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Das vierte Protokoll

Das vierte Protokoll

Titel: Das vierte Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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LuftRotte (Fallschirmspringer), einer Boots-Rotte (Marineinfanteristen, ausgebildet für Über- und Unterwassereinsatz), einer Gebirgs-Rotte (Kletterer) und einer mobilen Rotte (bewaffnete Landrovers).
    Als Brigadegeneral Jeremy Cripps sein Telefongespräch aus London beendet hatte, erhielten die Fallschirmspringer von Rotte B den Befehl, nach Ipswich aufzubrechen.
    »Was tun Sie normalerweise um diese Zeit?« fragte Preston den Hausherrn, Mr. Adrian. Der Jungmanager hatte soeben den Assistant Commissioner in dessen Büro im Polizeipräsidium von Ipswich an der Ecke Civic Drive und Elm Street angerufen. Falls Mr. Adrian einige Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Gastes gehegt hatte, der ihm vor einer halben Stunde ins Haus geschneit war, so waren sie nunmehr zerstreut. Preston hatte vorgeschlagen, daß Adrian selber anrufen solle, denn er war zu Recht überzeugt gewesen, daß die Polizei den Mann von MI 5 in Mr. Adrians Wohnzimmer nicht im Stich lassen werde.
    Außerdem war Mr. Adrian mitgeteilt worden, daß der Mann im Haus gegenüber bewaffnet und gefährlich sein könne und daß man später am Tage eine Verhaftung werde vornehmen müssen.
    »Ich fahre gegen Viertel vor neun zur Arbeit, also in zehn Minuten. Um zehn Uhr bringt Lucinda, meine Frau, Samantha in den Kindergarten. Dann macht sie ihre Einkäufe, holt Samantha gegen Mittag wieder ab, und sie gehen zusammen nach Hause. Ich komme ungefähr um halb sieben heim, mit dem Wagen, versteht sich.«
    »Bitte, nehmen Sie sich heute frei«, sagte Preston. »Rufen Sie jetzt gleich in Ihrem Büro an und sagen Sie, daß Sie sich nicht wohl fühlen. Verlassen Sie aber das Haus zur gleichen Zeit wie sonst auch. Am Ende der Straße, wo die Abzweigung nach The Hayes in die Belstead Road mündet, erwartet Sie ein Polizeiwagen.«
    »Und was wird aus meiner Frau und der Kleinen?«
    »Ich möchte, daß Mrs. Adrian wie immer bis zehn Uhr im Haus bleibt, dann mit Samantha und Einkaufskorb weggeht und Sie am Polizeiwagen trifft. Können Sie sich irgendwo den Tag über aufhalten?«
    »Bei meiner Mutter in Felixstowe«, sagte Mrs. Andrian nervös.
    »Und könnten Sie vielleicht sogar dort übernachten?«
    »Was ist mit unserem Haus?«
    »Ich verspreche Ihnen, Mr. Adrian, daß dem Haus nichts geschehen wird«, sagte Preston optimistisch. Er hätte hinzufügen können, es bleibe entweder unversehrt oder fliege in die Luft, wenn die Sache schiefgehe. »Ich muß Sie bitten, daß meine Kollegen und ich es zur Beobachtung des Mannes von gegenüber benutzen dürfen. Wir kommen und gehen durch die Hintertür. Wir werden bestimmt keinen Schaden anrichten.«
    »Was meinst du, Darling?« fragte Mr. Adrian seine Frau. Sie nickte.
    »Wenn ich nur Samantha von hier wegbringen kann, ist mir alles recht«, sagte sie.
    »In einer Stunde, das verspreche ich«, sagte Preston. »Mr. Ross von gegenüber war die ganze Nacht auf, wir wissen es, weil wir ihn beschattet haben. Vermutlich schläft er jetzt, und ohnehin wird vor dem Nachmittag keine Polizeiaktion gegen das Haus unternommen, vielleicht erst am frühen Abend.«
    »All right«, sagte Adrian, »wir machen mit.«
    Er rief im Büro an und ließ sich für einen Tag entschuldigen, dann fuhr er, wie immer, um Viertel vor neun Uhr ab. Von seinem Schlafzimmerfenster im Obergeschoß aus sah Valeri Petrofski ihn wegfahren. Der Russe hatte vor, sich ein paar Stunden Schlaf zu gönnen. Auf der Straße ging nichts Ungewöhnliches vor. Adrian fuhr täglich um diese Zeit zur Arbeit.
    Preston stellte fest, daß sich hinter Nummer 9 ein unbebautes Gelände befand. Er zitierte Harry Burkinshaw und Barney herbei, die durch die Hintertür hereinkamen, einer verlegenen Mrs. Adrian zunickten und zu dem nach vorn liegenden Schlafzimmer hinaufstiegen, um ihre Tätigkeit aufzunehmen - das Beobachten. Ginger hatte in ein paar hundert Metern Entfernung eine etwas höher gelegene Stelle gefunden, von der aus er sowohl die Orwellmündung mit ihren Hafenanlagen wie auch die kleine Wohnsiedlung im Blick hatte. Mit einem Feldstecher konnte er die Rückseite von Cherryhayes Close Nummer 12 ganz genau sehen.
    »Es grenzt mit der Rückseite an den Garten eines Hauses in Brackenhayes«, berichtete er Preston über Funk. »Keinerlei Bewegung im Haus oder im Garten. Alle Fenster geschlossen; komisch bei diesem Wetter.«
    »Beobachten Sie weiter«, sagte Preston. »Ich bleibe hier. Falls ich weg muß, übernimmt Harry.«
    Eine Stunde später spazierten Mrs. Adrian und ihre Kleine in

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