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Das vierte Opfer - Roman

Das vierte Opfer - Roman

Titel: Das vierte Opfer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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Polizeichef dazu?«
    »Ich bin auch der Meinung«, sagte Bausen. »Wenn ich auch nicht hundertprozentig überzeugt bin...«
    »Er kennt einfach zu viele Details«, sagte Moerk. »Woher kann er wissen, welche Kleidung Rühme trug?«
    Van Veeteren zuckte mit den Schultern.
    »Das weiß ich nicht. Aber dafür gibt es sicher eine Erklärung.«
    »Und welche beispielsweise?« setzte Kropke nach.
    »Nun ja, die gewöhnliche Schwatzhaftigkeit reicht meistens ziemlich weit... Frau Linckx kann es ihm beispielsweise erzählt haben.«

    »Das ist zu bezweifeln«, knurrte Kropke. »Ich bin der Meinung, wir sollten das erst noch mal überprüfen. Wir suchen jetzt schon seit mehreren Monaten, und nun, wo endlich mal ein Verdächtiger auftaucht, können wir ihn doch nicht einfach so laufen lassen.«
    »Macht, was ihr wollt«, sagte Van Veeteren. »Ich jedenfalls habe anderes zu tun...«
    »Ja, ja«, beendete Bausen den Disput. »Dann also Ring frei für die nächste Runde.«
     
    »Entschuldigt«, sagte Bang. »Ich wußte nicht, daß hier ein Verhör läuft. Hallo PM!«
    »Hallo«, sagte Wollner.
    »Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?« stöhnte Kropke.
    »Kennt ihr euch?« fragte Bausen.
    »Nun ja«, sagte Bang. »Wir sind Nachbarn... warum sitzt er hier?«
    Wollner blickte zu Boden.
    »Bang«, sagte Bausen und versuchte, seine Stimme zu beherrschen. »Es ist nicht zufällig möglich, daß du in letzter Zeit deine Arbeit mit dieser Figur hier besprochen hast?«
    Polizeianwärter Bang trat von einem Fuß auf den anderen und sah beunruhigt aus.
    »Meint der Chef die Sache mit dem Henker?«
    »Ja, genau die meine ich«, bestätigte Bausen.
    »Kann schon sein«, sagte Bang. »Ist das denn so wichtig?«
    »In gewisser Weise schon«, sagte Bausen.
    »Verdammter Idiot«, sagte Kropke.
     
    »So«, sagte Bausen. »Fast einen ganzen Tag hat uns das gekostet. Ich möchte mich entschuldigen, daß ich nicht auf dich gehört habe.«
    »Am besten, man hört nie auf jemanden«, wehrte Van Veeteren an.
    »Ein Tag mehr oder weniger, was spielt das schon für eine
Rolle«, sagte Kropke. »Das tun wir bei diesem Fall ja schon die ganze Zeit... unsere Zeit vergeuden.«
    »Hat der Inspektor irgendwelche konstruktiven Vorschläge?« wollte Bausen wissen.
    Kropke gab keine Antwort.
    »Wie spät ist es?« fragte Mooser.
    »Bald vier«, antwortete Bausen. »Vielleicht an der Zeit, für heute Schluß zu machen ... hat jemand noch irgendwas mitzuteilen?«
    Van Veeteren brach einen Zahnstocher durch. Mooser kratzte sich im Nacken. Münster schaute zur Decke. Was für eine beschissene Ermittlung! dachte er. Ich werde noch den Rest meines Lebens hier festsitzen. Und nie wieder Synn und die Kinder sehen. Dann kann ich ebenso gut gleich die Fliege machen... heute abend nehme ich den Wagen und fahre nach Hause!
    Inspektor Moerk kam mit einem Stapel Papier in den Raum.
    »Sitzt ihr hier beim Leichenschmaus?« fragte sie. »Er ist gekommen.«
    »Wer?« fragte Kropke.
    »Der Bericht aus Aarlach. Von... wie heißt er noch? Melnik? Sorgfältige Arbeit, wie es scheint ... fünfunddreißig Seiten.«
    »Mehr nicht?« fragte Van Veeteren.
    »Darf ich mal sehen«, sagte Bausen und nahm die Papiere an sich. Blätterte eine Weile darin herum.
    »Na, zumindest ist das ein Ansatz«, murmelte er. »Ich glaube, ich werde sie als Gute-Nacht-Lektüre mit nach Hause nehmen. Ich kopiere sie, dann kriegt jeder ein Exemplar und kann es bis morgen lesen.«
    »Gut«, sagte Van Veeteren.
    »Sollen wir denn am Samstag auch arbeiten?« wunderte Mooser sich.
    »Sitzung morgen vormittag«, legte Bausen fest. »Jeder, der bis dahin den Henker gefaßt hat, kriegt eine Medaille. Ihr habt alle euer Exemplar in einer halben Stunde.«

    »Betrifft mich das auch?« fragte Mooser.
    »Natürlich«, nickte Bausen. »Schließlich sind wir doch hier alle im gleichen Club.«
    »In was für einem Club denn?« fragte Mooser.
    »Na, im Club der blinden Hühner«, sagte Bausen.

29
    »Ich glaube, ich brauche jetzt einen Spaziergang«, sagte Van Veeteren, als sie aus der Sporthalle kamen. »Kannst du meine Tasche mit ins Hotel nehmen?«
    »Natürlich«, sagte Münster. »Was hältst du von dem MelnikBericht?«
    »Nichts, bevor ich ihn gelesen habe«, sagte Van Veeteren. »Wenn der Herr Kommissar mich heute abend zu einem Bier in der Bar einlädt, können wir vielleicht gemeinsam darüber diskutieren... ein Schlaftrunk so gegen elf, wie wär’s damit?«
    »Das wäre möglich«, sagte Münster.
    »Eine

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