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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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mit der königlichen Unterschrift.
    »Das sollte genügen.« Er verstaute Schreibmaterial und Koffer und übergab Madame das Sendschreiben. »Damit habe ich mein Bestes getan. Frei übersetzt heißt es: Hilf diesen Leuten, oder du bist dran. Sie haben meine königliche Erlaubnis, diesen Sugoll zu Schleim zu koerzieren, wenn er Ihnen das Leben schwer macht.«
    Madame nickte würdevoll und steckte das Pergament ein.
    Ein krummbeiniger kleiner Bursche in einem gegürteten roten Kittel trottete in den Audienzsaal und salutierte dem König. »Ihr habt geläutet, Schrecklicher?«
    »Wir sind hungrig und durstig«, erklärte der Monarch der inendlichen Hölle. Er wandte sich abrupt von dem Diener ab und schoß Madame eine Frage zu. »Sie glauben wirklich, daß diese Expedition eine Erfolgschance hat?«
    »Ja«, bestätigte sie feierlich. »Kapitän Richard hier war Sternenschiff-Meister. Er wird fähig sein, eine der Flugmaschinen, von denen Ihre Legenden berichten, zurückzufliegen, wenn sie von den Elementen nicht zerstört worden sind. Martha und Stefanko besitzen technisches Wissen, das uns in die Lage versetzen wird, sowohl die Flugmaschine als auch den Speer betriebsbereit zu machen. Häuptling Burke und Felice werden uns unterwegs gegen Gefahren der Natur schützen. Ich selbst will meine Metafunktionen dazu einsetzen, feindliche Mitglieder Ihrer eigenen Rasse sowie Tanu, die uns vielleicht verfolgen, zu verwirren. Professor Claude wird uns zu dem Krater führen, wenn wir nur erst sicher auf dem Fluß sind. Was den Erfolg betrifft ...« sie zeigte ein frostiges Lächeln -, »das liegt bei le bon dieu, n'est-ce pas?«
    Yeochee maß sie mit einem finsteren Blick. »Warum können Sie nicht englisch sprechen wie ein normales menschliches Wesen? Habe ich nicht schon genug Scherereien mit Ihnen? Oh ich gebe zu, der Plan hört sich gut an. Aber ebenso war es auch mit dem Plan, einen Tunnel unter der Stadtmauer von Finiah zu graben und diesen verdammten Guano-Sprengstoff explodieren zu lassen, den Ihre Leute zusammengebraut hatten. und in der letzten Minute leitete Velteyn den Rhein in den Graben! Einhundertunddreiundachtzig Firvulag schwammen in einer Suppe aus Vogelscheiße um ihr nacktes Leben!«
    »Diesmal wird es anders sein, Monseigneur.«
    Yeochee winkte dem Diener. »Bring mir vom besten Ale! und laß Mariposa, den neuen menschlichen Koch den mit der Nase eine dieser großen flachen ungedeckten Torten mit geschmolzenem Chamois-Käse und Tomatensoße und der neuen Wurst backen.«
    Der Diener verbeugte sich tief und rannte hinaus.
    »Wir haben also Ihre Erlaubnis, sofort zu der Expedition aufzubrechen?« fragte Madame.
    »O ja, ja«, knurrte der König gereizt. Er zog den goldenen Bademantel enger um sich. »Tatsächlich befehlen wir sie. und jetzt seid ihr entlassen ... Fitharn, du bleibst hier. Ich habe etwas mit dir zu besprechen.«
    Die Palastwachen, die während der Audienz unbeweglich in ihren schwarzen Glasrüstungen dagestanden hatten, stießen die kurzen Lanzen auf den Boden und trafen Anstalten, die menschlichen Besucher hinauszugeleiten. Aber die kleinste weibliche Person, die mit der Wolke hellen Haars, die kaum so groß war wie eine Firvulag-Frau, hatte die Kühnheit, auszurufen:
    »Eure Majestät! Noch ein Wort.«
    »Oh, ist recht«, seufzte der König. »Ich weiß, wer du bist. Vermutlich glaubst du immer noch, wir müßten dir einen goldenen Ring geben.«
    »Lassen Sie mich nicht warten!« Felice nagelte ihn mit einem Blick fest, der noch durchdringender war als der Madames. »Mit einem goldenen Ring könnte ich dafür garantieren, daß diese Expedition ein Erfolg wird.«
    Der König schenkte ihr ein Lächeln, und er hoffte, daß es gewinnend war. »Ich weiß alles über deine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Du wirst zu gegebener Zeit mit der Erfüllung deines Herzenswunsches belohnt werden. Aber nicht gleich! Zuerst hilfst du unsern Freunden, den Speer und den Flieger zu holen. Solltest du zufällig Lugonns Ring dort am Krater finden, nimm ihn dir! Wenn nicht, werden wir nach eurer Rückkehr sehen, was wir tun können. Liefert die Ware ab, und dann reden wir über Geschenke.«
    Er entließ sie mit einer Handbewegung, und die Wachen führten die Menschen hinaus.
    »Sind sie weg?« flüsterte Yeochee, sprang vom Thron und lugte in die Dunkelheit hinein.
    »Sie sind weg, King«, bestätigte Fitharn. Er setzte sich auf den Rand der königlichen Plattform, zog einen Stiefel aus und ließ ein Steinchen

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