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Das vierte Protokoll

Das vierte Protokoll

Titel: Das vierte Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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läßt.«
    Preston winkte die beiden Polizisten heran.
    »Sergeant, da hat's bösen Bruch gegeben. Bitte stellen Sie sich neben die Leiche und dirigieren Sie den Verkehr daran vorbei. Officer, parken Sie Ihr Motorrad, gehen Sie die Straße hoch und winken Sie die ankommenden Wagen langsam durch.«
    Die beiden Polizisten hatten von Ipswich beziehungsweise von Norwich ihre Befehle bekommen. Mit den Männern aus London zusammenarbeiten. Selbst wenn sie verrückt waren.
    Preston setzte sich vor der Grasbank auf den Boden und preßte ein Taschentuch vors Gesicht, als wolle er das Blut aus einer gebrochenen Nase stillen.
    Nichts kann einen Autofahrer besser dazu bewegen, langsam zu fahren und durch das Seitenfenster zu schauen, als eine Leiche am Straßenrand. Preston hatte dafür gesorgt, daß Gingers »Leiche« auf der Fahrerseite zu liegen kam, für die Wagen, die sich nach Süden bewegten.
    Major Valeri Petrofski saß im siebten Wagen. Wie alle anderen vor ihr verlangsamte die bescheidene Familienlimousine auf das Handzeichen des Polizisten hin das Tempo und kroch am »Unfallort« vorbei. Mit halb geschlossenen Augen sah Preston zu dem zwölf Fuß entfernten Russen hinüber und verglich im Geist sein Gesicht mit dem Foto in seiner Tasche, während die Limousine sich langsam zwischen den beiden Wagen hindurchschlängelte, die fast die ganze Straße blockierten.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie die kleine Limousine nach links zur A45 abbog, auf eine Verkehrslücke wartete und sich dann in den Strom nach Ipswich einreihte. Er sprang auf.
    Die beiden Fahrer und die zwei Observanten kamen auf seinen Befehl über die Hecke zurück. Ein verdutzter Autofahrer, der gerade sein Tempo verlangsamte, sah die Leiche aufspringen und zusammen mit anderen einen umgestürzten Wagen wieder auf seine vier Räder stellen. Joe kletterte hinter das Steuer seines Wagens und fuhr rückwärts von der Bank weg. Barney wischte das Gras und den Schlamm von den Scheinwerfern, bevor er einstieg. Harry Burkinshaw nahm nicht eins, sondern drei starke Pfefferminzbonbons und ließ alle auf einmal in den Mund springen. Preston ging zu dem Streifenpolizisten hinüber.
    »Sie fahren am besten jetzt wieder nach Thetford zurück, und vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Zum Sergeant aus dem Hubschrauber sagte er:
    »Wir können Sie leider nicht mitnehmen. Ihre Uniform ist zu auffällig. Aber vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Die zwei Wagen von Ml5 fuhren zur A45 und bogen links ab nach Ipswich. Der unbeteiligte Autofahrer, der das alles aufmerksam verfolgt hatte, wandte sich an den stehengelassenen Sergeant: »Dreh'n die einen Fernsehfilm?«
    »Würde mich verdammt noch mal nicht wundern«, sagte der Sergeant. »Übrigens, Sir, könnten Sie mich bis Ipswich mitnehmen?«
    Der Berufsverkehr wurde immer dichter, als sie sich der Stadt näherten. Er bot den beiden Observantenwagen gute Deckung. Zudem wechselten sie dauernd die Stellung, so daß bald der eine, bald der andere die Limousine im Auge hatte.
    Sie kamen hinter Witton in die Stadt, doch kurz vor dem Stadtzentrum bog der kleine Wagen vor ihnen in die Chevalier Street und fuhr rund um den Ring zur Handford Bridge und überquerte den Orwell. Südlich des Flusses fuhr der Ford die Ranelagh Road hinunter und bog dann wieder nach rechts ab.
    »Er fährt wieder aus der Stadt heraus«, sagte Joe, der sich fünf Wagen hinter dem Verfolgten hielt. Sie kamen zur Belstead Road, die Ipswich in südlicher Richtung verläßt.
    Plötzlich bog der Ford nach links in eine kleine Wohnsiedlung ein.
    »Vorsicht«, warnte Preston Joe, »er darf uns nicht sehen.« Er befahl dem zweiten Wagen, an der Ecke zu bleiben, wo die Zufahrtstraße von der Belstead Road abbog, für den Fall, daß das Wild einen Bogen schlagen und wieder zurückkommen sollte. Joe glitt langsam in den Komplex der sieben Sackgassen hinein, aus denen The Hayes besteht. Als sie an Cherryhayes Close vorbeifuhren, sahen sie gerade noch, daß der Mann, den sie verfolgten, vor einem kleinen Haus auf halber Höhe der Straße hielt. Er stieg aus. Preston befahl Joe, weiterzufahren, bis sie außer Sicht waren, und dann zu halten.
    »Harry, geben Sie mir Ihren Hut und sehen Sie im Handschuhfach nach, ob noch eine Konservativen-Rosette drin ist.«
    Es war noch eine drinnen; sie war eine der vielen, die das Team zwei Wochen lang benutzt hatte, um das Haus der Roystons durch den Vordereingang zu betreten oder zu verlassen, ohne Verdacht zu erregen. Preston steckte

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