Das vielfarbene Land
Rieskessel bei Nördlingen! Natürlich! Was sind wir für ein Haufen von Idioten gewesen! Hansi! Gert! Davon haben wir schon im Kindergarten gehört!«
»Teufel, ja«, sagte die Stimme eines anderen Mannes aus ler Menge. und ein dritter Geringer setzte hinzu: »Aber du wirst dich erinnern, Uwe, uns Kindern wurde erzählt, ein Meteorit habe ihn gemacht.«
»Das Schiffsgrab!« rief eine der Frauen. »Wenn es nicht nur ein Mythos ist, dann haben wir eine Chance! Es könnte uns tatsächlich gelingen, die Menschheit von diesen Bastarden zu befreien!« Alle Anwesenden brachen in Rufe der Begeisterung aus.
»Seid leise, um der Liebe Gottes willen!« beschwor Madame sie. Sie hielt die Hände wie im Gebet vor der Brust gefaltet. »Sind Sie sicher?« fragte sie Claude. »Sie wissen genau, daß dieses ... dieses Ries das Schiffsgrab sein muß?«
Der alte Paläontologe zog einen Ast aus dem Holzstapel, strich auf einem Stück Boden das Holzmehl glatt und zeichnete eine senkrechte Reihe von Ixen hinein.
»Das sind die Vogesen. Wir sind auf der westlichen Flanke, ungefähr hier.« Er stach den Stock in den Staub und zog parallel zu der Bergkette und östlich von ihr eine Gerade. »Das ist der Rhein, der im großen und ganzen von Süden nach Norden durch einen breiten tektonischen Graben fließt. Finiah liegt hier am Ostufer.« Weitere Ixe wurden hinter der Tanu-Stadt gezeichnet. »Das ist der Schwarzwald, nord-südlich verlaufend wie die Vogesen. Die gleiche geologische Struktur. und dahinter biegt in nordöstlicher Richtung der Schwäbische Jura ab. Diese Linie, die ich hier unter dem Jura ziehe, ist die Donau. Sie fließt nach Osten und mündet in die Pannonische Lagune in Ungarn, irgendwo da drüben unter dem Holzstapel. und genau hier ...«
Alle waren sie aufgestanden, bemühten sich, etwas zu sehen, und hielten den Atem an, als der alte Mann seinen Ast nach unten stieß.
»... ist der Rieskrater. Ein Dutzend Kilometer nördlich der Donau, da, wo in der Zukunft die Stadt Nördlingen liegt, vielleicht dreihundert Kilometer östlich von hier. und so sicher, wie Gott kleine grüne Äpfel geschaffen hat, ist das unser Schiffsgrab. Es ist ein Krater mit mehr als fünfundzwanzig Kilometern Durchmesser. Der größte in Europa.«
Aufruhr brach aus unter dem geringen Volk. Die Menschen drängten sich heran, um Claude zu gratulieren und sich ihre Weinbecher neu füllen zu lassen. Irgend jemand holte eine Rohrflöte hervor und begann eine muntere Weise zu spielen. Andere lachten und tanzten umher. Der Tag, der mit einer überstürzten Flucht vor den feindlichen Aliens begonnen hatte, schien jetzt als Fest enden zu wollen.
Madame ignorierte die Feiernden und flüsterte Häuptling
Burke etwas zu. Sie und der Indianer winkten den Mitgliedern von Gruppe Grün und zogen sich mit ihnen in einen dunklen Teil der hohlen Sequoie zurück. »Es mag möglich sein«, sagte Madame, »gerade eben möglich, den Plan noch dies Jahr durchzuführen. Aber das erfordert einen sofortigen Aufbruch. Sie übernehmen die Führung, Peo! und ich werde die Heulenden aufspüren und von lindlichen Handlungen zurückhalten. Wir werden auch Ihre Hilfe benötigen, Claude, um den Krater zu finden, und die Hilfe Felices, um wilde Tiere zu koerzieren. Richard brauchen ir, weil er eine Flugmaschine steuern kann, falls wir wirklich eine finden sollten, die noch funktioniert. Wir werden auch Martha mitnehmen, die eine sehr gute Ingenieurin gewesen ist und sich daran beteiligen wird, die Funktionsweise er fremden Maschinen festzustellen und sie zu reparieren, Dann ist da noch Stefanko, der Eier-Transporter getestet hat. r kann Richard notfalls assistieren, und vielleicht ist er imstande, ein zweites Flugzeug zu steuern.« »Sieben Leute«, meinte Häuptling Burke. »Zwei von ihnen aIt, und Martha ist nicht kräftig. Das ist ungünstig, Madame. zu wenige für eine kampfstarke Truppe, zu viele für eine schnelle. Auch mit Felice und mir als Begleitschutz wird es eine mühselige Reise werden.«
»Ich möchte, daß Amerie mitkommt«, sagte Felice. »Wir könnten eine Ärztin brauchen.«
Die Nonne hob in einer unsicheren Geste den unverletzten Arm. »Ich bin bereit dazu aber ich denke, ich würde eher eine Last als eine Hilfe sein.« »Es kommt überhaupt nicht in Frage, daß Sie uns begleiten, ma Soeur«, erklärte die alte Frau und sah Felice scharf an. Den besten Dienst leisten Sie uns, wenn Sie hierbleiben, tue Gesundheit zurückgewinnen und sich um die Leute
Weitere Kostenlose Bücher