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Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Das Vigilante Prinzip (German Edition)

Titel: Das Vigilante Prinzip (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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hämmerte Def Leppards No No No mit bis zum Anschlag aufgedrehter Lautstärke direkt in Kanes Gehirn.
    »Bring ihn rein«, sagte Vigilante und nickte mit dem Kinn in Richtung der im Kolonialstil errichteten kleinen Villa in der kleinen Straße zwischen dem MacArthur Boulevard und der Reservoir Road. Sie befanden sich nur wenige Meter vom Georgetown Wasserreservoir entfernt, keine sechs Fahrminuten von dort, wo sie aufgebrochen waren und die Polizei sich vermutlich immer noch ein Feuergefecht mit den beiden Killern im Van lieferte. Wolverine hatte die Überwachungskamera des Helikopters manipuliert, sodass sie von den Schirmen der Polizei verschwanden. Statt sich so weit wie möglich vom Tatort zu entfernen, hielt Vigilante es für sinnvoller, sich in der Nähe einen Unterschlupf zu suchen. Einmal mehr war ihm Madame Dunoire behilflich, die diese Villa für zweifelhafte Zwecke vermietete.
    Vigilante parkte den Wagen in der Garage unter dem Haus, während Wolverine den Gefangenen mit auf dem Rücken gefesselten Händen aus dem Wagen zerrte. Es gab einen Durchgang von der Garage ins Untergeschoss, sodass sie den Vermummten nicht der Öffentlichkeit präsentieren mussten. Die Villa bestand aus zwei Stockwerken und einem Dachboden. Das Leben spielte sich im ersten Stock ab und war von außen über Leitern mit drei Abschnitten und insgesamt achtzehn Stufen erreichbar. Auf diesem Podest befand sich eine Veranda mit Essecke und Vordach. Von hier aus konnte man die Straße hinunter bis zum See blicken. Auch wenn der zweispurige McArthur Boulevard eine vielbefahrene Straße war, bekam Vigilante von dem Verkehrslärm kaum etwas mit.
    Sie brachten Kane über die Verbindungstür durch den Kelleraufgang in den ersten Stock. Wolverine bugsierte ihn in das Wohnzimmer zum Sofa und stieß ihn in die Polster, während Vigilante an den Fenstern die Jalousien herunterließ. Erst dann zog er Kane die Kapuze vom Kopf, entfernte Ohrstöpsel und iPod.
    Der Doktor verzog das Gesicht, blinzelte, kniff die Augen zusammen und stieß einen Schmerzlaut aus. »Verflucht! Warum haben Sie mich nicht gleich umgebracht? Das wäre besser gewesen, als diese Folter.«
    »Was haben Sie gegen Def Leppard, Alter?«
    Vigilante hob eine Hand. »Warum schaust du nicht im Kühlschrank nach, ob wir irgendetwas haben, was wir dem Doc anbieten können, Kleiner?«
    Als Wolverine mit einem gemurmelten Kommentar auf den Lippen nach nebenan gegangen war, hockte sich Vigilante auf die Armlehne eines Sessels. Eine Weile beobachtete er den Doktor, doch der schien im Moment nur damit beschäftigt zu sein, sein Gehör wiederzufinden und seine Gedanken zu ordnen. Der Junge kam mit drei Getränkedosen zurück. Zwei Pepsi. Ein Budweiser. Er schlenderte zum Tisch, stellte Kane eine Pepsi vor die Nase und reichte Vigilante die zweite Dose. Der Ex-Secret-Service-Mann runzelte die Stirn. Statt die Cola zu nehmen, entwand er dem Burschen mit einer schnellen Bewegung das Bier und ließ ihm die Limonade.
    Es zischte, als Vigilante die Dose öffnete, ansetzte und einen großen Schluck trank.
    Kane blickte auf. »Was jetzt?«
    »Wir reden.« Vigilante leerte die Dose, schloss seine Hand um das dünne Blech und zerdrückte es. Dann stellte er den verbeulten Behälter auf den Tisch. »Trinken Sie was.«
    Kane seufzte, öffnete jedoch die Coladose und nippte daran. Als hätte er plötzlich Gefallen daran gefunden, trank er in großen und gierigen Schlucken weiter. Mit einem glückseligen Jauchzen stellte er die halbleere Pepsi zurück. Er zog sich die Brille von der Nase, hauchte die Gläser an und putzte sie mit seinem Hemdsärmel.
    »Verraten Sie mir jetzt wenigstens Ihren Namen, Mr. Stellensiemirniediesefrage?«
    »Vigilante. Special Agent, Washington Law Enforcement Command.«
    »Unfug.« Kane setzte sich die Brille wieder auf die Nase. »So eine Behörde existiert nicht.«
    Vigilante lächelte. »Jetzt schon. Wenn auch nur für diesen Fall.«
    »Ach.« Kane lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Ich bin also ein Fall für Sie?«
    Vigilante sah zu Wolverine und nickte ihm mit dem Kinn zu. Der Junge verstand die Geste, verzog sein Gesicht, trollte sich dann aber durch den Kellerdurchgang zurück in die Garage. Als er fort war, blickte Vigilante demonstrativ auf die Uhr.
    »Wir haben sechs Minuten.«
    »Was dann?«
    »Wenn Sie mir bis dahin nicht das gesagt haben, was ich hören will, gibt es zwei Möglichkeiten. Ich erledige meinen Job und überstelle Sie den Behörden …« Vigilante

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