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Das vierte Protokoll

Das vierte Protokoll

Titel: Das vierte Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Anti-Cruise-Demo statt. Es besteht die Möglichkeit, eine winzige Möglichkeit, daß Chummy darin steckengeblieben ist. Bleiben Sie dran.«
    Er drehte sich zum Piloten um.
    »Wie lange geht das schon?«
    »Seit 'ner Stunde.«
    »Wann ist die Straße da unten in Ixworth gesperrt worden?«
    Der Mann von der Verkehrsüberwachung beugte sich nach vorne.
    »Um fünf Uhr zwanzig«, sagte er. Preston sah auf seine Armbanduhr. Sechs Uhr fünfundzwanzig.
    »Harry, fahren Sie wie der Teufel die A134 runter nach Bury St. Edmunds, dort abbiegen auf die A45 und weiter bis zur Kreuzung mit der A1088 in Elmswell. Dort treffen wir uns. Der Cop, der sich bei den Garagen aufhält, soll mit angestellter Sirene vorausfahren. Und Harry, sagen Sie Joe, er soll fahren, was das Zeug hält.«
    Er tippte dem Piloten auf die Schulter.
    »Fliegen Sie nach Elmswell und setzen Sie mich auf einem Feld an der Straßenkreuzung ab.«
    In der Luft waren es nur fünf Minuten. Als sie bei Ixworth Junction über die A143 flogen, konnte Preston die lange Schlange der am Straßenrand parkenden Busse sehen, mit denen das Gros der Marschierer in diese malerische Gegend gekommen war. Zwei Minuten später bemerkte er die breite zweibahnige A45, die von Bury St. Edmunds nach Ipswich führt. Der Pilot zog eine Schleife und sah sich nach einem Landeplatz um. Nahe an der Stelle, wo die schmale A1088 in die Einfahrt zur A45 mündete, waren Wiesen.
    »Könnten Feuchtwiesen sein«, schrie der Pilot. »Ich geh' in Schwebestellung. Sie können aus ein paar Fuß Höhe abspringen.«
    Preston nickte. Er drehte sich zu dem Verkehrsüberwacher um, der in Uniform war.
    »Nehmen Sie Ihre Mütze. Sie kommen mit.«
    »Das ist nicht mein Job«, protestierte der Sergeant. »Ich bin von der Verkehrsüberwachung.«
    »Genau dazu brauche ich Sie. Los, kommen Sie schon.«
    Er sprang vom Trittbrett der Bell aus zwei Fuß Höhe in das dichte hohe Gras. Der Polizeisergeant folgte ihm, wobei er die flache Mütze mit einer Hand auf den Kopf preßte, um sie vor dem Sog der Rotoren zu schützen. Der Pilot zog die Maschine hoch und flog nach Ipswich und zu seinem Standort zurück.
    Die beiden stapften über die Wiese, überstiegen den Zaun und gelangten auf die A1088. Einhundert Yards weiter kamen sie zur A45. Jenseits der Kreuzung konnten sie den endlosen Verkehrsstrom sehen, der sich in Richtung Ipswich bewegte.
    »Was nun?« fragte der Polizeisergeant.
    »Nun stellen Sie sich auf die Straße und halten die Wagen an, die nach Süden fahren. Fragen Sie die Fahrer, ob sie die Straße von Honington an benützt haben. Wenn sie erst südlich von Ixworth Junction auf die Straße gestoßen sind, lassen Sie sie passieren. Sobald Sie den ersten haben, der durch die Demo gekommen ist, rufen Sie mich.«
    Er ging zur A45 hinüber und spähte nach rechts.
    »Komm schon, Harry. Komm schon.«
    Die aus Süden kommenden Wagen stoppten vor dem Polizisten, doch alle versicherten, sie seien erst südlich der Anti- Kernwaffen-Demonstration auf die Straße gestoßen. Zwanzig Minuten später sah Preston den Streifenpolizisten aus Thetford, der mit heulender Sirene heranbrauste, dicht gefolgt von den beiden Observantenwagen. Sie bremsten kreischend an der Einfahrt in die A1088. Der Polizist schob sein Visier in die Höhe.
    »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Sir. Ich glaube nicht, daß diese Strecke schon einmal schneller zurückgelegt worden ist. Das wird Ärger geben.«
    Preston dankte ihm und beorderte beide Wagen ein paar Yards in die schmale Nebenstraße hinein.
    Er deutete auf eine Grasbank.
    »Rammen, Joe.«
    »Wie bitte?«
    »Rammen. Nicht zu stark, damit der Wagen nicht kaputtgeht. Es soll nur echt aussehen.«
    Die beiden Polizisten aus Suffolk sahen Joe verblüfft zu, als er mit dem Wagen die Grasbank am Wegrand rammte. Das Heck ragte auf die Straße und blockierte sie zur Hälfte. Preston ließ den anderen Wagen fünfzehn Yards weiterfahren.
    »Aussteigen«, befahl er dem Chauffeur. »Los, Jungs. Jetzt alle zugleich. Umkippen.«
    Erst nach sieben Anläufen legte der MI5-Wagen sich auf die Seite. Preston hob einen Stein am Straßenrand auf, zerschmetterte damit ein Seitenfenster von Joes Wagen und verstreute die Scherben über die Straße.
    »Ginger, legen Sie sich auf die Straße, hier neben Joes Wagen. Barney, holen Sie ein Plaid aus dem Kofferraum und decken Sie ihn damit zu. Ganz und gar. Gesicht und alles«, sagte Preston. »O. K., alle anderen hinter die Hecke, und daß sich keiner sehen

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