüchtigen Moment hinaus. Sie müssen sich aus freiem Willen entscheiden, uns zu helfen. und zum Ausgleich dafür werden Sie erhalten, wonach Sie gehungert haben.«
    »Verdammt sollen Sie sein!« flüsterte er.
    Mein armer befleckter Kleiner. Du bist sterblich selbstsüchtig gewesen und hast für deine Torheit bezahlt. Das Milieu zwang dich zu zahlen. Aber deine Sünde bleibt bestehen wie meine eigene, und die wirkliche Buße dafür muß in der gleichen Währung bezahlt werden wie die unrechtmäßig benutzte. Der Verlust deines Stemenschiffes, deines Lebensunterhalts war nicht genug, das weißt du selbst! Du mußt von dir selbst geben, und dann wirst du dich nicht länger verachten. Hilf uns! Hilf deinen Freunden, die dich brauchen!
    »Verdammt!« Er blinzelte die Feuchtigkeit weg, die ihm in die Augen gestiegen war.
    Gerettet.
    Seine Worte waren kaum hörbar. »Na gut.« Die anderen sahen ihn alle an, aber er konnte ihnen nicht in die Augen blicken.

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