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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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vertrauen?«
    Creyn lachte. »Wir haben etwas, das er möchte.«
    Bryan zuckte zusammen, aber er war klug genug, auf den Köder nicht anzubeißen. Er meinte nur: »Diese lebenswichtigen Güter, die Sie verschiffen das sind vermutlich zum größten Teil Lebensmittel?«
    »In gewissem umfang ja. Aber das Vielfarbene Land fließt buchstäblich über von Fleisch und Getränken. Man braucht es sich bloß zu nehmen.«
    »Also Mineralien. Gold und Silber. Kupfer und Zinn. Eisen.«
    »Kein Eisen. Es ist in unserer ziemlich einfachen Technoökonomie unnötig. Die Tanu-Welten haben sich auf Gebieten, wo die Menschheit Eisen verwendete, traditionsgemäß auf verschiedene Arten unzerbrechlichen Glases verlassen. Es ist interessant, daß auch Sie in den letzten Jahren dies vielseitige Material schätzen gelernt haben.«
    »Vitredur, ja. Trotzdem scheinen Ihre Kämpfer für ihre Rüstungen und Waffen die traditionelle Bronze vorzuziehen.«
    Creyn lachte leise. »In den frühesten Tagen des Zeitportals wurde es für klug gehalten, menschlichen Kriegern auf diese Weise Grenzen zu setzen. Heute, wo das nicht mehr erforderlich ist, halten sich die Menschen weiter an das Metall. Wir gestatten einer Bronze-Technik, sich unter ihren Leuten zu entwickeln, sofern sie nicht in Konflikt mit unseren eigenen Bedürfnissen gerät. Wir Tanu sind eine tolerante Rasse. Wir genügten uns selbst, bevor die Menschen einzutreffen begannen, und wir hängen in gar keiner Weise davon ab, Menschen als Sklaven einzusetzen ...«
    Elizabeths Gedanke gellte: ABGESEHEN VON DER VERSKLAVUNG DER GEBÄRERINNEN.
    »... denn die mühsame und schwere Arbeit wie der Bergbau, die Landwirtschaft und die Sauberhaltung der Städte wird außer in den ganz abgelegenen Siedlungen von Ramas ausgeführt.«
    »Diese Ramas«, fiel Aiken ein. »Warum waren keine in der Burg, um die schmutzige .Arbeit zu tun?«
    »Sie sind von einer gewissen psychischen Empfindlichkeit und brauchen eine ruhige Umgebung, wenn sie mit minimaler Aufsicht funktionieren sollen. In der Torburg ist Streß unvermeidlich ...«
    Raimo grunzte höhnisch.
    Bryan erkundigte sich: »Wie werden die Geschöpfe kontrolliert?«
    »Sie tragen eine sehr vereinfachte Variation des grauen Rings. Aber Sie dürfen mich nicht drängen, Ihnen diese Dinge jetzt zu erklären. Bitte warten Sie bis später, in Muriah.«
    Sie kamen in ein Gebiet, wo die Bäume nicht so dicht beisammenstanden. Riesige Klippen erhoben sich am Fuß eines spärlich bewaldeten Grats. Oben, wo der Kamm den bestirnten Himmel traf, schimmerte farbiges Licht.
    »Ist das die Stadt da oben?« wollte Sukey wissen.
    »Kann es gar nicht sein«, bemerkte Raimo verächtlich. »Seht doch, das Ding bewegt sich!«
    Sie zügelten ihre Chalikos und beobachteten, wie das Glühen sich zu einer dünnen Strähne auflöste, die sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit um die als Silhouetten erkennbaren fernen Bäume wand. Das Licht war eine Mischung vieler Farbtöne, hauptsächlich Gold, aber mit Knoten, die in funkelnder Pracht, wild und hastig, blau, grün, rot und sogar purpurn aufflammten.
    »Ah!« sagte Creyn. »Die Jagd. Wenn sie diesen Weg nehmen, werdet ihr etwas Schönes zu sehen bekommen.«
    »Es sieht aus wie ein riesiges, regenbogenfarbenes Glühwürmchen, das da oben vorbeirast«, hauchte Sukey. »Wie wunderschön!«
    »Ein Tanu-Spiel?« fragte Bryan.
    Sukey stieß einen Ruf der Enttäuschung aus. »Oh sie sind hinter dem Grat verschwunden. Wie schade! Erzähl uns, was die Jagd ist, Lord Creyn!«
    Das Gesicht des Fremden sah ernst aus im Sternenlicht. »Eine der großen Traditionen unseres Volkes. Ihr werdet sie noch viele Male sehen. und ihr sollt selbst entdecken, was die Jagd ist.«
    »und wenn wir brav sind«, warf Aiken frech ein, »dürfen wir dann mitmachen?«
    »Möglich«, antwortete Creyn. »Die Jagd ist nicht nach jedes Menschen Geschmack nicht einmal nach dem jedes Tanu. Aber du ... ja, ich glaube, die Jagd könnte deine ganz speziellen Vorstellungen von Sport ansprechen, Aiken Drum.«
    und einen Augenblick lang waren die Emotionen des Heilers für Elizabeth einfach zu erkennen: Abscheu, vermischt mit einem jahrhundertealten Gefühl der Verzweiflung.

9
    Richard sah Flammen.
    Sie bewegten sich auf ihn zu, oder er bewegte sich auf sie zu, und sie waren von lebhaftem Orange und harzrauchig, und sie erhoben sich in der beinahe windstillen Dunkelheit zu einem hohen, wedelnden Schweif.
    Er sah, daß es ein Haufen brennenden Reisigholzes in der

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