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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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werde ich mich um sie kümmern. Du kannst uns verlassen.«
    »Ja, Herr.« Geräusch einer sich schließenden Tür.
    Elizabeth umklammerte die Lehnen ihres Sessels, wartete darauf, daß der Schmerz zurückkehrte. Als er nicht kam, entspannte sie sich und öffnete langsam die Augen. Sie saß an einem niedrigen Tisch, auf dem Speisen und Getränke standen. Ihr gegenüber stand neben einem hohen Fenster ein außergewöhnlicher Mann. Er war in Weiß und Rot gekleidet und trug einen schweren Gürtel aus verbundenen viereckigen Goldplatten, die mit roten und milchweißen Edelsteinen besetzt waren. um seinen Hals schlang sich ein goldener Reif, dicke gedrehte Stränge mit einer Schmuckschließe vorn. Seine Finger, die die Steinguttasse mit der Medizin hielten, waren seltsam lang mit hervorstehenden Gelenken. Die vage Frage tauchte in ihr auf, wie er es fertiggebracht haben mochte, die vielen Ringe überzustreifen, die im morgendlichen Sonnenschein glänzten. Das Haar des Mannes, blond und schulterlang, war über seinen Augen zu einem Pony geschnitten. Die Augen waren von einem sehr hellen Blau, scheinbar ohne Pupillen und tief in den Höhlen liegend. Sein Gesicht war schön, trotz des feinen Liniennetzes an den Winkeln des lächelnden Mundes.
    Er war beinahe zweieinhalb Meter groß.
    O Gott. Wo bist du? Was ist das hier für ein Ort? Ich dachte, ich würde zurück in der Zeit ins Pliozän der Erde reisen. Aber dies ist nicht ... dies kann nicht ...
    »O doch.« Seine melodische Stimme klang freundlich. »Mein Name ist Creyn. Sie sind tatsächlich in der Epoche, die als das Pliozän bekannt ist, und auf dem Planeten Erde einige nennen diese Welt das Exil und andere das Vielfarbene Land. Sie sind wegen der Passage durch das Zeitportal desorientiert vielleicht schlimmer als Ihre Gefährten. Aber das ist verständlich. Ich habe Ihnen ein mildes Stärkungsmittel gegeben, das Sie wiederherstellen wird. In ein paar Minuten werden wir uns unterhalten, wenn Sie mögen. Ihre Freunde werden im Augenblick von Leuten unseres Stabes befragt, die alle Neuankömmlinge willkommen heißen. Sie ruhen sich in Zimmern wie diesem aus, essen und trinken eine Kleinigkeit und stellen Fragen, die wir beantworten, so gut wir können. Die Wächter des Portals machten mich auf Ihren Zustand aufmerksam. Sie waren außerdem fähig zu erkennen, daß Sie eine höchst unübliche Reisende sind, was der Grund ist, warum ich Sie selbst befrage ...«
    Elizabeth hatte die Augen wieder geschlossen, während der Mann in leichtem Plauderton sprach. Friede und Erleichterung durchdrangen ihr Gehirn. Es gibt also wirklich ein Land des Exils! und ich habe es wirklich geschafft, heil hineinzukommen. Jetzt kann ich vergessen, was ich verloren habe. Ich kann mir ein neues Leben aufbauen.
    Sie öffnete die Augen weit. Das Lächeln des großen Mannes war ironisch geworden.
    »Ihr Leben wird bestimmt neu sein«, stimmte er zu. »Aber was ist verloren?«
    Du ... du kannst mich hören.
    . Ja-
    Sie sprang auf die Füße, holte tief Atem, stieß einen markerschütternden Schrei aus. Lautwerdung der Ekstase. Leben gefunden wiederhergestellt erneuert! Dankbarkeit.
    Langsam! riet sie sich selbst. Zieh dich von dem Gipfel zurück. Behutsam. Geh nach dem ersten verrückten inneren Sprung vorsichtig. Greif nach dem simpelsten Modus hinaus, mit breiter, breiter Streuung, denn du bist schwach von der Wiedergeburt.
    Ich/wir freuen uns mit dir Elizabeth.
    Creyn. Du erlaubst Seichtfrage?
    Achselzucken.
    Elizabeth schlüpfte unbeholfen unter die Oberfläche seines Lächelns, wo ein ordentlich gewebtes Datennetz passiv darauf wartete, von ihr erforscht zu werden. Aber die tieferen Schichten wurden durch warnende Härte abgeschirmt. Sie schnappte sich die angebotenen Informationen und zog sich schnell zurück. Ihre Kehle war trocken geworden, und ihr Herz hämmerte unter dem Schock der Assimilierung. Sachte! Sachte! Zwei mentale Blocks innerhalb weniger Minuten auf ihre schalenlose Empfindlichkeit. Schiebe Heilung hinaus, erlaube Selbstredigierung. Er kann weder tief noch weit lesen. Aber koerzieren ja. Redigieren ja, nicht stark. Andere Fähigkeiten? Keine Daten.
    Endlich sprach sie laut, mit ruhiger Stimme. »Creyn, du bist kein menschliches Wesen, und du bist kein echter operanter Metapsychiker. Diese beiden Dinge widersprechen meiner Erfahrung, so daß ich verwirrt bin. In der Welt, aus der ich komme, sind nur Personen mit operanten metapsychischen Kräften imstande, in rein mentaler

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