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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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stark?«
    Finde es selbst heraus.
    und wie ich annehme, ist in diesen Halsring ein Mechanismus eingebaut, mit dem ihr mich kontrollieren könnt.
    Das kannst du dir denken.
    Aiken grinste schief. »Besser als grau, weniger als Gold Ich will dir was sagen. Ich nehme es!« Er faltete seinen Poncho sorgsam zusammen und verstaute ihn wieder in der Rückentasche. »Was nun, Chef?«
    »Wir lassen dich vorerst in einem neuen Empfangsraum warten. In einem mit widerstandsfähigerem Schloß. In wenigen Stunden reist du nach unserer Hauptstadt Muriah ab. Mach dir keine Sorgen. Das Leben hier im Exil kann sehr angenehm sein.«
    Solange ich nicht vergesse, wer der Boß ist?
    Bestätigung.
    Die Wächter trieben Aiken Drum durch eine Tür. Er rief über die Schulter zurück: »Laß mir von einem deiner Lakaien einen schönen steifen Drink bringen, ja, Chef? Soviel Kampf erweckt schrecklichen Durst in einem Mann.«
    Creyn mußte lachen. »Du bekommst ihn.« Dann knallten die Wächter die Tür zu und verriegelten sie.

5
    Amerie hatte die Kampfgeräusche im Flur draußen gehört und ihr Ohr an die Bohlen der verschlossenen Tür gedrückt, um eine Bestätigung für ihren Verdacht zu erhalten. Es mußte Stein oder Felice sein. War vielleicht einer von ihnen durch den Translationsschock in den Wahnsinn getrieben worden? Oder gab es einen Grund für den Ausbruch von Gewalttätigkeit?
    Sie riß ihren Rucksack auf und suchte in der Kleinbauern- Ausrüstung nach der kleinen Plastikhülle, die die Bandsäge enthielt. Dann zog sie eine der Bänke zum Fenster hinüber, stopfte ihre Röcke in den Gürtelstrick und sprang hinauf.
    Jetzt säge ich die oberen Stangen des Metallgitters auf der Innenseite halb durch! Ich säge die unteren Stangen vollständig durch, hebele das ganze Ding mit dem Sitzbrett einer anderen Bank, die ich in Stücke schlage, nach außen. Ich könnte den Teppich auflösen und ein Seil aus der Wolle machen aber halt! Mit den Dekamol-Brückenabschnitten müßte es gehen zwei als Leiter und ein dritter zur Überquerung des Hofs mit diesen verdammten Bärenhunden ...
    »Oh, Schwester. Was machen Sie denn da?«
    Sie fuhr herum, behindert durch die Tatsache, daß beide Zeigefinger in den Ringen der Bandsäge steckten. Tully und ein stämmiger Wächter standen in der offenen Tür. Die Jacke des kleinen Befragers war mit dunklen Flecken bedeckt.
    »Bitte, steigen Sie herunter, Schwester. Glauben Sie mir, Sie sind nicht in Gefahr!«
    Amerie kreuzte den Blick mit ihm, dann stieg sie resigniert von der Bank. Der große Wächter streckte die Hand nach der Säge aus, und sie gab sie ihm wortlos. Gr steckte die Säge in eine Tasche ihres Rucksacks und sagte: »Ich werde das für Sie tragen, Schwester.«
    Tully erklärte: »Wir müssen unser übliches Befragungsprogramm wegen eines höchst bedauerlichen Vorfalls beschleunigen. Wenn Sie also Shubash und mich begleiten wollen ...«
    »Ich habe Geräusche eines Kampfes gehört«, erwiderte Amerie. »Wer ist verletzt worden? War es Felice?« Sie ging zu der offenen Tür und sah in den Korridor hinaus. »Barmherziger Gott!«
    Wächter hatten die Toten und Verwundeten entfernt, und Reinigungstrupps spülten mit großen Wassereimern die Wände und den Fußboden ab, aber Spuren der Katastrophe waren immer noch genug vorhanden, daß Übelkeit in ihr aufstieg.
    »Was habt ihr getan?« rief Amerie.
    »Das Blut ist das unserer eigenen Leute«, stellte Tully ernst fest. »Es wurde von Ihrem Gefährten Stein vergossen. Er ist übrigens bis auf blaue Flecken unverletzt geblieben. Aber fünf von unsern Männern sind tot und sieben weitere schwer verwundet.«
    »O Gott! Wie ist das geschehen?«
    »Es tut mir leid, sagen zu müssen, daß Stein zum Berserker wurde. Es muß eine verzögerte Reaktion auf die temporale Translation gewesen sein. Die Passage durch das Zeitportal läßt manchmal tief verborgenen psychischen Sprengstoff explodieren. Wir versuchen, sowohl die Reisenden als auch uns selbst dadurch zu schützen, daß wir Neuankömmlinge in der Erholungszeit eine Weile auf diese Empfangsräume beschränken was auch der Grund ist, warum Ihre Tür verschlossen wurde.«
    »Das mit Ihren Männern tut mir leid«, versicherte Amerie ihm mit aufrichtigem Bedauern. »Steinie ist seltsam, aber ein lieber Mann, wenn man ihn erst einmal kennenlernt. Was wird jetzt mit ihm geschehen?«
    Tully befingerte seinen grauen Kragen. »Wir, die wir das Tor bewachen, haben unsere Pflicht zu tun, und manchmal ist es eine

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