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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Millionen Jahre in der Zukunft immer noch bekannt sein?« Der König winkte dem Paläontologen, und dieser trat näher. »Du da, Claude. Sag mir haben eure Leute in der Zukunft noch eine Erinnerung an uns?«
    Claude lächelte den kleinen Alien an und ließ seinen Blick über den phantastischen Saal hinwandem, der im Herzen des höchsten Berges der Vogesen lag.
    »Euer Majestät, in diesem Augenblick sind die direkten Vorfahren der Menschheit kleine Affen im Wald. Sie haben keine Sprache und deshalb keine Möglichkeit, irgendwelche Erinnerungen an ihre Nachkommen weiterzugeben. Primitive menschliche Wesen im Besitz einer Sprache werden sich erst in zwei oder drei Millionen Jahren entwickeln, und zuverlässige mündliche Überlieferungen treten erst... oh, sagen wir acht- oder neuntausend Jahre vor meiner Zeit auf. Würden Sie nicht zustimmen, daß das Wissen um kleine, die Gestalt ändernde fremdrassige Wesen in unterirdischen Behausungen bei der zukünftigen Menschheit höchst unwahrscheinlich ist?«
    Der König zuckte die Achseln. »Es war nur so ein Gedanke ... Also du weißt, wo das Schiffsgrab ist, he?«
    Claude antwortete: »Ich denke schon. und Sie haben keine moralischen Einwände, wenn wir es zum beiderseitigen Vorteil plündern?«
    Yeochees grüne Knopfaugen blitzten gefährlich. »Sei vorsichtig, alter Claude. Ihr werdet das Schiff keines Gegenstandes berauben, der nicht in angemessener Frist und zwar mit Zinsen zurückerstattet werden kann, wenn der ungerechte Vorteil, den der verabscheuungswürdige Feind über uns gewonnen hat, ausgeglichen ist.«
    Madame sagte: »Wir werden Ihnen helfen, dies Ziel zu erreichen, Monseigneur. Ich habe es als Teil meiner Buße geschworen! Wenn es den Tanu nicht mehr möglich ist, Menschen zu versklaven, ist der Status quo zwischen Ihren beiden Rassen wiederhergestellt. und unser erster Schlag wird gegen Finiah geführt werden unter Benutzung einer Flugmaschine und des Speers vom Schiffsgrab.«
    Der König drehte seinen Bart in goldene Stricke. »Der Zeitfaktor! Es sind nur noch drei Wochen bis zur Tag- und Nachtgleiche dann noch eine und eine halbe Woche, und wir haben den Waffenstillstand für das Treffen zum Großen Wettstreit. Hmm. unsere Truppen brauchen wenigstens eine Woche, um einen Angriff gegen die Tanu vorzubereiten. Besteht eine Chance, daß Sie mit dem Flieger und. dem Speer vor Beginn des Waffenstillstands wieder hier sind? Wir wären bereit, uns Ihnen bei einem Angriff anzuschließen, wenn wir wirklich hoffen könnten, Velteyn und seinen fliegenden Zirkus abzuschießen. Ein Erfolg in Finiah würde die Moral unserer Jungen und Mädchen bei den Spielen dieses Jahres auf den Zenit heben.«
    Die alte Frau wandte sich an Claude. »Ist es denkbar, daß wir innerhalb eines Monats bis zum Ries und zurück kommen?«
    »Wir könnten es schaffen. Aber nur, wenn wir einen Führer erhalten, der uns auf dem kürzesten Weg zu der Stelle der Donau bringt, wo sie mit kleinen Booten befahrbar wird. Das müßte ein Ort jenseits des Schwarzwaldes in einem sedimentgefüllten Becken sein der molassischen Schwelle zwischen dem Schwäbischen Jura und den Alpen. Wahrscheinlich wird der Fluß so sanft durch die Molasse fließen wie der
    Süße Afton. Wir würden dann mühelos zum Ries segeln und zurück fliegen.«
    »Innerhalb eines Monats?« drängte der König.
    »Wenn Sie Ihre Machtbefugnisse dafür einsetzen, uns einen Führer zu besorgen, ist es möglich.«
    Fitharn trat vor. »Der mächtige Sharn-Mes schlug vor, einen gewissen Sugoll als Begleiter der Expedition einzusetzen. Ein übellauniger Bursche, selbst für einen Heuler, und nicht allzu loyal. Aber er behauptet, das Feldberg-Land und sogar die Wasserhöhlen hinter dem Paradies-Schlund zu beherrschen. Sharn-Mes meint, wenn irgend jemand diesen Fluß kennt, ist es Sugoll. Ich kann die Leute hier zu seiner Höhle bringen, wenn du Madame Vollmacht gibst, seine Dienste zu verlangen.«
    »Oh, schon gut«, brummelte der König. Er hockte sich nieder und begann unter dem Thron herumzusuchen. Schließlich zog er einen kleinen Koffer hervor, der aussah, als sei er aus schwarzem Onyx geschnitzt. Nach einigem Fummeln mit dem goldenen Schloß warf Yeochee den Deckel zurück, kramte in dem Koffer und förderte einen Parker-Kugelschreiber des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts und ein sehr zerknittertes, beflecktes Stück Pergament zutage. Immer noch auf dem Boden kniend, kritzelte er eine Reihe schwungvoller Schriftzeichen und versah sie

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