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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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sie auch nichts außer ihrer Beziehung zu dem Mörder. Man sollte ja meinen, daß die hiesige Polizei den Knoten eher lösen kann als wir, aber wenn es nichts als diese Verbindung gibt, tja, dann bedeutet das...«
    »... daß wir alles glasklar vor Augen haben, sobald wir ihn geschnappt haben«, ergänzte Münster. »Aber nicht vorher.«
    »Keinen Furz früher«, verdeutlichte Van Veeteren. »Willst du eine Nachspeise oder nur Kaffee?«
    »Nur Kaffee«, sagte Münster.
     
    »Wenn man die Mühlen nur mahlen läßt«, sagte Münster und versuchte, nicht zu ungeduldig zu klingen, »werden wir früher oder später über irgend etwas stolpern. Oder er schlägt doch noch einmal zu. Wie viele Neuzugezogene gibt es eigentlich? Vielleicht ist er hinter allen her...«
    »Um die fünfzig pro Jahr laut Bausen. Aber laß uns hoffen, daß das Motiv etwas spezifischer ist. Ich glaube, wir können froh sein, daß die Zeitungen Moerks These bisher noch nicht an die große Glocke gehängt haben. Es könnte etwas schwierig werden, allen Neubürgern Polizeischutz zu gewähren. Die Panik, die wir jetzt haben, reicht mir schon. Nein. Laß uns das hier so schnell wie möglich hinter uns bringen, Münster, ich glaube, das ist das beste für alle Beteiligten! Und außerdem will ich bald wieder nach Hause.«
    Ganz meine Meinung, dachte Münster. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, einen Austausch vorzuschlagen, darum zu bitten, daß Reinhart und Rooth herkämen und ihn ablösten, aber das war natürlich keine besonders realistische Idee. Es war wohl besser, davon auszugehen, daß er in der nächsten Zeit zum Einwohnerkreis von Kaalbringen zählen
würde, und es gäbe Schlimmeres, wenn er nur endlich Synn ans Telefon bekäme.
    »Und wie lautet die andere Variante?« erinnerte er sich.
    »Tja«, sagte Van Veeteren und kratzte sich im Nacken. »Daß das Ganze ein Bluff ist, ganz einfach. Der ABC-Mord – sagt dir das was?«
    Münster schüttelte den Kopf.
    »Der Mörder begeht eine Reihe von Morden, um zu vertuschen, daß er nur hinter einem einzigen Opfer her war. Er mordet in alphabetischer Reihenfolge, aber nur das C-Opfer ist wichtig – von seinem Blickwinkel aus, natürlich.«
    »Ach so«, sagte Münster. »Dann wären Eggers und Simmel nur eine Art Ablenkungsmanöver gewesen? Und es geht eigentlich um Rühme ... ziemlich starker Tobak, finde ich.«
    »Die Hauptperson kann auch Eggers oder Simmel gewesen sein, vergiß das nicht! Dann wird es noch stärkerer Tobak.«
    »Du meinst, er hätte hinterher noch weitergemacht? Nein, das ist, glaube ich, psychologisch unmöglich.«
    »Keinesfalls«, sagte Van Veeteren. »Nicht so schnell denkbar, vielleicht. Es kann sich ja auch um Nummer sechs oder Nummer dreizehn handeln... aber ich neige dazu, davon auszugehen, daß es sich hier um keine ABC-Geschichte handelt.«
    »Um was dann?« traute Münster sich nach mehreren Minuten des Schweigens zu fragen.
    Van Veeteren rührte langsam mit einem Zahnstocher in seinem Kaffee herum.
    »Um einen Mörder«, sagte er zögernd, »der ein ganz normaler Bewohner dieser Stadt ist und der einen verdammt guten Grund dafür hat, Heinz Eggers, Ernst Simmel und Maurice Rühme umzubringen. Alles Männer, alle neu hinzugezogen.«
    Gut, dachte Münster. Dann wissen wir also das.
    »Wie viele Kandidaten haben wir?« fragte er.
    »Ich habe das mal überschlagen«, sagte Van Veeteren. »Wenn wir die Frauen beiseite lassen...«
    »Können wir das?«

    »Nein«, sagte Van Veeteren, »aber wir tun es trotzdem. Wie auch die Alten und die Kinder, wozu wir auch kaum berechtigt sind. Ja, dann müßte es sich um ungefähr fünfzehntausend Personen handeln.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Münster. »Können wir nicht alle männlichen Einwohner zwischen fünfzehn und fünfundsiebzig bitten, sich bei der Polizei einzufinden und ihr Alibi anzugeben?«
    »Na klar«, nickte Van Veeteren. »Kropke würde bestimmt nichts dagegen haben, sie in den Computer einzugeben. Dann könnten wir so zu Weihnachten damit fertig sein, nehme ich an.«
    »Wäre nicht schlecht, eine Abkürzung zu nehmen«, sagte Münster.
    »Genau die müssen wir finden«, sagte Van Veeteren und leerte seine Kaffeetasse. »Darum sind wir hier.«
    »Ach so«, sagte Münster. »Und ich habe mich schon gewundert...«
     
    »Was meinst du, auf wen wir uns stürzen sollten?« fragte der Hauptkommissar, als Münster bereits die Hand auf die Türklinke gelegt hatte.
    »Wie meinst du das?«
    »Nun ja, auch wenn es

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